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Mädchen im Schnee

Mädchen im Schnee

Titel: Mädchen im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Schulman
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»Antworten Sie einfach auf unsere Fragen, dann geht das hier alles viel schneller.«
    Fredrik Anderberg ließ die Mütze los, sah zur Decke und sagte dann:
    »Wir haben uns im Hagforspark getroffen. Und dann ein paar Mal im Herbst.«
    »Wo haben Sie sich getroffen?«
    »Verschiedene Orte.«
    »Zum Beispiel?«
    »Meist in meinem Auto.«
    »Wann haben Sie sie zuletzt gesehen?«
    »Kann mich echt nicht erinnern.«
    »Versuchen Sie es«, meinte Christer. »War das vielleicht an Silvester?«
    Anderberg schüttelte heftig den Kopf.
    »Nein. Seit dem Herbst habe ich überhaupt keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt.«
    Petra und Christer saßen eine Weile schweigend da und warteten ab, doch es kam nichts mehr.
    »Ist es nicht schön, keine nervigen SMS mehr zu bekommen?«, fragte Petra.
    Anderberg blinzelte unkontrolliert.
    »Jetzt hören Sie aber mal auf! Ich habe nichts getan!«
    Petra sah ihn schweigend an.
    »Was haben Sie an Silvester gemacht?«, fragte Christer.
    »Wir waren zu Hause. Haben es uns gemütlich gemacht. Ferngesehen.«
    »Sie haben es sich gemütlich gemacht und ferngesehen. Den ganzen Tag? Sie und Ihre Lebensgefährtin?«
    »Ja.«
    »Okay, lassen wir’s erst mal dabei«, sagte Christer und erhob sich. »Aber es kann sein, dass wir noch ein paar Mal wiederkommen.«
    Anderberg sagte kein Wort, sondern sah ihnen nur nach, als sie den Raum verließen.
    »Die Lebensgefährtin knöpfen wir uns gleich mal vor, oder?«, fragte Petra als sie im Auto saßen.
    Christer nickte und ließ den Motor an.
    Der Nadelwald stand wie eine dunkle Wand auf beiden Seiten der Straße. Magdalena schien es, als würde sie durch einen Tunnel fahren. Das Autoradio sprang hier an der Grenze ständig zwischen Radio Värmland und Radio Dalarna hin und her. Verärgert stellte sie es leiser. Wie weit mochte es noch bis zur Suchkette sein?
    Seit sie als kleines Mädchen einmal beim Pilzesuchen verloren gegangen war, hatte Magdalena Angst vor tiefem Wald. Wie alt war sie damals gewesen? Fünf vielleicht? Damals lebte Mama noch, sie hatte den großen Spankorb getragen, Magdalena ihren eigenen kleinen mit dem Blu menmuster. Papa hatte Pfifferlinge aus dem Moos gedreht und ihr gezeigt, hatte sie daran riechen und sie befühlen lassen.
    Dann hatte sie aber ein großes Mädchen sein und selbst pflücken wollen. Sie hatte schon den übervollen Korb vor sich gesehen und wie glücklich Mama und Papa sein würden, aber plötzlich war sie mutterseelenallein im Wald gewesen. Die hohen Fichten knarrten im Wind und schauten auf sie herab. Als der Elch gekommen war, hatte sie solche Angst bekommen, dass sie aufgehört hatte zu weinen. Die Erinnerung schmeckte nach Salz und roch nach feuchtem Moos und Pipi. Wie lange hatte sie gewartet, und wie weit war sie gelaufen? Die Zeit war aufgelöst gewesen.
    Magdalena zog den einen Handschuh aus und legte die Hand auf den Lüftungsschlitz neben dem Lenkrad. Die Luft, die herauskam, war kaum lauwarm – kein Wunder, dass sie fror.
    Endlich waren am Straßenrand sieben oder acht Autos nebeneinander zu sehen. In einem Graben etwas entfernt brannte ein Feuer. Magdalena stellte sich hinten in die Reihe und machte den Motor aus. Noch ehe sie die Tür aufmachen konnte, kam ein Mann um die sechzig mit leicht zurückgelehntem Gang zum Auto.
    »Sind Sie die Reporterin?«, fragte er, als sie ausgestiegen war.
    »Ja. Magdalena Hansson.« Magdalena gab ihm die Hand. »Und Sie sind Göte Gustafsson, nehme ich mal an, der Kommandant der Landwehr.«
    »Korrekt.«
    Der Handschlag von Göte Gustafsson war von der festeren Sorte.
    »Wie läuft es bei Ihnen?«
    Magdalena nahm Block und Stift aus der Kameratasche – einen gespitzten Bleistift, den sie am selben Vormittag im Supermarkt gekauft hatte. Im Hintergrund konnte man die Rufe des Suchtrupps hören.
    »Noch haben wir nichts gefunden. Und das Ganze ist auch ein wenig problematisch.«
    »Erzählen Sie.«
    »Zunächst einmal«, begann Gustafsson und streckte den Daumen in die Luft, »kann man in einer derartigen Kälte eigentlich keinen Suchtrupp losschicken. Die Männer müssen nämlich andauernd zurückkommen, um sich aufzuwärmen. Zum Zweiten«, jetzt kam der Zeigefinger hoch, »hat es, seit das Mädel verschwunden ist, stark geschneit. Und zum Dritten«, jetzt war der Mittelfinger an der Reihe, »haben wir im Grunde nicht die geringste Ahnung, wo wir suchen sollen. Das Mädchen hat ja keinerlei Hinweise hinterlassen.«
    Magdalena schrieb schnell.
    »Außerdem ist die

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