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Mädchen im Schnee

Mädchen im Schnee

Titel: Mädchen im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Schulman
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Dunkelheit ein Problem für uns«, fuhr der Mann fort und hob den Blick zum Himmel über den Baumkronen. »Etwa in einer Stunde werden wir für heute schon wieder abbrechen müssen.«
    »Ich verstehe«, nickte Magdalena. »Wie viele Leute helfen bei der Suche?«
    »Im Moment sind wir knapp fünfunddreißig – Leute von der Landwehr und vom Verein für Orientierungslauf. Dazu noch ein paar andere Freiwillige. Außerdem haben wir drei Hunde.«
    Magdalena stellte Göte Gustafsson vor das Feuer, machte ein paar Fotos und sagte dann:
    »Könnten Sie mich vielleicht anrufen, wenn Sie etwas gefunden haben?«
    Sie schrieb ihre Handynummer auf einen Zettel, riss ihn vom Block ab und gab ihn ihm.
    »Kann ich machen«, sagte er. »Aber wenn wir sie finden, werden wir keine guten Nachrichten für die Eltern haben, fürchte ich.«
    »Trotzdem viel Glück«, sagte Magdalena und sah auf die Uhr.
    Wenn sie sich beeilte, konnte sie noch die Eltern von Hedda Losjö aufsuchen, bevor sie Nils abholen musste.
    Als Camilla Jonson die Tür aufmachte und Petra und Christer sah, die ihr im Treppenhaus ihre Polizeimarken hinhielten, riss sie die Augen auf und schlug die Hände vor den Mund.
    »Was ist passiert? Irgendwas mit Liam?«
    »Ihrem Sohn geht’s gut«, sagte Petra, »aber wir müssten mal kurz mit Ihnen reden. Dürfen wir reinkommen?«
    »Natürlich«, flüsterte Camilla und trat in den Flur zurück.
    Sie wich einer bunten Plastikgarage aus, die mitten im Raum stand, ging dann weiter ins Wohnzimmer und setzte sich auf das Ecksofa unter einen großen Fächer, der an der Wand hing. Während Petra und Christer sich auf das kurze Ende der Couch setzten, machte sie mit der Fernbedienung den Fernseher aus. Aus beiden Ärmeln des Collegepullovers ragte eine Stützbandage für die Hände. Die langen Nägel waren mit aufgeklebten Strasssteinchen verziert.
    »Wir haben ein paar Fragen zu Fredrik Anderberg und darüber, was er an Silvester gemacht hat«, sagte Petra.
    »Darf man fragen, warum?«
    Camilla drehte die Fernbedienung in der Hand.
    »Ein Mädchen aus Gustavsfors ist vermisst gemeldet, und Fredrik kennt sie. Hedda Losjö. Wissen Sie, ob die beiden in der jüngsten Zeit miteinander zu tun hatten?«
    Camillas Mund wirkte plötzlich angespannt, sie setze sich auf und legte sich ein Samtkissen auf den Schoß.
    »Davon weiß ich nichts«, sagte sie und sah weg.
    »Was haben Sie an Silvester gemacht?«, fragte Petra.
    »Wir haben zu Hause gefeiert. Nur wir und Liam. Am Abend hat Fredrik ein paar Raketen vom Balkon abgeschossen, aber Liam bekam furchtbare Angst und fing an zu weinen. Er ist ja erst drei Jahre alt, da muss man sich nicht wundern, aber Fredrik fällt es immer schwer, das zu begreifen.«
    »War Fredrik den ganzen Abend zu Hause?«
    Camilla saß lange mit dem Kissen auf dem Bauch da, ohne etwas zu sagen. Dann wandte sie sich mit feuchten Augen Petra zu.
    »Nein, war er nicht.«
    Petra und Christer hatten kaum das Polizeihaus betreten, als Sven Munther im Flur vor ihrem Büro auftauchte.
    »Wie war’s mit Anderberg?«
    »Das ist ein ausgesprochen hinterhältiger Typ«, sagte Christer.
    »Er hat zugegeben, dass er eine sexuelle Beziehung mit Hedda Losjö hatte«, fuhr Petra fort. »Aber es ist ja kein Verbrechen, mit jemandem zu schlafen. Und ebenso wenig, mit jemandem Schluss zu machen oder ihn zu kränken, nehme ich an. Aber dann sind wir zu seiner Lebensgefährtin Camilla Jonson gefahren und haben mit ihr gesprochen. Und im Gegensatz zu Anderberg, der behauptet hat, dass er den ganzen Silvesterabend über zu Hause gewesen sei, hat sie erzählt, dass er am Nachmittag ausgegangen sei, um Snus zu kaufen, und fast drei Stunden weggeblieben sei.«
    »Verdammt«, sagte Munther. »Und was meint ihr?«
    »Ich meine gar nichts«, antwortete Christer, »aber das ist das Einzige, was wir haben, und ich denke, wir sollten ihn unbedingt im Auge behalten.«
    Munther nickte. In dem Augenblick klingelte sein Handy. Er nickte weiter, während er ranging und seine Hand zu einer »Dieses-Gespräch-wird-schnell-gehen«- Geste hob. Doch als Christer und Petra klar wurde, dass da seine Frau anrief, ließen sie ihn im Flur stehen. Ein Gespräch zwischen den beiden dauerte selten weniger als fünfzehn Minuten.
    Auf dem Weg zurück in ihr Zimmer schaute Petra bei Urban Bratt vorbei, der Seite an Seite mit Folke Natt och Dag vor Heddas Computer saß. Petra musste lächeln, als sie sah, wie Urban sowohl Tastatur als auch Maus dem jungen Assistenten

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