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Mädchen im Schnee

Mädchen im Schnee

Titel: Mädchen im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Schulman
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früher.«
    »Felix, kommst du?«, rief einer aus der Jungengruppe von der Tür.
    »Klar«, rief er und wandte sich dann wieder Magdalena zu. »Das war alles.«
    Ehe Magdalena antworten konnte, war er verschwunden.
    Christer nahm Anlauf, um den steilen Berg vor Yngve Anderbergs Hof hinaufzukommen.
    »Lange nicht hier gewesen«, sagte Petra, als sich der Wald öffnete.
    Das Haus war ohne Charme gealtert, die Farbe blätterte von Fenstern und Fassade.
    »Zum Glück«, fügte Christer hinzu.
    Zwei Katzen, eine rot gestreifte und eine schwarze, hüpften auf die Treppe, als Christer an die gesprungene Glasscheibe in der Eingangstür klopfte.
    Kaum hatte Yngve Anderberg die Tür geöffnet, schlüpften die Katzen hinein, schnell an seinen Füßen in Wollsocken vorbei und dann in die Küche.
    »Aha, ja? Was wollen Sie?«
    Anderberg fuhr sich mit den Fingern durch das zerzauste Haar. Er sah aus, als wäre er gerade aufgewacht.
    »Wir suchen Fredrik Anderberg«, sagte Petra.
    »Nun, hier ist er aber nicht, das kann ich mit Sicherheit sagen. Er kommt nur her, wenn er ein neues Schrottauto hat, um das ich mich kümmern soll. Ja, Sie sehen ja, wie es hier aussieht.« Yngve Anderberg zeigte zwischen Christer und Petra auf den vollgemüllten Hof. »Kommen Sie mal rein – die ganze Wärme geht ja aus dem Haus.«
    Petra und Christer stiegen über einen umgefallenen Gummistiefel, der mit zwei Fahrradflicken repariert war, und folgten Yngve in die Küche, wo es nach Holz und Kochkaffee roch.
    »Runter mit euch«, schimpfte der Hausherr und verscheuchte die Katzen, die auf der Spüle balancierten und von Stapeln ungespülten Geschirrs die Essensreste ableckten.
    Petra und Christer blieben mitten in der Küche stehen.
    »Also, wie gesagt, Fredrik ist nicht hier«, sagte Anderberg und setzte sich auf den einzigen Stuhl, der nicht mit Werbeprospekten und alten Zeitungen bedeckt war. »Darf man fragen, was er verbrochen hat?«
    »Vielleicht haben Sie ja von dem sechzehnjährigen Mädchen aus Gustavsfors gelesen, das verschwunden ist«, sagte Petra. »Fredrik kannte sie. Und zwar gut.«
    Anderberg lächelte in sich hinein und sagte:
    »Sechzehn Jahre. Verdammte Hacke. Diesen Sinn für Frauen hat er von mir.«
    Dann schien er in seinen eigenen Gedanken zu versinken.
    »Sie ist, wie gesagt, als vermisst gemeldet«, sagte Christer mit Abscheu. »Das ist eine ernste Sache.«
    »Ich hab’s gehört, ich bin ja nicht taub.«
    »Wir wollen, dass Sie uns anrufen, wenn Sie etwas von Fredrik hören. Es ist überhaupt nicht gesagt, dass er was gemacht hat, aber wir müssen wirklich etwas mit ihm besprechen.«
    Yngve Anderberg nickte abwesend.
    »Sechzehn Jahre«, sagte er. »Das waren noch Zeiten.«
    »Fredrik Anderberg ist also abgehauen«, sagte Sven Munther und warf einen Blick über den Kaffeetisch im Aufenthaltsraum. »Erst hat er seine Lebensgefährtin geschlagen, und dann ist er abgehauen.«
    »Das macht die Sache nicht besser«, meinte Petra.
    »Heißt das, dass er schuldig ist?«, fragte Urban Bratt.
    »Darüber können wir nur spekulieren, aber es ist auf jeden Fall ein etwas unkluges Verhalten seinerseits«, sagte Munther und angelte sich einen Weizenkeks aus einer der Blechdosen. »Die Frage ist nur, wessen er sich schuldig gemacht hat.«
    »Was sagen wir der Presse?«, fragte Urban. »Sollen wir mit der Nachricht rauskommen, dass wir einen Verdächtigen haben?«
    »Nein. Wenn Anderberg hört, dass wir einen verdächtigen Fünfundzwanzigjährigen haben, dann wagt er sich überhaupt nicht mehr raus«, sagte Munther. »Wir behalten es heute auf jeden Fall noch mal für uns. Und morgen entscheiden wir neu.«
    Munther biss von dem Keks ab und kaute lange und gründlich, ehe er fortfuhr:
    »Die Landwehr hat die Suche übrigens abgebrochen.«
    »Schon?«, fragte Petra.
    »Die Kälte setzt ihnen zu. Ich persönlich finde es ja auch ein wenig verfrüht, aber Göte Gustafsson, der Kommandant der Landwehr, meint, dass sie die wichtigsten Gebiete durchsucht hätten, und dass er die Gesundheit seiner Leute aufs Spiel setzen würde, wenn er noch weitermacht.«
    Viel können sie ja gar nicht geschafft haben, dachte Petra, sagte aber nichts.
    »Sonst irgendetwas Interessantes aus Heddas Computer?«, fragte Munther.
    Als Folke den Kopf schüttelte, wandte er sich stattdessen an Urban.
    »Und die Lagereinbrüche, Bratt? Geht es voran?«
    »Nun ja, ich hatte ja nicht so viel Zeit, aber wir haben von dem letzten Einbruch im CD -Laden Fußspuren gesichert,

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