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Mädchen im Schnee

Mädchen im Schnee

Titel: Mädchen im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Schulman
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hoffentlich als »bitte folgen« interpretiert werden würde, und fuhr dann schnell wieder auf die Straße zurück.
    Magdalena kam hinter dem Auto von Linus Saxberg zum Stehen, riss die Autotür auf und eilte zu Jens zurück.
    »Tut mir leid, ich hätte kapieren müssen, dass ich kein Netz hatte«, sagte sie und streckte ihm die Hand zur Begrüßung entgegen. »Magdalena Hansson, wie gesagt.«
    »Jens Sundvall. Kein Problem, jetzt sind wir ja hier.«
    Jens, der, wie Magdalena riet, wahrscheinlich knappe dreißig war, setzte sich eine Mütze auf das kurz geschnittene braune Haar und beugte sich über eine Tasche vor dem Beifahrersitz, kramte nach einem langen Teleobjektiv und schraubte es auf die Kamera.
    »Ich glaube, wir werden es schaffen«, sagte Magdalena und sah über das Autodach zu dem Hof hin. »Aber wir müssen uns beeilen.«
    Als Magdalena und Jens bis zur Absperrung gekommen waren, wurde drinnen im Zelt eine Bahre hochgehoben, die Zelttür wurde zur Seite geschlagen. Der Auslöser klickte.
    »Das gibt saugute Bilder«, sagte Jens. »Verdammt gut.«
    Neben ihnen stand Linus Saxberg und richtete seine kleine Kamera ins Dunkel.
    Das Einzige, was man in der Küche hören konnte, war das langsame Kauen von Gabriella. Obwohl Ernst sie gedrängt hatte, etwas zu essen, machte ihn das mahlende Knäckebrotgeräusch jetzt so aggressiv, dass er den Raum verlassen musste.
    In diesem Moment bog ein Auto auf den Hof und parkte vor der Eingangstür. Das musste Petra Wilander sein. Gabriella hörte auf zu kauen und legte langsam das halb gegessene Brot auf den Teller.
    Als Ernst in den Flur trat, um zu öffnen, rauschte es in seinen Ohren.
    »Haben Sie sie gefunden?«, fragte er und war selbst erstaunt, dass die Luft in seiner Lunge dazu ausreichte, dass überhaupt Wörter aus seinem Mund kamen.
    »Wir wissen es noch nicht«, erwiderte Petra. »Können wir uns irgendwo setzen?«
    Jetzt bleibt die Zeit stehen, dachte Ernst, während er in die Küche zurückging, wo Gabriella steif und mit aufgerissenen Augen dasaß. Von jetzt an ist nichts mehr so, wie es war. Wenn Hedda tot ist, werde ich nie wieder in diesem Raum sein können, werde ich nicht mehr leben können.
    Petra setzte sich auf denselben Stuhl wie voriges Mal. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie die richtigen Worte fand.
    »Wir haben ein junges Mädchen gefunden«, sagte sie schließlich. »Aber wir wissen nicht, ob es Hedda ist.«
    Ernst wollte es nicht wissen, er wollte nicht da sein, aber die Frage kam trotzdem:
    »Ist sie …?«
    Verzweifelt suchte er in Petras Gesicht nach Hoffnung, aber es gab keine. Sie sah ihn nur schweigend an.
    »Leider ist sie tot; ich meine das Mädchen, das wir gefunden haben.«
    Aus Gabriellas Kehle kam ein lang gezogener heiserer Laut. Dann beugte sie sich vor und schlang die Arme fest um ihren Oberkörper.
    »Wie gesagt, wir wissen nicht, ob es Hedda ist«, sagte Petra leise. »Aber ich wollte Ihnen so schnell wie möglich davon erzählen, damit Sie es nicht aus den Medien erfahren.«
    »Werden wir sie identifizieren müssen?«, flüsterte Ernst.
    »Nein, das ist nicht nötig«, sagte Petra. »Wir machen das mit der Zahnkarte.«
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Kommt drauf an. Ich denke, ein paar Tage.«
    Ein paar Tage, dachte Ernst. Wie oft werde ich in der Zeit daran denken müssen zu atmen?
    »Möchten Sie, dass wir einen Geistlichen oder sonst jemanden anrufen?«
    Ernst schüttelte den Kopf.
    »Okay«, sagte sie und stand auf.
    »Wo ist sie gefunden worden?«, fragte Ernst.
    »Ungefähr zehn Kilometer entfernt von hier in einem Erdkeller«, antwortete Petra und zeigte nach Norden.
    »In einem Erdkeller?«
    »Viel mehr kann ich leider nicht sagen. Die rechtsmedizinische Untersuchung wird zeigen, was geschehen ist. Ich werde von mir hören lassen, sowie wir etwas wissen, das verspreche ich Ihnen. Versuchen Sie durchzuhalten.«
    Ernst Losjö machte sich nicht die Mühe zu antworten. Es gab nichts zu sagen.
    Gunvor Berglund hörte auf zu stricken, glättete das Vorderteil auf ihrem Schoß und strich mit der Handfläche über die kleinen Schäfchen, die da im Ringelreigen marschierten. Dann zog sie ein wenig an den unteren Ecken und versuchte, sich Xerxes in dem fertigen Pullover vorzustellen. Doch, das war auf jeden Fall groß genug. Das Muster war für achtzehn Monate, und so zart wie er war, würde er den Pullover vielleicht sogar noch im nächsten Winter tragen können.
    Gunvor machte mit Bleistift eine Markierung in der

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