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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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ihr mitteilte, dass man Ty Craigs Läden nicht hatte hochgehen lassen müssen. Der Gangsterboss war freiwillig aufs Revier gekommen und hatte Rede und Antwort gestanden. Allerdings schien er nicht das Geringste zu wissen …
    Der letzte Anruf war von Tifton. Dani rief ihn zurück. »Mensch, Nails, du wirst es nicht glauben, aber Stephen Housley wurde erschossen! Und auch seine Frau. Im Flur ihres eigenen Hauses.«
    Dani fröstelte am ganzen Körper.
    »Wir haben uns an seine Fersen heften wollen, wie du gesagt hattest –«
    »O mein Gott«, entfuhr es Dani rauh. »Glaubst du, ich habe ihn da in etwas reingerissen?«
    »Ich wüsste nicht, wie. Es sei denn, du hast noch mit jemandem außer mit mir über ihn gesprochen. Die Patrone ist übrigens eine .38er. Dasselbe Kaliber wurde vor der Tierklinik gefunden.«
    Dani konnte es kaum fassen. Der Killer war ihr also gefolgt, und sie hatte nichts bemerkt, weil sie zu sehr damit beschäftigt gewesen war, nach grauen Sedans der Internen Ausschau zu halten. »Es war bestimmt dieselbe Person, die mich wegen Runt angerufen hat.«
    »Allerdings. Wir haben versucht, den Anruf zurückzuverfolgen, doch er wurde von einem Prepaid-Handy getätigt. Harper war es aber nicht.«
    »Warum nicht? Er kann sich so gut wie jeder andere so ein Handy besorgen.«
    »Weil der dem Anruf entsprechende Sendemast nicht in New Jersey steht. Sondern im nördlichen Teil Virginias.«
    »Virgi…« Sie unterbrach sich. Dort war Alicia gefunden worden.
    »Da herrscht die Wildnis, Dani«, sagte Tift, als ahnte er bereits, was in ihrem Kopf vorging. »Die Funkmasten stehen in großem Abstand zueinander.«
    Doch durch ihre Adern schien Eiswasser zu fließen. »Er hat dort bestimmt auch Nika deponiert.«
    »Das wissen wir nicht.«
    »Warum sollte er mich sonst aus der Gegend anrufen, in die er auch Alicia gebracht hat? Lieber Himmel, das ist bestimmt sein Leichenlager.« Dann fiel ihr etwas ein. »Aber wenn er dort war, wer ist mir dann gefolgt?«
    »Das ist der nächste Punkt. Wir haben den Corolla auf einem WalMart-Parkplatz gefunden. Wir haben die Überwachungskameras checken lassen, und der Sicherheitsdienst sagt, dass der Wagen mehrmals von dort bewegt wurde.«
    »Und?«
    »Der Wagen ist auf den Namen Sarah Rittenhouse zugelassen.«
    Sarah Rittenhouse, der Name sagte Dani nichts. »Wer ist sie?«
    »Das wissen wir noch nicht, aber ich glaube nicht, dass sie am Steuer saß.«
    »Warum nicht?«
    »Ihre Leiche wurde heute Nachmittag ans Ufer des Monocacy River gespült. Sie liegt in der Gerichtsmedizin.«
    Dani fühlte sich benommen. Eine weitere weibliche Leiche – was hatte sie mit diesen Ermittlungen zu tun? Allmählich wurde es kompliziert. Sie fürchtete nicht nur um ihr Leben, sondern auch um ihren Job. Gibson würde wissen wollen, warum ein Anruf von ihrem Telefon bei Mrs. Housley eingegangen war.
    Doch dann versuchte Dani, sich zu beruhigen. Sie hatte nichts falsch gemacht. Dienstsuspendierung hin oder her – sie hatte lediglich ein paar Spuren verfolgt und ihre Ergebnisse so rasch wie möglich Tifton mitgeteilt. Die Tatsache, dass sie die Verbindung zu Housley über Ty Craig hergestellt hatte, mochte man vielleicht als Nichtbeachtung von Gibsons Befehl betrachten, aber sie war nicht kriminell gewesen. Mit Ty Craig zu reden war schließlich kein Verbrechen.
    Doch dass sie ihm den Tipp mit der Razzia gegeben hatte, schon. Wie viel Zeit blieb ihr wohl noch, bis Gibson ihr auf die Schliche kam?
    Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
    »Nails!«, rief Tifton in den Hörer, und es klang, als sagte er ihren Namen bereits zum zweiten oder dritten Mal. »Du bist mir bislang eine große Hilfe gewesen, aber du solltest wissen, dass Gibson jemanden zum Radisson geschickt hat, der ein Auge auf dich haben soll.« Jede Wette, dass er das getan hat, dachte Dani. »Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, ins Motel zurückzufahren.«

    Monika war unterwegs – im Van des Eismanns. Die Straße war schmal und einspurig, und sie hielt den Blick starr vor sich gerichtet. Sie fuhr durch die tiefschwarze Nacht und enge Haarnadelkurven, bis sie nicht mehr wusste, in welche Richtung sie sich bewegte. Es bereitete ihr Mühe, an die Pedale zu kommen und gleichzeitig hinauszusehen, außerdem scheuerte ihr Bauch am Lenkrad. Ihr stockte jedes Mal der Atem, wenn der Schmerz kam, aber er kam wieder und wieder. Und er war anders als zuvor. Ihr war klar, dass es sich zweifellos um Wehen handelte.
    Die Uhr im Armaturenbrett

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