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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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sondern dem Idioten auch noch Flausen in den Kopf gesetzt, er wäre der neue Bob Woodward. Er tat fast so, als würde er bei der Lösung des Falls gegen Bobby antreten. Bobby starrte das Telefon an und wartete, dass etwas passierte.
    Warum zum Teufel rief er so spät an?
    Vielleicht hatte er ihm etwas Wichtiges mitzuteilen. Vielleicht gab es ein neues Gemälde.
    Bobby schloss die Augen. Noch ein Opfer. Bitte nicht...
    Es war spät. Die Post im Sender wurde lange vor Mitternacht ausgeliefert, oder? Also musste es das nächtliche Geschwätz eines Betrunkenen sein, der Lust hatte, Detektiv zu spielen.
    Bobby rieb sich die Augen. Bitte lass den Wahnsinn enden ...
    Das Telefon gab ein Läuten von sich, mit dem es eine neue Nachricht anzeigte.
    «Du gehst besser ran», flüsterte LuAnn in die Dunkelheit. Auch sie war hellwach.
    Bobby nickte. «Ich höre die Nachricht ab. Vielleicht ist es nichts Wichtiges.»
    «Wer ist es?»
    «Das willst du nicht wissen.» Sie wussten beide, dass um die Uhrzeit niemals gute Nachrichten kamen, ganz gleich, von wem. Er setzte sich auf die Bettkante und hörte die Mailbox ab.
    Hier spricht Mark Feiding von Channel Six. Ich weiß, es ist spät, und ich weiß, dass wir in letzter Zeit, na ja, Probleme hatten, aber wir müssen Frieden schließen, denn ich habe hier wieder einen Umschlag. Ich meine, hier bei mir zu Hause. Ich bin eben aus dem Studio gekommen und habe ihn unter der Tür gefunden. Ich rufe bei Ihnen an, weil ...na ja, Sie wissen, warum - Sie machen die Show. Und ich bin ziemlich erschrocken, dass der Kerl weiß, wo ich wohne. Rufen Sie mich an, sobald Sie diese Nachricht bekommen.
    Bobby stand auf und ging ans Fenster.
    «Ich habe es gehört», flüsterte LuAnn mit zitternder Stimme. «Ich habe gehört, was er gesagt hat.»
    «Ich muss los», sagte Bobby und drückte auf Rückruf. «Ver­such du zu schlafen.»
    «Dafür ist es jetzt zu spät.» Sie setzte sich auf und schlang die Arme um die Knie. Er wusste, was sie dachte. Er wollte sie trös­ten, doch er konnte nicht. Er hatte ihr immer noch nichts von Ray erzählt. Also schwieg er.
    «Hier ist Dees», sagte er, als Feiding nach dem ersten Klingeln am Apparat war.
    «Ich wollte gerade den Notruf wählen. Er war bei mir zu Hause, Agent Dees.»
    «Schon gut. Ich bin unterwegs. Wo wohnen Sie?»
    «In Tamarac. University-Apartments, Ecke University und Hiatus. 304, das heißt Apartment 304 in Block C.» Er hielt den Bruchteil einer Sekunde inne, bevor er sagte: «Es ist schlimm. Richtig, richtig schlimm ...»
    «Fassen Sie nichts an, Mark! Machen Sie den Umschlag nicht auf.»
    «Zu spät. Ich habe es mir angesehen. Ich musste reinsehen.»
    «Dann legen Sie es hin und lassen Sie die Finger davon. Lassen Sie es einfach liegen. Ich bin auf dem Weg!»
    Er legte auf und zog sich hastig an, während er Zo und den Rest der Sonderkommission anpiepte.
    Rechnet mit etwas, das noch brutaler ist. Noch schockierender. Der Kerl hat den Geschmack des infamen Ruhms gekostet, Gentlemen, und ihn zu bremsen ist genauso unmöglich, wie einen Dschinn zurück in die Flasche zu schicken. Es macht ihm zu viel Spaß, als dass er freiwillig damit aufhören würde.
    Wie konnte die Entführung, Folterung, Ermordung und Ver­stümmelung zweier junger Schwestern an Brutalität übertroffen werden? Was konnte dieser Wahnsinnige getan haben, das, wie Christine Trockner erst vor ein paar Tagen gewarnt hatte, noch schockierender war?
    Bobby versuchte erst gar nicht, es sich vorzustellen.

 

66
     
    Nach Tamarac war es von Fort Lauderdale nicht allzu weit - nur etwa zwanzig Kilometer nach Westen. Bobby brauchte fünfzehn Minuten von dem Zeitpunkt, als er in die Hose schlüpfte, sich die Marke umhängte und das Haus verließ. Natürlich nur, weil niemand auf den Straßen war und er hundertzwanzig fuhr.
    Was er auf dem Parkplatz der University-Apartments als Erstes sah, war allerdings keine Traube von Streifenwagen mit Sirenen und blinkenden Blaulichtern. Es war der Übertragungswagen von WTVJ Six. Er spürte, wie Wut in ihm aufstieg. Der Transporter musste gerade angekommen sein, denn er sah, wie der Fahrer und der Beifahrer - die ihn ebenfalls musterten - hektisch aus­stiegen und ihre Ausrüstung zusammensuchten. Erst als Bobby am Straßenrand parkte und ausstieg, kamen zwei Streifenwagen vom Broward Sheriff's Office mit der Verstärkung an, die Bobby gerufen hatte.
    «Sorgen Sie dafür, dass die hier draußen bleiben», wies er ei­nen jungen Beamten in Uniform

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