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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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an, als der Kameramann und sein Assistent über den Parkplatz hasteten, um über die Ziellinie und in den Fahrstuhl zu kommen, bevor sie gestoppt wurden. Sie schafften es gerade bis zum Cola-Automaten. «Keiner geht rauf, der keine Marke hat!», rief Bobby, dann stieg er die Außentreppe hinauf.
    Er klopfte an die Tür von Nr. 304. «Feiding, hier ist Bobby Dees. Machen Sie auf.» Ein matter, erschöpfter Mark Feiding kam an die Tür. Bobby roch den Whisky, noch bevor er den Mund aufmachte und hallo sagte.
    «Wo ist der Umschlag?», fragte Bobby beim Hereinkommen. Hinter ihm tauchte Zo auf.
    «Alles klar, Mann?», fragte Zo, als er eintrat, und sah sich finster in Marks Wohnung um. Er warf einen Blick in Schlafzimmer und Bad, um sicherzugehen, dass sich dort niemand mit einer Waffe oder mit einer Kamera versteckte. «Ihre Jungs von Channel Six stehen unten, aber sie kommen nicht rauf zu uns. Dass Sie die angerufen haben ... ts, ts. Sie kennen doch die Regeln.»
    «Das ist mein Job, Leute. Ich habe nur angerufen, um meinem Produzenten zu sagen, dass ich noch einen Umschlag bekommen habe. Der Form halber, verstehen Sie. Ich weiß nicht, was er mit der Information gemacht hat oder an wen er sie weitergegeben hat.»
    «Wen haben Sie diesmal zuerst angerufen?», fragte Bobby sar­kastisch.
    «Sie», antwortete Mark müde. «Aber die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Berichterstattung ...»
    «Jaja. Wo ist er?», fragte Bobby wieder. Dann entdeckte er den gelben Umschlag auf dem Küchentisch, neben einem Sta­pel mit Zeitschriften und Post. In kleinen, aus der Zeitung aus­geschnittenen Blockbuchstaben stand MARK FELDING auf dem Etikett. Die Lasche war aufgerissen. Neben dem Umschlag lag eine zusammengefaltete Leinwand mit dem Gesicht nach unten. Auf der Leinwand lag eine kleine weiße Tischkarte, wie man sie bei Hochzeiten benutzt. Selbst aus zwei Meter Entfer­nung konnte Bobby lesen, was die ausgeschnittenen Buchstaben ergaben:
     
    FDLE SPECIAL AGENT SUPERVISOR ROBERT DEES
    Auf dem Flur näherten sich das vertraute Kreischen von Polizei­funkgeräten und der Lärm gehetzter Stimmen. In wenigen Se­kunden würde die Wohnung voller Leute sein.
    «Bitte sagen Sie mir, dass Sie Handschuhe anhatten, als Sie den Umschlag aufgemacht haben», sagte Bobby.
    Wieder zuckte Mark die Achseln und sah zu Boden.
    Bobby schüttelte den Kopf. Er konnte den Idioten nicht ein­mal mehr ansehen. «Zo, sorg dafür, dass keiner die Tür anfasst. Sie sollen den Flur sichern und nach Zeugen Ausschau halten.» Er griff nach der Leinwand.
    Mark sah ihn wieder an, mit blutunterlaufenen müden Augen. Er schüttelte den Kopf. «Es ist echt schlimm, Mann ...»
    Mit Handschuhen faltete Bobby die Leinwand vorsichtig aus­einander. Sein Magen zog sich zusammen, als würde er Achter­bahn fahren. Der Schock kam immer dann, wenn man nicht vor­bereitet war, wenn man es nicht kommen sah.
    Rechnet mit etwas, das noch brutaler ist.
    Noch schockierender.
    «Wir sind da, Bobby. Die von der Spurensicherung fangen schon an, Fingerabdrücke ...», rief Ciro.
    «Das Gelände ist videoüberwacht, nur an diesem Block sind die Kameras kaputt, ausgerechnet. Ich sehe trotzdem nach, und die anderen Blocks ...», bellte eine Stimme.
    «Geben wir eine Erklärung raus?», rief eine andere. «Unten fragen sie schon danach ...»
    Ein Dutzend Leute sprachen durcheinander, doch Bobby hörte nur das Blut, das in seinem Kopf rauschte. Er starrte das verzerrte Bild an, das er vor sich hatte. Das Mädchen in dem hellblauen T-Shirt und der gestreiften Abercrombie-Strickjacke, die Hände über dem Kopf angekettet, die schmalen Fingerspitzen wunde, blutige Stümpfe. Wie bei den anderen nur leere, schwarze Höh­len anstelle der Augen. Über die Wangen rannen blutige Tränen.
    Ihr Mund war von einem schrecklichen Schrei entstellt. Langes, aschblondes Haar fiel ihr über die Schultern, ein paar Strähnen hatten sich in den blitzenden Ketten verfangen, die in mehreren Schlingen um ihren Hals lagen. Darunter, auf der zarten, weißen, sommersprossigen Haut hing ein runder Silberanhänger mit ei­nem verschnörkelten K.
    Bobby kannte die Kette. Er kannte das aschblonde Haar, das T-Shirt und den Pullover. Er wusste sogar, wie ihr Atem roch, süß nach Kaugummi, hörte noch ihre melodische Stimme, wenn sie ihm zurief, er solle ihr auf dem Spielplatz zusehen oder im Schwimmbad oder in der Turnhalle, wenn sie auf einer Pyramide von Cheerleadern bis hinauf zur Spitze turnte.
    Die Zeit war

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