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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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er seine Tochter zum letzten Mal gehört oder gesehen.
    «Ja, ich weiß», antwortete Zo leise.
    «Glaubst du, das ist Zufall?»
    «In unserm Geschäft ist gar nichts Zufall, Bobby. Aber der Typ weiß, welche Knöpfe er drücken muss, und ich würde nicht voreilig sein. Welche Kleidung sie bei ihrem Verschwinden trag, steht im Internet, verdammt. Das kann jeder wissen. Kann gut sein, dass er nur mit dir spielt, Shep.»
    Bobby nickte.
    «Lass mich dich nach Hause fahren ...», bot Zo an.
    «Ich bin nicht betranken. Ich fahre selber», sagte Bobby und stieg in seinen Wagen. «Wir sehen uns in ein paar Stunden.»
    Er fuhr vom Parkplatz und nahm die Schnellstraße nach Nor­den. Die Stille im Wagen war ohrenbetäubend, und so stellte er das Radio an. Doch auch das half nicht.
    «Was hatte sie an, LuAnn? Konzentrier dich.»
    «Also ... sie hatte das blaue T-Shirt an. Das von Abercrombie &Fitch mit der gestreiften Strickjacke. Die war frisch gewaschen. Wieder was, das ihre Arme bedeckt, habe ich heute Morgen gedacht. Mein Gott, Bobby, das habe ich gedacht: Sie versteckt ihre Arme ...»
    «Schon gut. Ich gebe die Beschreibung durch. Sie überprüfen Kran­kenhäuser, Busbahnhöfe, Bahnhöfe und Flughäfen. Wie viel Geld hat sie, Belle?»
    «Ich weiß nicht. Ein paar hundert Dollar, vielleicht, von ihrem Geburts­tag und der Konfirmation und ihrem Job ? Nein, warte, was sage ich da ? Sie hat ja viel gearbeitet. Sie wollte für ein Auto sparen, vielleicht war es mehr. Doch, es war bestimmt mehr. Sie hat sich schon Autos angesehen, also hatte sie mindestens tausend Dollar zusammen. Oder noch mehr. Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht, Bobby!»
    «Was ist mit Gepäck? Hast du in ihrem Schrank nachgesehen?»
    LuAnn fing an zu schreien und hämmerte mit den Fäusten auf die Arbeitsplatte. «Nein! Sie ist nicht weggelaufen! Niemals! Du musst sie finden! Du musst sie nach Hause bringen, Bobby! Du musst sie mir zu­rückbringen!» Tränen liefen über ihr angstverzerrtes Gesicht. «Ich will ihr sagen, dass es mir leidtut! Ich will nochmal von vorne anfangen! Ich will eine zweite Chance!»
     
    Er rieb sich die Augen. Wie sollte er sich vor LuAnn normal ver­halten? Wie sollte er sich zusammenreißen und nicht einfach vor ihr in die Knie sinken und vollkommen zusammenbrechen? Falls es stimmte, falls das grauenhafte Bild wirklich Katy darstellte, wie um Himmels willen sollte er das seiner Frau je sagen?
    In seinem Kopf rasten die Gedanken, während er zwischen der Rolle des Vaters und der des Polizisten schwankte. Er ver­suchte, sie auszuschalten, doch bittersüße Erinnerungen fluteten sein Gehirn. Das letzte Mal, als er sie gesehen hatte, das letzte Mal, als er ihr einen Kuss gab, die letzten Worte, die sie zu ihm sagte ... So wie man sich auf dem Weg zur Beerdigung an jeman­den erinnerte.
    Schließlich schüttelte er die Bilder aus seinem Kopf. Konzen­trier dich. Finde sie, egal wo sie ist. Falls es Katy ist, hol sie endlich nach Hause. Denke nicht an das, was er ihr angetan hat. Egal was du tust, nicht daran denken.
    Es war absolut überflüssig, nach Hause gefahren zu sein. Bobby saß am Küchentisch und trank Kaffee, bis irgendwann die Sonne aufging. Wahrscheinlich lag auch LuAnn oben wach und wiegte sich hin und her, die Arme um die Knie geschlungen. Sie wusste, dass etwas passiert war, als er ging. Instinkt oder Vor­ahnung sagten ihr, dass etwas nicht stimmte. Dass etwas sehr, sehr Schlimmes geschehen sein musste. Und er wollte nicht ins Schlaf­zimmer gehen und ihr bestätigen, dass sich ihre schlimmsten Ängste bestätigt hatten.
    Schließlich duschte er im Gästebad - Katys Bad -, nahm sich ein paar saubere Sachen aus der Waschküche und fuhr gegen halb neun zurück ins Büro.
    Natürlich hatte er kein Auge zugemacht.

 

68
     
    Bobby stand von seinem Schreibtisch auf und starrte durchs Fenster auf den endlosen Strom der Autos, die sich in Richtung Dolphin Expressway im Westen voranschoben. Die Sonne hatte ihren langsamen Abstieg in die Everglades begonnen, und die Straßenbauarbeiter packten ihre Sachen zusammen, was den Verkehr noch mehr zum Stocken brachte. «Irgendwas Neues?», fragte er ins Telefon.
    «Wir haben jede Bucht mit der Lupe durchkämmt - nichts», antwortete Larry. Bobby, Zo, Don McCrindle und eine Armee von Beamten des Broward Sheriff's Office und der Zollbehörde hatten den Tag im Containerhafen Port Everglades in Fort Lau­derdale verbracht. Larry, Ciro, Veso, Roland und das MDPD nah­men den

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