Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
Vom Netzwerk:
will dich vögeln». Was als magisches Stichwort galt.
     
    Janizzbaby:    bin noch Jungfrau
     
    TheCaptain:    umso besser
     
    Janizzbaby:    vielleicht nicht, bin ein braves mädchen, schon vergessen?
     
    TheCaptain:    ich könnte dich umstimmen, unglaub­lich, was ich mit den bänden kann.
     
    Janizzbaby:    kannst es ja versuchen
     
    TheCaptain:    donnerstag. muss dich treffen.
     
    Janizzbaby:    kann nicht, muss babysitten.
     
    Eine zu schnelle Einwilligung könnte ihn misstrauisch machen, und er erriet vielleicht, dass Janizz ein Cop war.
     
    TheCaptain:        freitag?
     
    Janizzbaby:        hab bis 16 sport.
     
    TheCaptain:        danach.
     
    Janizzbaby:        vielleicht.
     
    TheCaptain:        @PBLHS, oder?
     
    PBLHS stand für Palm Beach Lakes High School. Offensichtlich hatte er in Janizzbabys Profil gestöbert.
     
    Janizzbaby:    ja
     
    TheCaptain:    med australian ecke 45. ist das in der nähe?
     
    MCD stand für McDonald's.
     
    Janizzbaby:    kenn ich
     
    TheCaptain:    ich fahre einen neuen schwarzen bmw. 16:38
     
    Janizzbaby:    o - abendessen muss aber was besseres sein als med
     
    TheCaptain:    keine sorge, kenne einen besonderen ort, wo wir uns beschnuppern können.
     
    Janizzbaby:   wo?
     
    TheCaptain: mit frischer bettwäsche. Janizzbaby: ich zieh was hübsches an TheCaptain:    nicht zu viel
     
    Janizzbaby:    böser junge, muss um 21 zuhause sein, ernsthaft
     
    TheCaptain:    zeit genug
     
    Janizzbaby:    ich bin Jungfrau ...
     
    TheCaptain:    bin ganz sanft, wie gesagt © ich lass mir zeit
     
    Janizzbaby:    muss los. tlk 2u I8r.
     
    Talk to you later. Wir sprechen uns später.
     
    TheCaptain:    bleibt's dabei?
     
    Janizzbaby:    ja. ok. aber bring bloß keine freunde mit.
     
    TheCaptain:    nur ich.
     
    Janizzbaby:    und keine kameras.
     
    TheCaptain:    © ok.
     
    Janizzbaby:    ok. bye
     
    Mike verließ den Chatroom und unterrichtete den Rest der Spezialeinheit von seinem Rendezvous am Freitag bei McDonald's. Dann beantragte er die Genehmigung, die Registrierungsinfor­mation für das TeenSpot.com-Konto von TheCaptain einzuse­hen, auch wenn er sich nicht allzu viel davon versprach. Meistens benutzten Cybertäter falsche E-Mails mit unauffindbaren IP-Adressen; man erwischte sie nur, indem man sie ans Tageslicht lockte und auf frischer Tat ertappte. So kam man auch der Ent­schuldigung zuvor: «Ich war's nicht, es war der Computer, der all die bösen Dinge gesagt hat», genauso wie dem Argument, angeb­lich Worte in den Mund gelegt bekommen zu haben. Bei einer Verabredung mit einer vierzehnjährigen Jungfrau tatsächlich auf­zutauchen, bewies unwiderlegbar Eigeninitiative. Als er den Be­richt schrieb, fragte sich Mike, was für ein Mensch dieser Captain sein mochte. Wer würde am Freitag in dem neuen BMW sitzen? Er hatte schon alle möglichen Sorten von Menschen in allen möglichen Autos vorfahren sehen - vom Ferrari bis zur letzten Klapperkiste -, und nichts und niemand überraschte ihn noch. Erst vor ein paar Jahren war es der Wetteransager von Miami TV gewesen, Bill Kamal, der strahlend und mit einem Handschuh­fach voller Kondome aufgekreuzt war, um sich vor einem Re­staurant mit einem vierzehnjährigen Jungen zu treffen, mit dem er, wie er dachte, ins Heu hüpfen wollte. Vor ein paar Monaten hatte ein Bundesstaatsanwalt aus Nordflorida in Michigan am Flughafen gestanden, um sich mit einer Dora-Puppe und einer Dose Vaseline in der Tasche mit einer Fünfjährigen zu treffen. Es konnte am Freitag jeder sein, von seinem eigenen Vorgesetzten bis zum Chef einer Bank.
    Mike beendete seinen Bericht und loggte sich aus TeenSpot aus. In einem anderen Chatroom sah er zu, wie sexuell aufgela­dene, oft mit Drogen in Verbindung stehende Abkürzungen hin und her flogen. Niemand sagte, wer er wirklich war. Ein Jun­ge, makeitfiti2, fragte ständig nach heißen Singles, die gern wild feierten: «Je jünger, je härter.» Es wurde nicht um den heißen Brei geredet. Nicht mal ein kleines freundliches verbales Vorspiel. Selbst das Sexting - das Versenden explizit sexueller Textnach­richten - wurde immer unpersönlicher.
    Er sprang noch einmal in den Whirlpool, um zu sehen, ob TheCaptain noch da war. Doch er war fort. Dafür hatte sich ein neuer Name eingeloggt, Babygurldee. Mrpimpiniö, drinkpoison und sykosid überschlugen sich mit Begrüßungen.
    Wie Fliegen auf der Scheiße

Weitere Kostenlose Bücher