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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Lauderdale PD. «Verarschen Sie mich? Wollen Sie in den Knast?», rief Bobby, sobald er ihn entdeckte.
    Ein überraschter Mark Feiding hob erschrocken die Hände, als Bobby auf ihn zustürmte, um sich gegen den Fausthieb zu verteidigen, den er kommen sah. «Sie haben mir einen Maulkorb verpasst, Agent Dees!», begann er. «Ich soll nicht drüber reden, was ich auf den Bildern gesehen habe, die er mir geschickt hat, oder auf irgendwelchen Bildern, die er mir in Zukunft vielleicht schickt. Ich hab's kapiert. Aber nirgendwo steht, dass ich keine Nachrichten mehr machen kann, wenn ich bitten darf. Das ist mein Job. Ich bin Reporter. Davon lebe ich. Tut mir leid, wenn Ihnen mein Bericht nicht geschmeckt hat.»
    Der Kameramann und die Polizisten zogen sich zurück. «Sie sind hier draußen und bauen Mist, bevor ich überhaupt infor­miert wurde? Warum zum Teufel haben Sie der Polizei von Fort Lauderdale nicht gesagt, dass das mein Fall ist?»
    Feldings Augen verdunkelten sich. «Das ist nicht meine Auf­gabe, oder? Den Leuten zu sagen, was Ihre Aufgabe ist? Nicht mein Problem, wenn die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut. Ich bin hier, um die Bevölkerung auf dem Laufenden zu hal­ten. Das ist mein Job. Das ist meine Aufgabe.»
    «Bobby!», rief Zo.
    Bobby wandte sich ab und ging weg, bevor er dem Kerl eine reinschlug.
    «Was ist mit dem Wagen in der Garage?», rief Feiding ihm nach. «Laut Meldestelle ist er bei CarMax gekauft worden. Stimmt es, dass es vielleicht eine Verbindung zu Lainey Emersons Stiefvater Todd LaManna gibt? Werden Sie ihn bald verhaften?»
    Bobby drehte sich um und hastete zurück. Die Polizisten ver­drückten sich. Er legte die Hand auf die Kameralinse, damit der Kameramann erst gar nicht auf die Idee kam, es wäre ein guter Zeitpunkt zum Filmen. «Hören Sie zu, Sherlock», knurrte er den inzwischen kreidebleichen Feiding an. «Ich weiß, dass Sie am liebsten ein Cop wären. Das merke ich Ihnen an. Aber aus irgendeinem Grund haben Sie es nicht auf die Polizeiakademie geschafft, vielleicht haben Sie Leichen im Keller oder was weiß ich. Jedenfalls kenne ich Ihre Type. Sie denken, Sie hätten hier die einmalige Chance, sich einen Namen zu machen und allen, die Sie für einen Versager gehalten haben, zu beweisen, was für ein toller Cop Sie geworden wären. Aber ich sage Ihnen was - Sie haben keinen blassen Schimmer. Sie sind ein billiger, drittklassiger Pressefuzzi, der aus irgendeinem kranken Grund von einem Ver­rückten als Mittelsmann auserkoren wurde. Sie sind kein richtiger Reporter. Und Sie sind auch kein toller Ermittler. Sie sind nichts als eine Marionette in diesem Spiel, und was hier los ist, geht weit hinaus über Ihr Fassungsvermögen. Also tun Sie, was der nette Richter gesagt hat, und halten Sie Ihre verdammte Klappe, Mark, denn wenn nicht, kümmere ich mich um Sie, wie ich es schon vor Wochen hätte tun sollen - mit eiserner Faust und ohne Gnade.»
    Dann machte er auf dem Absatz kehrt, ging an Zo vorbei und unter dem gelben Absperrband durch, mit dem die Auf­fahrt abgeriegelt war, und marschierte auf das Haus zu. Als er die beiden geschwätzigen uniformierten Beamten passierte, die sich verdrückt hatten, rief er: «Wenn einer von euch dem Mistkerl auch nur die Uhrzeit verrät, habt ihr bis zur Rente Mitternachts­schicht, kapiert?»
    Im Garten hinter dem Haus herrschte Chaos. Es wimmelte von Technikern der Spurensicherung und weiteren uniformier­ten Polizisten, die wie Ameisen über das Boot kletterten und den Rasen bevölkerten. Das Ausladen eines einzelnen schwarzen Lei­chensacks von Bord des Segelboots wurde von einem hünenhaf­ten Detective in Kakihosen und schweißnassem weißem Hemd mit gelben Achselflecken überwacht, der an einem Glimmstängel saugte.
    «Detective Lafferty? Ich bin Agent Dees vom FDLE. Wir haben telefoniert.»
    «Sie waren schnell hier», antwortete Lafferty und blies Bobby eine Rauchwolke ins Gesicht.
    «Gerade noch rechtzeitig. Hatte ich Ihnen nicht gesagt, Sie sollen mit dem Abtransport der Leichen warten, bis ich vor Ort bin?»
    «Haben Sie. Aber die Jungs hier haben nicht den ganzen Tag Zeit.»
    «Es hat zwanzig Minuten gedauert. Darf ich?» Er trat vor und öffnete den Leichensack, bevor der Detective etwas einwenden konnte. Unter dem Reißverschluss starrte das malträtierte Ge­sicht von etwas, das einmal ein Mensch gewesen war, hinauf in den heiteren blauen Himmel. Es war fast völlig skelettiert, nur ein paar Fasern verwestes schwarzes

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