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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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die Kippe an, und dann hielt er die Flam­me vor sich, um zu sehen, wo er hintrat. Er befand sich in der Mitte eines Wohnzimmers mit Sesseln, einem Couchtisch und auch einem Esstisch. Dahinter war die Kombüse. So weit, so gut - keine Riesenschaben. Wenn er ein paar Bullaugen öffnete, war der Gestank wahrscheinlich schnell verflogen. Was für ein Leben. So viel Geld zu haben, dass man sich nicht nur ein Haus leisten konnte, das man nicht bewohnte, sondern auch noch eine Zehn-Meter-Yacht, mit der man nicht rausfuhr. Wally tat ein paar Schritte, zwei Stufen hinunter, und öffnete die nächste Tür. Die Tür, die wahrscheinlich zu den Kojen führte. Die Flamme erlosch, und er schüttelte das Feuerzeug und schnippte es wieder an. Dann blinzelte er in die Dunkelheit, um zu sehen, was er vor sich hatte.
    Als er die zwei Gestalten sah, die aufrecht in der Mitte des runden Kapitänsbetts saßen, in enger Umarmung, dachte er zu­erst, dass seine Ahnung richtig gewesen war - jemand anders vor ihm hatte die gleiche Idee gehabt, und er erwischte zwei Leute beim Bumsen. Er murmelte «Verzeihung» und trat zurück, doch er stolperte, und im Fallen hielt er sich an der Bettdecke fest. Die Gestalten auf dem Bett fielen um. Die Flamme ging aus. Und keiner sagte ein Wort.
    Erst da wurde Wally klar, dass der üble Geruch hier besonders stark war und dass die beiden Gestalten, die er in der pechschwar­zen Finsternis überrascht hatte, sehr, sehr tot waren.

 

46
     
    «Larry, was hast du für mich?», fragte Bobby, als er am Diens­tagmorgen in den Raum der CAC-Mannschaft kam. «Irgendwas über Lori ohne Nachnamen?»
    «Kein Glück mit der Lady», sagte Larry und blickte von sei­nem Laptop auf. Er griff nach ein paar Heftern und folgte Bobby in sein Büro. «Aber ich hab die zwei Dumpfbacken gefunden, mit denen Todd LaManna am Abend des Sechsundzwanzigsten im Side Pocket Pub war. Jules Black und Alex Juarez. Sie arbeiten bei CarMax im Service. Beide sagen aus, dass sie Todd gegen acht Uhr getroffen haben und dass er um elf mit einer Dame ver­schwunden ist, die sie nicht kennen. Irgendeine Brünette. Laut Beschreibung hatte sie einen Mordsvorbau und wirkte mehr als volljährig. Den Namen wussten sie nicht. Anscheinend haben die beiden an der Theke gequatscht, und ein paar Minuten später ha­ben sie zusammen die Bar verlassen. Die Sekretärin war es nicht, die hat nämlich rote Haare, und wir haben schon mit ihr geredet, auch wenn er mit der auch mal was hatte.»
    «Weiß irgendjemand, wo er von fünf bis acht war?»
    «Nein.»
    «Das ist nicht gut für unseren Knaben.»
    «Was ist mit dem Labor?», fragte Ciro, der mit einem Becher Kaffee hereinkam. «Irgendwas Neues?»
    «Der Wagen war sauber», erklärte Bobby. «Kein Blut, aber sie haben drei Haarsträhnen von Lainey im Kofferraum gefunden.»
    Er wedelte mit einem Blatt Papier durch die Luft. «Hier ist der Laborbericht - frisch vom Fax.»
    «Im Kofferraum?», fragte Ciro.
    «Sie haben sie mit Haaren von der Bürste aus Laineys Zimmer verglichen. Ist der frisch?» Bobby zeigte auf Ciros Kaffee.
    «Kiki hat gerade welchen gemacht. Bisschen stark, aber sie ist halt Kubanerin. Also sieht's wirklich nicht gut für unseren Kna­ben aus.» Ciro schüttelte den Kopf. «Das Schwein. Wie, glaubst du, sind die Haare im Kofferraum gelandet?»
    Bobby zuckte die Achseln. «Vielleicht hat er Lainey in den Kofferraum geworfen. Oder sie stammen von der Strandtasche, die sie im Sommer in den Kofferraum geworfen hat. Aber es gibt noch mehr Neuigkeiten: Die Herstellerfirma der Farben aus dem Atelier passt. Winsor & Newton. Allerdings können wir die genauen Farben nicht identifizieren, weil er die Farben bei dem Sampson- und dem Boganes-Porträt gemischt hat. Das Labor kann die Farbpigmente nicht mehr differenzieren, wenn sie ge­mischt sind. Weiße Leinwand, keine besonderen Kennzeichen. Lässt sich nicht zurückverfolgen.» Bobby nahm seinen leeren Micky-Maus-Becher und berührte das übergroße Ohr. Katy hatte ihn ihm vor vielen Jahren zum Geburtstag geschenkt. «Mal se­hen, ob Kiki mir auch eine Tasse abgibt.»
    «Wir haben eine Schwester, die aussagt, dass der Stiefvater ein Grabscher ist und dass die jüngere, die Verschwundene, ihn sich vom Leib halten musste. Er hat für die Zeit, in der sie ver­schwunden ist, kein Alibi, und ihre Haare sind im Kofferraum? Ach ja, und dann passt auch noch die Ölfarbe.» Larry kratzte sich am Kopf. «Wann sollen wir ihn kassieren, Bobby? Ich meine, wir

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