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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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können ihn jederzeit wegen unzüchtigen Verhaltens gegenüber der älteren Stieftochter festnageln - dann haben wir ihn wenigs­tens von der Straße.»
    «Ich will ihn nicht von der Straße haben, Larry. Es gibt noch mindestens ein vermisstes Mädchen da draußen - seine Stieftoch­ter. «Wenn er allein arbeitet und wir ihn festnageln, wer soll sich dann um sie kümmern?»
    Vor ein paar Jahren hatte Bobby die Ermittler in einem ver­wickelten Fall in Kentucky als Ratgeber unterstützt. Chad Fogerty war der Verdächtige bei einer Reihe von verschwundenen Mädchen um die zwanzig. Die Polizei von Kentucky ging da­von aus, dass Fogertys Opfer längst tot waren, und so wurde An­zeige wegen irgendeines kleineren Delikts erstattet, während die Ermittlungen noch im Gange waren, um ihn schon mal von der Straße zu holen und damit möglicherweise weitere Familien vor einer furchtbaren Tragödie zu bewahren. Doch als man ihn nach drei Monaten wieder auf freien Fuß setzen musste, folgte ihm ein beharrlicher Ermittler bis zu einem abgelegenen Farm­haus im Hinterland von Bowling Green. Einem Farmhaus, von dem nicht einmal bekannt war, dass es ihm gehörte. In einem Tornadoschutzkeller unter dem Gebäude fanden die entsetzten Detectives schließlich Käfige mit den Leichen aller zehn vermiss­ten Mädchen - sie waren qualvoll verhungert, während Fogerty im Bezirksgefängnis friedlich auf seiner Pritsche schlief. So weit wollte es Bobby niemals kommen lassen. Er würde sich nie ver­zeihen. Selbst wenn er immer noch nicht ganz überzeugt war, dass LaManna der Mädchenfänger war, er würde niemals das Leben eines Kindes aufs Spiel setzen.
    «Falls sie noch lebt, Bobby», sagte Larry.
    Bobby schüttelte den Kopf. «Ich will wissen, wo er sich her­umtreibt. Zo hat sich umgehört. Es gibt Verwandte in Tennessee und LaMannas Mutter in Port St. Lucie.» Port St. Lucie war ein kleiner, besonders ruhiger Ort an der Ostküste Zentralfloridas, ungefähr eineinhalb Stunden südlich von Orlando. Ein Rentner­paradies. «Morgen fahre ich hoch und statte der Mutter einen Besuch ab. Die Polizei von Chattanooga überprüft die anderen Verwandten. Was ist mit den Booten, Larry? Irgendwas gefun­den?»
    «In den Countys Miami und Broward sind neunundachtzig Boote gemeldet, deren Name mit The Emp anfängt. Boote aus anderen Bundesstaaten, die unsere blauen Wasser besegeln, über­wacht die Küstenwache nicht - nur die aus anderen Ländern.»
    «Mist», sagte Bobby. «Na gut. Neunundachtzig sind mach­bar. Fangen wir damit an. Wir teilen die Countys auf, und jeder nimmt sich zwanzig vor ...»
    Frank Veso streckte den Kopf herein. «Hey, Bobby», rief er merklich außer Atem. «Du musst den Fernseher anschalten. Sieht aus, als ob über deinen Fall - unseren Fall - berichtet wird! Kanal sechs.»
    Bobby spürte einen Druck auf der Brust. Er schaltete den tragbaren Fernseher ein, der hinter ihm stand, gerade rechtzeitig, um Mark Feiding von WTVJ vor einem rosa Haus stehen zu sehen, hinter dem der Mast einer großen Segelyacht über dem Dach aufragte. Blaue und rote Lichter von mehr als einem Strei­fenwagen flackerten über die Mattscheibe, selbst in der grellen Sonne. Auf dem Rasen, der mit gelbem Absperrband abgeriegelt war, wimmelte es von Uniformierten. Unter Feiding waren in Blockbuchstaben die Schlagzeilen zu lesen: ZWEI LEICHEN AUF YACHT IN FORT LAUDERDALE ENTDECKT - WAHRSCHEINLICH VERMISSTE SCHWESTERN AUS MIAMI.
    «... mehr weiß anscheinend niemand, oder zumindest ver­raten sie es uns nicht, Andrea», sagte Feiding gerade, dem es of­fensichtlich schwerfiel, seine wachsende Aufregung zu verbergen. «Aber nach dem, was wir von Walter Jackson erfahren konnten, würde ich sagen, dies könnte das Werk des gefährlichen Mörders sein, der der Polizei und mir leider so unrühmlich als bekannt ist. Und wenn, ich wiederhole, wenn hier die verschwundenen Boganes-Schwestern gefunden wurden, was noch bestätigt werden muss - nun, Andrea, ich kann nur sagen, bisher waren die Mädchen von den Behörden als Ausreißer eingestuft worden, genau wie die vermisste dreizehnjährige Elaine Emerson, und das kann sehr wohl bedeuten, dass hier, mitten in Südflorida, ein Serienmörder am Werk ist. Hier bei uns, Andrea. In unserer un­mittelbaren Nachbarschaft...»

 

47
     
    Ein selbstgefälliger Mark Feiding stand am Sendewagen von Channel Six, rauchte eine Zigarette und quatschte mit seinem dicklichen Kameramann und zwei Beamten des Fort

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