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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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schrecklich schiefgelaufen war zwischen Fläschchenalter und Pubertät -, und so sprachen sie nie über Katy. Doch zu sehen, wie LuAnn zusammenbrach, machte ihn verlegen. Nicht weil er ein Problem damit hatte, sie zu trösten, im Arm zu halten und ihr zuzuhören oder ihr zu sagen, dass er genau die gleichen Ängste hatte wie sie. Es machte ihn verlegen, weil Bobby wusste, dass LuAnn nicht wollte, dass er sie so sah. Er wusste, morgen früh würde sie diese Indiskretion wahrscheinlich bereuen, und die Kälte würde zu Eis gefrieren.
    «Nein, Belle. Er hält sie nicht gefangen. Sie ist durchgebrannt, das ist alles. Sie ist irgendwo mit Ray, aber ich weiß, dass es ihr gut geht. Das weiß ich. Sie ist schon viel zu lange fort, um diesem Kerl in die Hände gefallen zu sein. Außerdem ist sie zu schlau für ihn. Ich weiß nicht, wie der Reporter darauf kommt, dass ein Serienmörder unterwegs ist, der es auf Ausreißerinnen abgesehen hat. Er will doch nur Schlagzeilen machen. Er versucht, mit der Geschichte groß rauszukommen.»
    «Bobby, er darf sie einfach nicht erwischt haben.»
    «Sie ist mit Ray davongelaufen. Sie ist bei Ray.»
    «Sag mir, dass ich keine schlechte Mutter bin. Um Himmels willen, sag mir, dass es nicht meine Schuld ist. Lüg, wenn du musst. Aber du musst es mir sagen ...»
    «Lieber Himmel, Lu, natürlich war es nicht deine Schuld. Wie kommst du denn auf so was?»
    «Aber sie ist vor mir davongelaufen, Bobby. Vor mir. Ich war zu streng mit ihr. Ich habe sie zu den Cheerleadern gedrängt, ob­wohl es ihr keinen Spaß mehr gemacht hat. Ich habe sie zum Ler­nen getriezt und ihr manchmal freitagabends Hausarrest gegeben. Ich habe ihr gesagt, dass ich diesen Jungen nicht ausstehen kann. Ich habe ihr gesagt, dass er nicht gut für sie ist, dass er ein Versager ist, ein Loser aus der Wohnwagensiedlung, ein Junkie, und da ist sie abgehauen. Sie ist meinetwegen abgehauen ...»
    Er hob ihr Kinn an, damit sie ihm in die Augen sah. «Sag nicht solche verrückten Sachen», erklärte er mit fester Stimme. «Sie ist gegangen, weil sie den Entschluss gefasst hat. Sie wollte mit Ray zusammen sein, und sie hat Drogen genommen. Sie hat eine Ent­scheidung getroffen. Du hast damit nichts zu tun. Du bist die beste Mutter auf der Welt. Die allerbeste. Und ich muss nicht lügen, um das zu sagen. Jedes Mal, wenn ich dich mit ihr gesehen habe, ob du sie im Kinderwagen geschoben hast oder auf der Tribüne saßt, du warst einfach perfekt. Und bis dieser Drecks­kerl in Katys Leben aufgetaucht ist, war alles gut. Sie war gerne bei den Cheerleadern. Sie hat mir gesagt, dass sie sich damit um ein College-Stipendium bewerben wollte. Ich habe sie gefragt, ob sie aufhören will, weil ihr so wenig Zeit zum Lernen bleibt, und sie hat nein gesagt. Sie hat gesagt, es macht ihr Spaß. Es ist nicht deine Schuld.»
    Ein langes Schweigen trat ein. Er schloss die Augen und wieg­te LuAnn in seinen Armen, ihr Kopf an seiner Brust, während er immer noch vor dem Sofa kniete. «Ich hätte merken müssen, dass sie mit Drogen experimentiert», flüsterte er ihr leise ins Haar. «Ich sollte die Anzeichen kennen. Ich hätte früher ihre Arme kontrollieren sollen, ihren Rucksack und Schreibtisch durch­suchen. Ich hätte sie testen müssen. Ich bin der Polizist, LuAnn, ich hätte das alles merken müssen, nicht du. Aber ich wollte nicht mal denken, dass sie so was tun könnte. Ich wollte mir nicht vor­stellen, dass mein Kind all die Dinge tut, vor denen ich sie immer gewarnt habe. Sachen, die nur missratene Kinder tun. Ray ... ver­dammt, ich wusste, dass er ein schlechter Umgang ist. Ich wusste, dass er zu meiner Gang gehörte ... Ich hätte nie erlauben dürfen, dass sie beim verdammten Dairy Queen jobbt. Ich hätte ihr sagen sollen, dass sie keinen Job braucht. Ich hätte ihr einfach mehr Taschengeld geben müssen. Ich bin schuld, LuAnn, nicht du. Ich bin derjenige, der weinen müsste und dich um Vergebung bitten, weil ich versagt habe.»
    Sie zog sein Gesicht zu sich, wischte die Tränen weg, bevor sie ihm über die Wangen liefen. Dann küsste sie ihn auf den Mund, und ihre warme Zunge fand seine. Es war lange her, dass sie sich geküsst hatten. Und noch länger, dass sie sich leidenschaftlich küssten. LuAnn hatte einen wunderschönen Mund mit warmen, vollen Lippen, die leicht bebten, wenn er sie berührte.
    Er zog sie näher an sich, vergrub die Hände in ihrem langen Haar und drückte sie fest. Er wollte sie spüren, ganz und gar - ihre warme

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