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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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zu, während Magrath Clarke erzählte, dass man gelegentlich auch Wale zu sehen bekam, und ihr den Unterschied zwischen Delphinen und Schweinswalen erklärte. Der Mann schien im Reinen mit seinem Rentnerdasein, dem Häuschen, dem Meeresblick und dem Leben im Dorf – schade nur, dass Rebus alldem überhaupt nichts abgewinnen konnte.
    Als sie gingen, kehrte Magrath zu seinem Stuhl auf der Veranda zurück und winkte ihnen noch einmal, bevor er es sich wieder mit seiner Zeitung gemütlich machte.
    »Meinst du, das ist sein Landrover?«, fragte Clarke.
    »Das Baujahr kommt hin.«
    Sie sah Rebus an. »Stimmt was nicht?«
    »Nein, nein.«
    »Du lügst.«
    »Mein Eindruck war, dass sein Gedächtnis völlig in Ordnung ist. Und dem Stapel an Zeitungen neben seinem Sessel nach zu urteilen bekommt er auch sämtliche Nachrichten mit.«
    »Und?«
    » Warum tut er dann so, als würde ihm der Name Nina Hazlitt nichts sagen?«

51
    Auf der Fahrt zurück nach Inverness bekam Clarke eine SMS von Page, der mit ihr essen gehen wollte.
    »Lass dich drauf ein«, meinte Rebus. »Ihr beiden müsst miteinander reden.«
    »Kommst du zu meiner moralischen Unterstützung mit?«
    Rebus schüttelte den Kopf. »Ich muss heute mal früh ins Bett.«
    Kaum im Präsidium der Northern Constabulary eingetroffen stieß Rebus allerdings auf Gavin Arnold.
    » Wir werden Sie einfach nicht los, was?«, meinte Arnold und schüttelte Rebus die Hand. Rebus stellte ihn Clarke vor und versah sie mit allen notwendigen Informationen, indem er sagte: »Sergeant Arnold ist einer von den Guten.«
    Darauf meinte Arnold, ob sie Lust hätten, später was trinken zu gehen. Clarke lehnte ab, während Rebus es sich überlegen wollte.
    »Na, Sie wissen ja, wo Sie mich finden.«
    »Am Dartboard?«, riet Rebus.
    Arnold nickte. Man habe ihn und alle anderen Streifenbeamten im Umkreis von fünfzig Meilen zu den Ermittlungen hinzugezogen. Das Gebäude platze aus allen Nähten.
    »Eigentlich sollte das alles in der Burnett Road stattfinden«, beschwerte er sich. »Da ist das CID .« Er deutete mit der Hand um sich. »Hier arbeiten nur Anzugträger und Erbsenzähler.«
    » Warum ist die Ermittlungszentrale dann hier?«
    » Wegen der Anzugträger und Erbsenzähler – damit die sich wichtig fühlen, wenn sie an den Kameras vorbeigehen …«
    Das Ermittlungszimmer war voller Menschen. Wer zuvor noch woanders gewesen war, war nun hergekommen, um einem weiteren Briefing durch Dempsey beizuwohnen. Die Ergebnisse der DNA -Analysen waren eingetroffen, und sie konnte nun zwei weitere Opfer namentlich benennen: Amy Mearns und Jemima Salton.
    »Die Familien sind unterwegs hierher«, sagte sie, »um die Ergebnisse entgegenzunehmen.« Sie war heiser und machte eine Pause, um Wasser aus einer Plastikflasche zu trinken und sich anschließend zu räuspern. Sie sah blass und erschöpft aus, und Rebus wusste, dass sie für die Begegnung mit den Angehörigen und die damit verbundenen Emotionen erst noch Kräfte sammeln musste. »Gibt es Fragen?«, wollte sie wissen.
    » Wie lange dauert es, bis die anderen Opfer identifiziert sind?«
    »Nicht lange – morgen oder übermorgen liegen die Ergebnisse hoffentlich vor.«
    »Todesursache?«
    »Lässt sich noch immer nur schwer feststellen. Ich habe zwei weitere Pathologen aus Aberdeen angefordert, um die Sache zu beschleunigen.«
    » Welche Schritte unternehmen wir als Nächstes?«
    » Wir führen die Befragungen der Anwohner fort. Vielleicht gibt es auf einigen der Farmen Überwachungskameras, deren Material wir sichten können; dasselbe gilt für Geschäfte und Tankstellen. Wir müssen mit allen sprechen.«
    »Die Beweismittel, die auf dem Feld und im Wald gefunden wurden …?«
    »Befinden sich im Labor. Bislang gibt es da nichts Berichtenswertes.«
    »Das Schamhaar …«
    »Ja?«
    » Wir wissen, dass es nicht von Annette McKie stammt.«
    Dempsey nickte. » Wenn wir erst mal einen genetischen Fingerabdruck daraus gewonnen haben, werden wir alle männlichen Personen im näheren Umkreis von Edderton um eine Probe bitten.«
    Die Beamten im Raum tauschten Blicke, weil sie wussten, welcher Arbeitsaufwand damit verbunden war.
    »Ich weiß, dass ich viel von Ihnen verlange«, sagte sie. »Aber wir müssen unser Möglichstes tun.«
    Ja, dachte Rebus, denn selbst wenn es zu sonst nichts gut ist, so könnte es doch den Killer enttarnen. Er erinnerte sich an die Taktik, über die er bei der SCRU nachgedacht hatte, und schlug Dempsey vor, den Medien gegenüber zu

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