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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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daraufgoss.
    » Wer war das noch mal?«, fragte er.
    »Der Bauarbeiter aus Pitlochry«, half ihm Rebus auf die Sprünge.
    »Und wozu erzählen Sie mir das?«
    »Er hat zehn Runden gegen einen Rammbock überlebt.« Hammell zuckte mit den Schultern und nahm sein Handy aus der Tasche, um aufs Display zu sehen. Rebus wandte sich erneut an Nina Hazlitt. » Wozu sollte das gut sein, da gegenüber?«
    »Öffentliches Bewusstsein«, erwiderte sie.
    » War das Ihre Idee oder seine?« Rebus nickte in Richtung Hammell.
    »Spielt das eine Rolle?«
    Jetzt war es an Rebus, mit den Schultern zu zucken. Arnold, der gerade mit seinem Spiel fertig war, machte ihm vom Dartboard aus Zeichen. Rebus ging zu ihm.
    » Was zum Teufel treiben Sie da?«, zischte Arnold.
    »Ich kann nichts dafür, wenn die beiden hier einfach hereinspazieren.«
    » War das Zufall?« Arnold klang nicht überzeugt. »Sind Sie sicher, dass die ganzen Fernsehleute bereits eingepackt haben? Wenn Dempsey davon erfährt …«
    »Ich werde ihr nichts davon erzählen, wenn Sie’s auch nicht tun.« Rebus zwinkerte und kehrte zur Bar zurück. Hammell fragte ihn, ob er jetzt endlich für ein Getränk zu haben sei. Rebus schüttelte den Kopf.
    »Ich muss los. Der Tag fängt morgen wieder früh an.«
    »Ein Drink mehr oder weniger …«, drängte ihn Nina Hazlitt mit einem gewissen Flehen im Blick. Rebus war sich nicht sicher, ob sie seine Gesellschaft um ihrer selbst willen wünschte oder nur nicht mit Hammell allein gelassen werden wollte.
    »Hey, Leute!« Jemand stand mit hoch erhobenem Handy in der sperrangelweit geöffneten Kneipentür. Rebus, Hazlitt und Hammell drehten sich unwillkürlich zu der Stimme um. Der junge Mann lächelte, als er sich von der Qualität der gerade gemachten Aufnahme überzeugte, und streckte einen Daumen nach oben, als er wieder hinaus auf den Bürgersteig trat. Die Tür schwang hinter ihm zu.
    Rebus hatte Raymond wiedererkannt, Dempseys Journalistenneffen – Gavin Arnold ebenfalls. Die beiden Männer sahen sich an.
    Wenn Dempsey davon erfährt …
    »Ich nehme einen Whisky«, sagte Rebus zu Hammell.
    »So ist’s recht«, erwiderte Hammell und winkte Sue Holloway. Hazlitt entspannte sich. Sie lächelte Rebus an, bedankte sich dafür, dass er blieb …
    Er lag schon im Bett, als es an seiner Tür klopfte. Kurz vor Mitternacht, laut seiner Armbanduhr. Er stand auf und tapste über den Fußboden.
    »Ja?«, fragte er.
    »Ich bin’s«, sagte Siobhan Clarke. »Bist du angezogen?«
    Rebus sah sich in dem kleinen Zimmer um. »Gib mir eine Minute.« Er zog sich seine Hose und ein Hemd über und öffnete die Tür.
    »Stör ich dich bei irgendwas?«
    »Schön wär’s. Was ist los?«
    »Hast du das schon gesehen?« Sie hielt ihr Handy hoch, damit er das Display erkennen konnte. Dort waren Meldungen aus einer der Lokalzeitungen aufgerufen. Das Foto aus dem Lochinver war dort abgebildet, daneben die Unterüberschrift: A9-ANGEHÖRIGE ERWARTEN ANTWORTEN .
    »Nicht gerade dezent, was?«, meinte Rebus.
    »Hast du was dazu zu sagen?«
    »Ich bin was trinken gegangen. Gegenüber im Hotel haben Hammell und Hazlitt mit den Reportern gesprochen. Dann kamen sie ins Pub spaziert, und Tintin hat mit seinem Handy hantiert.«
    Ihr Blick war ebenso ungläubig wie zuvor der von Gavin Arnold.
    »Aber um zum wirklich Wichtigen zu kommen«, fuhr er fort. » Wie war euer Essen?«
    » Wir haben uns Mühe gegeben.«
    »Hast du ihm gesagt, dass du’s nicht leiden kannst, wenn er dich wegen des Chief Super versetzt?«
    »Könnten wir einfach nicht drüber sprechen?« Sie klang erschöpft.
    »Tut mir leid«, sagte Rebus.
    »Bis morgen dann beim Frühstück.«
    » Wenn mich Dempsey bis dahin nicht schon rausgeschmissen hat.« Er deutete auf Clarkes Handy.
    »Bei mir dauert’s vielleicht auch nicht mehr lange. James meinte, es fiele ihm schwer, ›eine tragfähige Aufgabe‹ für mich zu finden.«
    »Ein echter Charmeur.«
    Clarke sah auf die Zeitanzeige ihres Handys. »Ich geh besser schlafen. Gute Nacht, John.«
    » W ird schon alles werden«, sagte er, als sie schon die Tür zuzog. Er lauschte noch, wie sie über den Flur ging, die Treppe rauf zu ihrem Zimmer unter dem Dach. Eine weitere Tür öffnete sich, und Rebus vernahm Pages Stimme, die fragte, ob alles in Ordnung sei.
    » Wunderbar«, war alles, was Clarke sagte, während die Stufen unter ihren Schritten knarzten.

52
    Dempsey wartete nicht, bis sie im Präsidium eintrafen. Ihr chauffierter Wagen fuhr nach dem

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