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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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etwas zu tun. Sehr viel harte Arbeit; ohne das Gefühl, etwas erreicht zu haben.
    »Ich freue mich, Sie so untätig zu sehen«, sagte Rebus, »ich brauche nämlich Hilfe beim Verladen der Kisten …«
    Zum Schluss halfen Esson und Ogilvie ihm, alles runter zum Saab zu schleppen. Esson fragte, ob die Akten nach Inverness gebracht werden sollten. Er sagte, er wisse es nicht, und sie schlug vor, dass sie am Gayfield Square bleiben sollten, für alle Fälle.
    » Wenn ich nicht bleibe, bleiben sie auch nicht«, erwiderte Rebus.
    Danach feierten sie mit Tee (und heißem Wasser) und den Resten einer Packung Bourbon Kekse.
    »Keine neuen Computererkenntnisse?«, fragte Rebus Esson.
    Sie schüttelte den Kopf, biss winzige Stückchen von ihrem Keks ab, während Ogilvie seinen in den Tee tunkte und anschließend komplett vernichtete.
    »Dann legen Sie am besten die Füße hoch, solange Sie können«, fuhr Rebus fort. »Sieht aus, als könnte Page heute Abend schon zurück sein.«
    »Und Sie fahren wieder in die Fettes Avenue?«, fragte Ogilvie.
    »Nicht für lange – die SCRU wird dichtgemacht.«
    »Und was machen Sie dann?« Die Frage kam von Esson. Rebus zuckte theatralisch mit den Schultern.
    »Vielleicht spiele ich Scrabble und sehe mir unzählige Wiederholungen der Antiques Roadshow an …«
    Sie grinste, was sie noch jünger wirken ließ.
    » War nett mit euch beiden«, sagte Rebus und sah sich ein letztes Mal im Büro um, winkte noch einmal in die Runde und ging. Oben an der Treppe blieb er stehen, als er Dave Ormiston heraufkommen sah, einen kleinen Stapel Blätter in der Hand, die er gerade las. Dann entdeckte Ormiston Rebus und quälte sich ein dürftiges Lächeln ab.
    »Bekomme ich meinen Schreibtisch zurück?«, fragte er.
    Rebus nickte.
    »Dann sag ich wohl auf Wiedersehen.« Ormiston hatte die Hand ausgestreckt, aber als Rebus sich weigerte einzuschlagen, erstarrte er.
    »Die Sache ist die«, sagte Rebus. »Sie waren am Telefon so neugierig, dass es mich ganz nachdenklich gemacht hat, auch wegen Big Ger Cafferty …«
    »Ach ja?«
    »Cafferty wusste nämlich von der Überwachungskamera am Busbahnhof, obwohl er das gar nicht wissen konnte.«
    »Ist doch ein offenes Geheimnis, dass Sie mit ihm befreundet sind.«
    »Aber Sie und ich wissen, dass es anders war, nicht wahr, Dave? Wir wissen, dass er jemanden schmiert – jemanden, der hier sitzt.« Rebus beugte sich zu Ormiston vor, bis ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. »Hören Sie auf, so viel zu quatschen, sonst bin ich gezwungen, mir ein paar Fleißsternchen bei der Inneren abzuholen. Haben Sie die schon mal in Aktion erlebt, Dave? Die zapfen Ihr Telefon und Ihren Computer an. Gehen Ihre Ausgaben ganz genau durch. Die werden was finden. Und dann können Sie Ihrer Pension auf Wiedersehen sagen.« Rebus hielt inne. »Nur so als Warnung – gehen Sie auf Abstand zu Cafferty, und wenn Sie das gemacht haben, vergrößern Sie ihn …«
    Wieder am Saab griff Rebus über das Armaturenbrett und nahm das POLIZEI IM EINSATZ -Schild heraus. Er wollte schon die Stufen hochsteigen und es am Empfang abgeben, aber dann zögerte er. Schließlich hatte es ja niemand zurückverlangt, oder?
    Er war erst ungefähr fünfzig Meter Richtung Broughton Street gefahren, als sein Handy klingelte. Siobhan Clarke.
    »Probleme mit Dempsey?«, riet er, sobald er das Telefon am Ohr hatte.
    »Bist du in der Nähe eines Fernsehers?«
    »Nein.« Er sah nach links und nach rechts. Jede Menge Pubs, in die er schnell springen konnte. »Ich versuche mal einen aufzutreiben. Gib mir zwei Minuten.«
    Dann war die Leitung unterbrochen. Rebus fuhr seitlich ran, schob das Schild wieder aufs Armaturenbrett und eilte ins nächste Pub. Als der Barmann fragte, was er für ihn tun könne, erwiderte Rebus, er möge zuallererst umschalten.
    »Sky oder BBC News«, tippte er.
    Es gab keine anderen Gäste, die sich beschweren konnten, also tat der Mann, worum er gebeten wurde. Als sich herausstellte, dass auf BBC ein Bericht über Afghanistan lief, schaltete er auf Sky um, wo ein Reporter mit Jim Mellon, dem Farmer aus Edderton, sprach. Aber schon wurde wieder zurück ins Studio gegeben, und Rebus hatte nicht mal die Schlagzeile mitbekommen. Er hängte sich ans Handy und berichtete Clarke, was er gesehen hatte.
    »Ich hab dir ein Foto geschickt«, sagte sie. »Ich hab kein UMTS , kann also eine Weile dauern.«
    »Seid ihr vorangekommen?«
    »Vorangekommen? Nein, die haben nur mit dem

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