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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Hazlitt zeigte.
    »Erkennen Sie die?«, fragte Rebus.
    »Sieht Susie ähnlich«, sagte die Rezeptionistin. » Was meinst du, Roddy?«
    Der junge Mann wandte sich gerade lange genug von seiner Arbeit ab, um kurz zu nicken. Rebus fiel auf, dass seine Weste dasselbe Schottenmuster hatte wie der Teppich.
    »Arbeitet Susie hier?«, fragte Rebus. Das Namensschild der Rezeptionistin wies sie lediglich als Amanda aus.
    »Ja.«
    » Wissen Sie, ob ihr jemand dieses Foto gezeigt hat? Es kam auch in den Nachrichten.«
    » Wir arbeiten nicht in derselben Schicht.« Jetzt wurde sie misstrauisch.
    » Wann wurde sie zuletzt gesehen?«
    Die Rezeptionistin hatte zum Telefon neben sich gegriffen. »Sie sollten mit der Dienstleiterin sprechen …«
    Der Name der Dienstleiterin war Dora Causley, und sie setzte sich mit Rebus in die Lounge, während eine Kanne Tee geholt wurde. Sie hielt das bearbeitete Foto in Händen und betrachtete es eingehend.
    »Sieht ihr sehr ähnlich«, gab sie zu.
    »Susie?«
    »Susie Mercer. Sie ist jetzt fast neun Monate bei uns.«
    »Aber heute arbeitet sie nicht?«
    »Sie hat sich vor ein paar Tagen krankgemeldet. Eigentlich hätte sie inzwischen ein Attest vorlegen müssen …«
    »Ich würde gerne mit ihr sprechen.«
    Causley nickte langsam. »Ich kann Ihnen ihre Adresse geben.«
    »Danke. Und wissen Sie zufällig, ob ihr jemand dieses Foto gezeigt oder erwähnt hat, dass es ihr ähnlich sieht?«
    »Keine Ahnung, tut mir leid.«
    Sie ließ ihn bei Tee und Shortbread sitzen und kehrte wenige Minuten später mit einem Zettel zurück: Anschrift und Telefonnummer.
    » Wissen Sie, wo das ist?«, fragte Rebus.
    Causley schüttelte den Kopf. »Ich bin erst seit zwei Jahren in Inverness. Amanda kann es Ihnen im Computer raussuchen.«
    Rebus nickte zustimmend. » Was ist mit Susie Mercer? Ist sie von hier?«
    »Sie hat einen englischen Akzent«, sagte Causley. »Das ist hier in der Gegend nicht selten.«
    »Ist sie verheiratet?«
    »Kann mich nicht erinnern, dass sie einen Ring trägt.«
    »Ob ich einen Blick in ihre Personalakte werfen dürfte?«
    »Dafür brauche ich eine Genehmigung.«
    »Mein Wort reicht nicht aus?«
    Ihr unerschütterliches Lächeln war Antwort genug.
    Bewaffnet mit einer von Amanda aus dem Internet ausgedruckten Straßenkarte ging Rebus wieder auf den Parkplatz. Die Motorhaube des Saab war immer noch warm. »Tut mir leid, du Oldtimer«, entschuldigte sich Rebus. » Wir sind noch nicht ganz fertig.«
    Die Adresse gehörte zu einer Wohnung über einem Secondhandladen im Stadtzentrum. Rebus klingelte und wartete. Er hatte seinen Wagen ins absolute Halteverbot stellen müssen. Anderswo schien parken nicht möglich. Er klingelte erneut, überprüfte noch einmal den Namen an der Tür: Mercer. Es gab noch eine andere Klingel, der Name war aber durchgestrichen. Rebus versuchte es trotzdem auch dort, und eine Minute später öffnete sich die Tür. Ein Mann Mitte zwanzig stand unten an der Treppe und mampfte sein Abendessen.
    »Entschuldigung«, sagte Rebus. »Ich suche Susie Mercer.«
    »Hab sie heute noch nicht gesehen.«
    »Sie hat sich krankgemeldet. Ihre Kollegen machen sich Sorgen.«
    Der Mann schien dies als Erklärung zu akzeptieren. »Ich wohne nebenan. Normalerweise höre ich ihren Fernseher.« Er führte Rebus die schmale Treppe ohne Teppich hinauf. Oben befanden sich zwei Türen, von denen eine offen stand und Einblick gewährte in ein, wie Rebus vermutete, möbliertes Zimmer: Sofa, Bett, Herd. Der Mann klopfte an Susie Mercers Tür.
    Sie warteten kurz, dann versuchte Rebus die Tür zu öffnen. Ohne Erfolg. Es gab auch keinen Briefschlitz, durch den er hätte spähen können.
    » Wann haben Sie sie zuletzt gesehen?«
    »Vor ein paar Tagen. Meinen Sie, sie ist da drin?«
    »Möglich.«
    »Hoffentlich ist alles in Ordnung.«
    »Gibt’s einen Vermieter? Der müsste doch einen Zweitschlüssel haben, oder?«
    Der Mitbewohner nickte zustimmend. »Soll ich ihn holen?«
    » Wohnt er in der Nähe?«
    »Ein paar Straßen weiter.«
    »Das wäre sehr nett, tut mir leid, dass ich Sie beim Essen gestört habe.«
    »Kein Problem«, sagte der Mann und ging nach drinnen, um seine Jacke zu holen. Er zögerte, machte Anstalten, seine Tür zu schließen, bot Rebus dann aber doch an, wenn er wolle, könne er im Zimmer warten.
    »Das ist sehr nett«, sagte Rebus und nahm das Angebot an.
    Das Zimmer war klein, das einzige Fenster stand ein paar Zentimeter offen, wahrscheinlich um Essensgerüche zu vertreiben.

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