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Maedchenjagd

Maedchenjagd

Titel: Maedchenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Taylor Rosenberg
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muss geschehen sein. Shana hat mir erst heute gesagt, wie sehr sie mich liebt. Es war seit Jahren das erste Mal, dass wir richtig zueinandergefunden haben. Sie wollte zurück nach Palo Alto, um sich einen Job zu suchen und Geld zu verdienen. Sie ist nicht weggelaufen, Chris. Wohin sollte sie zu Fuß auch gehen? Sie kennt hier doch niemanden mehr, und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie kein Geld hat.«
    »Ich habe keine Ahnung, wo sie ist, Lily. Die meisten Mädchen mit Shanas Erfahrungen würden sich niemals trauen, nachts allein rauszugehen.« Er war besorgt. »Komm, Schatz, geh ins Bett. Ich wette mit dir, dass sie morgen früh wieder da ist. Du darfst dich nicht verrückt machen. Ich habe sie ein Mädchen genannt, aber sie ist kein Mädchen mehr. Sie ist eine achtundzwanzigjährige Frau.«
    Lily trat zu ihm und legte eine Hand auf seine Brust. »Wir müssen sie finden. Sie könnte in Gefahr sein.«
    »Fang nicht schon wieder von dem toten Kerl an.«
    »Seit wann vertraust du mir nicht mehr?«
    »Ich vertraue dir, Lily. Ich glaube einfach nur, dass du im Augenblick völlig überreizt bist. Mir würde es an deiner Stelle vielleicht nicht anders gehen. Trotzdem musst du dich beruhigen und rational bleiben.«
    Lily ging in die Diele, um ihre Jacke zu holen, doch er hielt sie zurück. »Geh ins Bett und versuch, dich auszuruhen. Ich werde ein bisschen herumfahren und schauen, ob ich sie finde.«
    »Ich kann unmöglich schlafen, bevor wir sie nicht gefunden haben. Ich komme mit.«
    »Nein, Schatz, du gehst zurück ins Bett. Lass mich das machen. Ich habe eine andere Perspektive.«
    »Und die wäre?«
    »Shana war in Whitehall eingesperrt. Wenn wir hier jede ihrer Bewegungen überwachen, wird sie sich nicht gerade frei fühlen. Sie ist spazieren gegangen.« Er deutete mit dem Finger auf sie. »Entspann dich, und ich geh sie suchen, aber ich sag dir eines, Lily. Ich werde sie nicht wie einen entflohenen Häftling hierherschleifen. Wenn sie sich den Sonnenaufgang über dem Meer anschauen will, dann kann sie das tun. Einverstanden?«
    Lily nickte und folgte Chris ins Schlafzimmer. Sie lehnte sich an die Wand, während sie ihm dabei zusah, wie er sich ein T-Shirt und eine Jeans anzog. Er zeigte auf das Bett, und Lily legte sich eilig hinein und zog die Decke hoch. Sie hatte ihn noch nie so autoritär erlebt, aber es gefiel ihr, und sie fand es sogar sexy, solange er damit nicht übertrieb.
    Wenn sie sich einmal die Zeit genommen und ihn im Gerichtssaal besucht hätte, dann hätte sie diese Seite von ihm sicher früher kennengelernt. Sie waren beide Richter, mit einem ähnlichen Einkommen, Lily verdiente nur wenig mehr. Ohne Chris und die anderen Richter am Municipal Court gäbe es für sie keine Fälle zu verhandeln. Er kümmerte sich um die Anklageverlesung, verschiedene Verfahrensanträge, Vergleiche, geringfügige Vergehen und, was am wichtigsten war, er übernahm die Vorverhandlungen. Diese Vorverhandlungen waren im Grunde schon eine Art Miniprozess, an deren Ende der Richter entschied, ob eine Straftat begangen worden war und ob genug Beweismaterial vorlag, um dem Angeklagten die Schuld an der Tat zuzuweisen. Wenn dies zutraf, dann musste sich der Angeklagte vor dem Superior Court verantworten, wofür dann Lily zuständig war.
    Sie brachte Chris nicht genug Achtung entgegen, genauso wie sie es bei beiden vorangegangenen Ehemännern getan hatte. Sie musste dieses Verhalten so schnell wie möglich ablegen, sonst würde sie womöglich den einen Mann verlieren, den sie aufrichtig liebte.
    Sie schrak auf, als Chris sich zu ihr herabbeugte, um sie zu küssen. »Du scheinst dich ein bisschen beruhigt zu haben. Ich bin stolz auf dich.«
    »Ich habe darüber nachgedacht, wie sehr ich dich liebe und was für ein wunderbarer Richter du bist. Bevor der Urlaub vorbei ist, werde ich mal ins Gericht kommen und dir bei der Arbeit zuschauen.«
    »Das würde mir gefallen«, sagte Chris und nahm seinen Autoschlüssel von der Kommode. »Ruh dich aus. Ich rufe dich an, sobald ich sie gefunden habe.«
    Lilys Besorgnis kehrte zurück, und sie erschauerte. »Was, wenn du sie nicht findest?«
    »Dann schalten wir die Polizei, das FBI und jede andere Behörde im Staat ein. Komm du zur Ruhe und bleib optimistisch.«
     
     
    Shanas Bewusstsein kehrte zurück, als sie im Kofferraum lag. Einen Moment lang durchzuckte sie ein grauenhafter Schrecken, der so heftig war, dass nichts ihn in ihrer Vorstellung überbieten konnte. Der Tod hatte sich wie

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