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Maedchenjagd

Maedchenjagd

Titel: Maedchenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Taylor Rosenberg
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und ich hatte noch nicht alle Vorbereitungen getroffen.« Er sah sich in der Wohnung um. »Ich musste mir für dieses Apartment hier erst noch eine Genehmigung besorgen. Sie haben so einen Aufstand gemacht, man hätte meinen können, ich wollte einen Palast mieten.« Er bückte sich und hob eine große Kiste auf. »Ich möchte dir deine Tochter zeigen. Sie wird schöner sein, wenn wir unsere Reise gemacht haben. Auf der anderen Seite werden unsere Körper ohne Makel sein.«
    »Meine Tochter?« Shana bemühte sich, ihren Kopf zu heben, um zu sehen, wovon er sprach, doch ihr Blickfeld war begrenzt. Als Alex das bemerkte, neigte er die Kiste so, dass sie ihren Inhalt erkennen konnte. Auf einem Seidenkissen lag ein merkwürdiger Gegenstand, doch aus der Entfernung konnte sie nicht sehen, was es war. Das Äußere erinnerte an einen winzigen Sarg. Alex trat mit der Kiste näher heran. Jetzt sah sie es. Mühsam unterdrückte sie den Drang, sich zu erbrechen.
    Alex hielt tatsächlich einen Sarg in Händen.
    Darin lag ein runder Gegenstand von der Größe eines Baseballs, an dem kleine Stöckchen befestigt zu sein schienen. Einen Augenblick später war ihr klar, um was es sich handelte.
    Es war ein Kopf! Es war ein Skelett, das Skelett eines Babys.
    Shana öffnete den Mund, und ein markerschütternder Schrei entrang sich ihr. Alex stürzte sich auf sie und legte seine Hand über ihren Mund. »Hör auf, Shana. Sei nicht kindisch. Die Leute hören dich. Das wollen wir doch nicht, oder?«
    Shana schüttelte den Kopf.
    »Versprichst du mir, dass du nicht wieder schreist, wenn ich loslasse?«
    Sie nickte, und Alex nahm seine Hand weg. »Wovor bist du so erschrocken? Davor?«, fragte er und blickte auf den grauenvollen Inhalt der Kiste, die jetzt zu seinen Füßen am Boden stand. »Das sind nur die sterblichen Überreste deiner Tochter. In deinem vorherigen Leben war dein Name Jennifer Rondini. Du bist gestorben und in deinem jetzigen Körper wiedergeboren worden. Ich weiß, da ist eine Zeitdifferenz, aber es heißt, dass eine Seele erst dann in einen neuen Körper eintritt, wenn man schon älter ist, ungefähr in der Pubertät. Bevor ich dich gefunden habe, war das hier alles, was ich von unserem Baby besaß. Ich habe es ausgegraben. Ich wollte nicht, dass mein Kind in der Erde von den Tieren gefressen wird.«
    »Bitte, mach mich los oder lockere wenigstens das Ding da auf mir«, sagte Shana. »Ich kann nicht atmen, Alex. Es schnürt mir die Luft ab. Wenn du es nicht abmachst, ersticke ich noch. Willst du, dass ich jetzt schon sterbe? Ich dachte, wir wollen gemeinsam hinübergehen.«
    Alex antwortete nicht. Er schien in Gedanken versunken. Lange Zeit saß er einfach nur neben dem Bett, rauchte eine Zigarette nach der anderen und wippte auf dem Stuhl vor und zurück. Plötzlich fiel ein dunkler Schatten über seine Augen. Er verzog das Gesicht, stand auf, trat an die Kommode und befüllte die Spritze.
    »Was tust du da?«, schrie Shana. »Gib mir das nicht, Alex. Bitte, ich mach bestimmt keinen Lärm mehr.«
    Shana sah zu, wie Alex seinen Ärmel aufkrempelte, mehrere Male auf seinen Arm schlug und dann die Nadel in seine Vene stach. Sein Kopf rollte nach hinten, und der Mund öffnete sich, als das Narkosemittel seine Blutbahnen erreichte. Er zog die Nadel aus dem Arm und füllte sie erneut, dann trat er ans Bett und schnürte die Plane an einer Ecke los. Als er Shanas Arm nahm, riss sie ihn zurück, doch Alex packte ihn wieder. Er war zu stark. Sie versuchte, durch die Öffnung an der Plane zu kriechen, aber sein Körper versperrte den Weg. Er zerrte seinen Gürtel herunter und band ihn um Shanas Arm, dann stieß er die Nadel hinein, wobei er auf Anhieb ihre Vene traf. Schließlich warf er die Spritze in den Mülleimer neben dem Bett und spannte die Plane wieder fest um Shanas Körper.
    Ein warmes Wohlgefühl überschwemmte sie und befreite sie von allen Schrecken. Sie lächelte, und Alex lächelte zurück.
    »Es ist gut, nicht wahr? Du wirst jetzt einschlafen.« Seine Zunge war schwer, und seine Worte klangen undeutlich. »Der Tod hat mich immer fasziniert, vor allem das Sterben. Anfangs habe ich nicht verstanden, warum ich Dinge töten und sie beim Sterben beobachten wollte. Wie ein Wissenschaftler oder Forscher habe ich nach Antworten gesucht. Der Tod, denke ich, ist eine Art umgekehrte evolutionäre Entwicklung. Das Wesentliche, das dich ausmacht, wird entweder befreit und verbindet sich mit dem Universum oder dem, was manche

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