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Männer schweigen: Ein Sylt-Krimi

Männer schweigen: Ein Sylt-Krimi

Titel: Männer schweigen: Ein Sylt-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ehley
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Zeugen finden, die die beiden nach Mitternacht hier in Westerland gesehen haben«, sagt Sven leise zu Silja.
    »Und mir wollte er hinterher erzählen, dass wir bis fünf Uhr morgens zusammengesessen haben«, murmelt Fred Hübner.
    »Das war vermutlich Plan B.« Sven wirft einen knappen Blick auf den Politiker, aber der hat die Augen geschlossen und verweigert jeden Kontakt mit der Außenwelt. »Falls wir nicht so superschnell in der Wohnung gewesen wären, sondern Dr. Behrmann noch genügend Zeit gehabt hätte, alle Spuren zu beseitigen, hätten wir ja immer noch später daraufkommen können, dass es eine Verbindung zwischen ihm und der Mönchinger gab. Dann wären Sie, Herr Hübner, sein Alibi für die Mordnacht gewesen.«
    Fred nickt. »Bis dahin hätte ich das mit dem nächtlichen Gespräch natürlich selbst geglaubt. Darf ich mich jetzt übrigens mal setzen? Irgendwie ist mein Kreislauf noch nicht ganz auf der Höhe.«
    Gerade will sich der Journalist in einen der Sessel fallen lassen, da springt Bastian Kreuzer vom Sofa auf.
    »Hier setzt sich niemand mehr. Wir brechen die Rekonstruktion ab. Sven, du begleitest Dr. Behrmann wieder zurück in seine Zelle. Und Sie, Herr Hübner können mit einem der Streifenwagen unten nach Hause fahren.«
    »Und ich?«, fragt Silja irritiert.
    »Du kommst mit mir.« Bastian winkt sie aus dem Zimmer und redet erst weiter, als sie nicht mehr gehört werden können. »Behrmann hat nämlich recht. Leider. Am letzten Donnerstag war er tatsächlich nicht hier, das ist in den Medien bestens dokumentiert. Aber ich denke, jetzt wissen wir endgültig, wen wir für den ersten Mord zur Rechenschaft zu ziehen haben, oder?«
    Silja nickt, und beide verlassen im Laufschritt die Wohnung.

Freitag, 24. Juni, 01.55 Uhr,
Zwischen den Hedigen,
Westerland
    Silja Blanck und Bastian Kreuzer stehen schon seit einigen Minuten vor dem Wohnhaus von Hubert Mönchinger. Immer wieder hat der Hauptkommissar den Klingelknopf gedrückt, ohne dass sich etwas im Inneren des Hauses geregt hat. Jetzt schlägt er mit der flachen Hand laut gegen die Tür, dann lässt er die Hand sinken und beide Ermittler lauschen angestrengt.
    »Irgendjemand läuft dadrin rum«, wispert Silja.
    »Ich hör’s auch. Ist nur die Frage, ob dieser Jemand uns auch öffnen wird.«
    Bastian hat bereits die Hand zu einer weiteren Klopfattacke gehoben, als die Wohnungstür entriegelt und anschließend sehr langsam nach innen aufgezogen wird. In einer vollkommen dunklen Diele steht Hubert Mönchinger in einem gestreiften Flanellschlafanzug. Der ist bestimmt viel zu warm für die laue Sommernacht, schießt es Silja durch den Kopf.
    »Herr Mönchinger, wir müssen Sie sprechen.« Während er redet, schiebt sich der Hauptkommissar bereits an Hubert Mönchinger vorbei ins Innere des Hauses.
    »Jetzt?« Mönchingers Stimme ist heiser.
    »Ja jetzt. Meine Kollegin Silja Blanck kennen Sie schon?«
    Mönchinger nickt müde und schlurft den Beamten voran in sein Wohnzimmer. »Setzen Sie sich doch. Ich habe schon geschlafen«, fügt er überflüssigerweise hinzu und deutet auf seinen Pyjama.
    Nachdem Silja und Bastian auf dem Sofa Platz genommen haben, lässt sich Hubert Mönchinger schwerfällig in einem der Sessel nieder.
    »Es gibt neue Erkenntnisse zu den Morden an Sibylla Polenz und Ihrer Frau«, eröffnet der Hauptkommissar das Gespräch.
    »Ach?« Mönchingers Stimme klingt ehrlich erstaunt.
    »Haben Sie uns nicht zugetraut, die Mörder zu finden?«, will Bastian wissen.
    »Doch, doch«, antwortet Mönchinger matt. »Ich bin nur überrascht, dass Sie so schnell waren.«
    »Sie wundern sich ja gar nicht darüber, dass mein Kollege von zwei Mördern spricht«, unterbricht ihn Silja.
    »Äh, hat er das? Ist mir nicht aufgefallen.«
    »Ich glaube eher, dass diese Nachricht für Sie nichts Neues ist«, erklärt Bastian jetzt in scharfem Tonfall. »Denn einer der beiden Mörder sind Sie.«
    Hubert Mönchinger, der bisher angespannt auf der vorderen Kante des Sessels gekauert hat, lässt sich plötzlich zurücksinken. Auf Silja wirkt es wie eine Geste der Erleichterung.
    »Herr Mönchinger, möchten Sie sich dazu nicht äußern?«, hakt Bastian nach.
    Hubert Mönchinger schüttelt den Kopf. Dann reibt er sich mit beiden Händen die Augen, als sei er ein Kind und allzu plötzlich aus einem Traum gerissen worden.
    »Nein, ich möchte mich dazu nicht äußern. Aber wenn Sie vielleicht zehn Minuten warten können, dann würde ich Ihnen gern etwas

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