Männer sind Helden
zumarschierte und bei der Kellnerin ein Bier bestellte. Dann ging er wie zufällig auf Isabel zu und fragte sie etwas. Sie antwortete, und in diesem Moment befestigte er die Wanze unter dem Tisch. Das ging alles so blitzschnell, dass keines der Mädchen oder die anderen Gäste etwas mitbekamen. Dann kehrte er zum Tresen zurück, um sein Bier auszutrinken. Rudi und ich rannten zum Auto und stellten das Abhörgerät auf Empfang. Es funktionierte wirklich! Die Stimmen von Irene, Isabel und Susi waren klar und deutlich zu hören. Ich drückte die Aufnahme-Taste und zeichnete folgendes Gespräch auf:
Irene: „Ich achte bei Männern zuerst auf die Hände. Ich mag Männer, die lange kräftige Finger haben, mit gepflegten Nägeln. Ein Mann mit wulstigen kleinen Händen käme für mich überhaupt nicht in Frage.“
Die anderen lachen.
Susi: „Ich schaue einem Mann zuerst ins Gesicht. Wenn ein Mann dunkle ausdrucksvolle Augen hat, werde ich schwach. Und worauf achtest du, Isabel?“
Isabel: Eine kurze Pause, dann ein Seufzen: „Auf wohlgeformte, knackige Hintern. Wie heißt es doch so schön: Guter Hintern, guter Jäger...“
Irene und Susi: „Alles klar!“
Susi: „Also, wenn ich ehrlich bin, haben mich immer nur Männer interessiert, die mir etwas bieten konnten. Mit Typen, die keinen Job haben und nur rumhängen, habe ich mich nie abgegeben. Ich fand es toll, wenn mich mein Freund im Sportauto von der Schule abholte. Oder wenn mich Männer zum Essen einluden oder Klamotten kauften.“
Isabel: „Aber damit hast du dich doch nur abhängig gemacht. Es ist viel schöner, eigenes Geld zu verdienen, um von den Kerlen unabhängig zu sein.“
Susi: „Ja, ja, ist schon gut. Seit ich euch beide kenne, habe ich meine Einstellung auch ganz schön geändert. Wenn das Kind aus dem gröbsten heraus ist, will ich auf jeden Fall wieder arbeiten. Dann habe ich mein eigenes Geld und muss Rudi nicht wegen jeder Kleinigkeit fragen.“
Irene: „Wie läuft es jetzt überhaupt mit Rudi? Ist er immer noch so geizig?“
Susi: „Seit er aus dem Urlaub zurück ist, ist es leider wieder schlimmer geworden. Soll ich euch einmal erzählen, was er mir aus dem Skiurlaub mitgebracht hat?“
Irene, Isabel: „Ja, komm, erzähle schon!“
Susi: „Diese kleinen, abgepackten Marmeladenschälchen, die man im Hotel zum Frühstück bekommt.“
I sabel und Irene lachend : „Oh je, du Arme!“
Isabel zu Irene: „Wie läuft es denn mit Udo und dir? Triffst du dich immer noch mit Mike?“
Irene: „Ja, ich kann einfach nicht von ihm lassen. Er ist so lustig, charmant, verführerisch ...“
Isabel: „Und gut im Bett?“
Irene: „Das sowieso. Ich habe so etwas wirklich lange nicht mehr erlebt. Mit Udo war es ähnlich, damals als wir uns kennen gelernt haben. Aber das ist schon lange her. Durch Mike fühle ich mich als begehrenswerte Frau, ich habe dieses Kribbeln im Bauch, nur wenn ich ihn sehe. Ich weiß gar nicht, ob ich in ihn verliebt bin, vielleicht ist es auch nur die pure Lust.“
Die anderen kichern.
Susi: „Das musst du uns aber schon ein bisschen genauer erzählen!“
Isabel: „Ja, das finde ich auch. Kann dein Mike etwa Kunststücke im Bett?“
Irene lacht: „Nein, nicht direkt ... Ich meine, er ist kein Stellungsakrobat. Es ist vielmehr (sie macht eine Pause). Es ist, glaube ich, sein Einfühlungsvermögen. Er weiß immer ganz genau, was er tun muss. Ihr wisst schon (sie senkt die Stimme), er findet immer die richtigen Stellen.
Susi: „Erzähl mir mehr davon, ich möchte auch einmal träumen. Bei Rudi habe ich nämlich oft das Gefühl, dass er die besagten Stellen nur aus dem Biologiebuch kennt.
Isabel: „Ah, du meinst, er fummelt vor dem Sex an den so genannten erogenen Zonen?“
Susi: „Du sagst es! Erst sind meine Brüste dran. Dabei geht er immer in der gleichen Reihenfolge vor. Erst streichelt er meine linke, dann meine rechte Brust, und schließlich arbeitet er sich systematisch nach unten vor.“
Isabel unterbricht sie: „Das kenne ich. Dann geht es rauf, rein und wieder runter. Mit so einem Kerl war ich ebenfalls mal zusammen. Und danach sollte ich immer seinen kleinen Prinzen streicheln – wie er sich ausdrückte.“
Die anderen lachen.
Susi: „Ich war vor zwei Jahren mit einem Typen zusammen. Kommt mal näher ran. Also, dieser Typ hieß Thomas, und er wollte immer, dass ich es ihm ... (nun flüstert sie) mit dem Mund mache.“
Die anderen kichern.
Da ich ihn liebte, tat ich ihm den Gefallen,
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