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Maenner und andere Katastrophen - Roman

Maenner und andere Katastrophen - Roman

Titel: Maenner und andere Katastrophen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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suchen. Vielleicht hatte sie ja wirklich einen Vorschlaghammer mitgebracht.
    Zuerst fand ich Isomatten-Jens, umringt von drei besonders hochgewachsenen Korbjägerinnen. Er hatte den Arm um die Taille der einen gelegt und lächelte die anderen beiden strahlend an.
    Ich drängelte mich dazwischen und sagte: »Hallo, hallo!«
    Die drei Giraffen schauten zu mir herunter und wandten sich nach einer kurzen Musterung wieder dem Partylöwen zu, als wäre ich gar nicht vorhanden.
    Der fragte immerhin: »Wolltest du was Bestimmtes?«
    »Ich wollte nur mal hören, ob euer Schwangerschaftstest positiv ausgefallen ist«, sagte ich.
    »Das hättest du wohl gern.« Jens lachte etwas gequält. »Sonst noch was?«
    »Nein, knabbert ruhig weiter die Blätter von den Bäumen.«
    »Kann ich dich mal was fragen?«, fragte die Giraffe in Jens' Arm.
    »Bitte.«
    Sie deutete auf die gewaltigen Korallenzähne an meinem Hals: »Wo bekommt man so was?«
    Die anderen kicherten albern. Ich suchte in Gedanken nach einem Zitat aus dem Sprichwörterbuch. Leider fiel mir nichts wirklich Passendes ein, und so warf ich schließlich einen vielsagenden Blick auf ihre missratene Dauerwelle und sagte: »Man merkt es den Nestern wohl an, ob Störche oder Spatzen darin wohnen.«
    Die Mutter von Jens' zukünftigem Kind saß in einer Ecke mit einer eigenen Flasche Rose und diskutierte mit zwei Pärchen über Abtreibung.
    Ein verquollener Typ mit fettigen, langen Haaren bemerkte gerade: »Für mich ist eine Frau, die abtreibt, nicht besser als eine, die ihr Kleinkind erstickt.«
    »Oder in der Pfanne brät«, ergänzte Katja.
    Der Typ verstand ihren Sarkasmus leider nicht und bestätigte: »Da ist moralisch überhaupt kein Unterschied.«
    Seine bildschöne Freundin starrte mit glasigen Augen vor sich hin und sagte nichts. Der andere Typ, der aussah wie allerhöchstens fünfzehn, hatte eine grottenhässliche Freundin dabei.
    Sicher war der Minderjährige ein Freund von dem Schmierigen, denn er stimmte ihm zu: »Die Frauen von heute machen es sich zu leicht. Sie sind einfach nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen.«
    Die hässliche Freundin nickte heftig zu seinen Worten. Sie zählte sich offensichtlich nicht zum weiblichen Geschlecht. Recht hatte sie.
    Als ich »Hallo« sagte, starrten die beiden Mädchen ein paar Sekunden wortlos auf die Korallenzähne an meinem Hals.
    »Die tun nichts«, versicherte ich.
    Die beiden Jungs sahen noch nicht mal auf. Ich und meine Flasche Rose beschlossen trotzdem, uns dazuzusetzen.
    »Wer in der heutigen Zeit noch ungewollt schwanger wird, hat sowieso einen IQ unter fünfzig«, meinte der Fettige an Katja gewandt.
    »Was würdest du denn machen, wenn deine Freundin schwanger werden würde?«, fragte Katja und deutete auf das Mädchen mit den Glasaugen.
    »Sie wird nicht schwanger«, sagte der schwammige Typ kategorisch.
    Ich leerte das erste Glas Rose in einem Zug und raunte Katja zu: »Man verirrt sich nie so leicht, als wenn man glaubt, den Weg zu kennen. - China.«
    Katja grinste, fragte aber unbeirrt weiter: »Wieso, bist du unfruchtbar?«
    »Ich verhüte mit der Pille«, erklärte der Typ und legte seiner lethargischen Freundin die Hand auf die Schenkelinnenseite.
    »Du verhütest mit der Pille?«, wiederholte Katja.
    »Wir verhüten mit der Pille«, verbesserte sich der Typ.
    »Du auch?«, wunderte sich Katja beharrlich.
    »Wohl kaum«, sagte er eisig.
    »Also deine Freundin nimmt die Pille«, stellte Katja klar. »Aber selbst die Pille hat einen Pearl-Index von 0,2. Was würdest du machen, wenn sich durch einen unglücklichen Zufall trotzdem eine Schwangerschaft einstellen würde?«
    »Diese Frage stellt sich nicht«, behauptete der Schmierige und stand auf, um sich ein weiteres Bier zu holen.
    Katja sah ihm empört nach und sagte zu dem Mädchen mit den Glasaugen: »Bei einem schlechten Mann ist immer die Frau die Dumme. - Ukraine.«
    Die Glasäugige zuckte nicht mal mit der Wimper.
    »Über ein Sprichwort, einen Narren und über die Wahrheit ist jeder Wortwechsel überflüssig«, fiel mir ein.
    Das Mädchen mit den Glasaugen erhob sich und folgte ihrem Freund zum Büfett.
    »Gott sei Dank, sie bewegt sich«, sagte Katja. »Ich dachte schon, sie wäre eine überdimensionale Barbiepuppe.«
    »Wie bitte?«, fragte das Milchbubilein, das gerne noch weiter diskutiert hätte.
    »Kleine Kinder lassen uns nicht schlafen, große lassen uns nicht aufatmen«, sagte ich zu ihm.
    Katja lachte sich halb tot. Dabei fiel ihr Blick

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