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Männer und der ganz normale Wahnsinn

Männer und der ganz normale Wahnsinn

Titel: Männer und der ganz normale Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Templeton
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auch so …“
    Wassergraue Augen blicken zwischen Terrie und mir hin und her. „Aber es ist nicht genug. Und jetzt kommt da noch ein weiteres, was bedeutet, dass ein Teil meines Lebens noch mal fünf verfluchte Jahre warten muss. Ich will meine kleine Familie nicht dafür hassen, dass sie mich so braucht, doch ich tue es. Und das macht mich krank.“
    Terrie und ich nehmen ihre Hände. Es spielt keine Rolle, dass ich nicht ganz kapiere, warum sie so aufgeregt ist. Sie ist meine Cousine und meine Freundin, und sie ist verwirrt und verletzt. Und deswegen fühle ich mit ihr, so wie ich es schon immer getan habe, seit wir klein waren.
    „Hast du mit Mark darüber gesprochen, was du empfindest?“ frage ich.
    Sie gibt ein Geräusch von sich, das vermutlich ein kleines Lachen darstellen soll. „Na klar. Als ob er das verstehen könnte. Er geht jeden Tag zur Arbeit, hat sein eigenes Leben, und dann kommt er nach Hause und bekommt gewaschene Kinder, ein tolles Abendessen und drei Mal die Woche Sex. Mann, für ihn ist das Leben doch perfekt. Wie könnte er auch nur ansatzweise verstehen, was ich empfinde?“
    Eine einsame Träne läuft ihre Wange hinunter. Terrie reicht ihr ein Taschentuch, damit sie sich die Nase putzen kann. „Lass mich raten. Du hast Mark noch gar nicht gesagt, dass du schwanger bist, oder?“
    Shelby schüttelt den Kopf.
    „Warum nicht?“
    Sie wischt sich die Tränen aus den Augen und sieht in ihrem hübschen Blumenkleid aus wie ein hilfloses, verängstigtes kleines Mädchen. „Weil ich dann nur wieder losheulen würde. Und ich bin schließlich kein … kein B-baby mehr. Oh Gott, dieses ganze Gerede darüber, dass Frauen die Wahl haben … das ist doch alles Hühner…k-kacke. Klar, man kann entscheiden, ob man Kinder haben will oder nicht, aber wenn sie einmal da sind, dann sind die Wahlmöglichkeiten doch ziemlich beschränkt. Jedenfalls für mich.“
    „Und … warum gibst du die Älteren nicht zu einer Tagesmutter?“ frage ich. „Es ist ja nicht so, als ob ihr euch das nicht leisten könntet.“
    Doch sie schüttelt den Kopf. „Das sind meine Babys. Ich habe sie nicht bekommen, damit jemand anderes sie erzieht.“
    „Weißt du, das ist Hühnerkacke“, meldet sich Terrie zu Wort, genau in dem Augenblick, in dem mir auch ein Licht aufgeht. „Sieh es doch so, Süße, du gibst deinen Kindern die Chance, ihre Welt zu erkunden, ohne dass Mama immer um sie herumschleicht. Das bedeutet doch nicht, dass du die Verantwortung für sie abgibst. Hast du eine Ahnung, wie viele Frauen alles dafür geben würden, wenn sie ihren Kindern so etwas ermöglichen könnten?“
    Dann kann ich es sehen, und zwar in Shelbys Augen. Das Gefühl, in der Falle zu sitzen. Einer Falle, bestehend aus den Umständen, ihren eigenen Ängsten und der unglaublich hohen Messlatte, die sie sich selbst gesetzt hat. Und mir wird klar, dass nichts von dem, was Terrie oder ich sagen, etwas ändern könnte. Denn egal, welche Entscheidung Shelby treffen wird, sie wird sich deswegen auf jeden Fall Vorwürfe machen.
    Schließlich denke ich, na und, das ist es eben, was Frauen tun. Wir sind alle neurotische Trottel, die schreckliche Angst davor haben, eine falsche Entscheidung zu treffen. Sehen Sie sich doch Terrie an, sie hat Angst, Davis weiterhin zu sehen, ist zugleich nicht in der Lage, ihn nicht mehr zu sehen und dazu verurteilt, sich mies zu fühlen, egal, welche Entscheidung sie schließlich treffen wird.
    Und dann gibt’s ja auch noch mich armes kleines Wesen. Soll ich es mit Nick versuchen? Klar, das ist eine verlockende Vorstellung, aber nicht sehr praktikabel. Soll ich wieder zu Greg zurückkehren, der, ob es mir nun gefällt oder nicht, immer noch etwas in mir berührt, das ich gar nicht so richtig definieren kann? Hm … ich weiß nicht. Soll ich einfach beide vergessen, was – wie gesagt – vermutlich das Klügste wäre? Nee. Die Vorstellung finde ich auch nicht so toll.
    Nick hat Recht. Wir machen alles ganz schön kompliziert.
    Zwanzig Minuten später verfrachten wir eine etwas ruhigere Shelby in ein Taxi und schauen mit verschränkten Armen zu, wie es sich zwischen hundert andere Taxis, die auch nach Norden fahren, einreiht. Dann stupst Terrie mich an und streckt mir ihre geöffnete Hand hin.
    „Hab dir doch gesagt, dass sie unglücklich ist. Und jetzt lass fünf Dollar rüberwachsen, Süße.“
    Als ich an diesem Abend nach der Arbeit nach Hause gehe, grüble ich noch immer über all das nach. Ich stimme Shelby

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