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Männer und der ganz normale Wahnsinn

Männer und der ganz normale Wahnsinn

Titel: Männer und der ganz normale Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Templeton
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müssen Mrs. Petrocellis Tochter sein.“ Als er mein Gesicht sieht, verschwindet sein Lächeln. „Oje.“ Er schaut von mir zu meiner Mutter und wieder zu mir zurück. „Sie hat Ihnen bereits die Neuigkeiten erzählt?“
    Ich nicke.
    „Aha.“ Er faltet die Hände vor dem Bauch. „Zu hören, dass die fünfzigjährige Mutter schwanger ist, kommt vermutlich etwas überraschend.“
    Das könnte man so sagen. Was mehr ist, als ich im Moment kann, denn ich bin gerade überhaupt nicht in der Lage, zu sprechen. Also lasse ich mich in einen hübschen katatonischen Dämmerzustand gleiten, während der Doktor mit meiner Mutter noch ein paar Minuten lang plaudert.
    „Ginger?“ Ich schaue auf und stelle fest, dass wir wieder alleine sind. „Ich darf jetzt gehen.“
    Ich versuche, aufzustehen, aber meine Beine sind sich nicht sicher, ob sie mich tragen wollen.
    „He“, ruft Nedra. „Ich bin diejenige, die schwanger ist. Nicht du.“
    „Ich weiß, aber …“
    „Fändest du es besser, wenn es ein Herzinfarkt gewesen wäre?“
    „Nein, natürlich nicht. Es ist nur … oh Gott. Was wirst du tun?“
    „Vielleicht langsam mal Babykleidung kaufen?“
    „Das ist nicht witzig. Jesus, Nedra – wie kannst du auch nur mit dem Gedanken spielen, in deinem Alter noch ein Kind zu bekommen?“
    Ihr Gesicht versteinert sich. „Du meinst, wie ich mit dem Gedanken spielen kann, dich in eine so peinliche Lage zu bringen.“
    „Hier geht’s nicht um mich.“
    „Da hast du absolut Recht.“ Sie schnappt ihre Handtasche und hängt sie über die Schulter. „Ganz bestimmt brauchen sie das Zimmer. Lass uns später darüber sprechen.“
    Mit wirrem Kopf folge ich ihr aus dem Untersuchungsraum. Als sie meine Großmutter und Nick im Wartezimmer sieht, sagt sie: „Kein Wort zu niemandem. Nicht bis ich entschieden habe, wie ich damit umgehen werde. Verstanden?“
    Ich nicke, obwohl – ich ehrlich gesagt – im Augenblick überhaupt nichts verstehe.
    Nick besteht darauf, uns die paar Meter zurück zur Wohnung zu fahren. Meine Mutter hat vorne Platz genommen, Nonna und ich sitzen hinten. Nachdem es Nedra gelungen ist, Nonna davon zu überzeugen, dass es ihr gut geht, legt sich unser Schweigen dick wie Zigarettenqualm über uns. Ich kann fast hören, wie Nicks Gedanken sich überschlagen.
    Er hält vor unserem Haus, meine Mutter und Großmutter steigen zuerst aus und gehen schnell hinein. Aber ich bleibe noch einen Moment, beuge mich zu seinem offenen Fenster und bedanke mich. Nick überrascht mich, weil er meine Hand nimmt.
    „Hör mal, du sollst nur wissen … wenn du mit jemandem sprechen willst, über was auch immer, ich bin für dich da.“
    Ich grinse. „Glaub mir, du solltest dich mit dieser wahnsinnigen Familie nicht einlassen.“
    Er zuckt mit den Schultern und lächelt etwas schief, was mich fast verrückt macht. „Welche Familie ist das nicht?“
    Ich betrachte unsere Hände, ziehe meine dann weg und verschränke die Arme vor der Brust. „Warum bist du so nett zu mir?“
    Grinsend richtet er sich hinter dem Lenkrad auf und starrt durch die Windschutzscheibe. „Wenn ich das nur wüsste“, sagt er und fährt los.
    Als ich in die Wohnung komme, steure ich direkt auf den Kühlschrank zu und beiße in den Häagen-Dasz-Eisriegel, noch bevor ich das Papier richtig entfernt habe. Nachdem ich dem Alkohol abgeschworen habe und es nicht so aussieht, als ob ich innerhalb der nächsten zwanzig Minuten guten Sex bekommen würde, müssen eben fettgeladene, leere Kalorien herhalten.
    Aber sie helfen nicht. Ich trotte in mein Zimmer, Geoff auf meinen Fersen. Schließlich wird mir klar, dass meine Frustration nicht verschwinden wird, indem ich etwas in meinen Körper stopfe, sondern indem ich etwas herauslasse.
    Aber was? Und wie?
    Und worüber bin ich überhaupt so frustriert?
    Nonna und meine Mutter sind in ihrem Zimmer und streiten. Ich bekomme nur Bruchstücke mit, die wie kleine Rauchschwaden durch den Flur ziehen. Dann Stille, Sekunden später gefolgt von einem schockierten: „Per Dio!“
    Dann erst kapiere ich es: Meine Mutter ist schwanger und braucht mich wahrscheinlich.
    Meine achtzigjährige Großmutter hat soeben erst herausgefunden, dass meine Mutter schwanger ist. Sie braucht mich vermutlich auch.
    Und vielleicht könnten beide einen Häagen-Dasz-Eisriegel brauchen.
    Also nehme ich noch mal zwei aus dem Kühlschrank und gehe ins Zimmer meiner Mutter. Geoff beschließt, vor der Tür zu warten, nachdem der Hahn, wenn auch

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