Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Männer und der ganz normale Wahnsinn

Männer und der ganz normale Wahnsinn

Titel: Männer und der ganz normale Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Templeton
Vom Netzwerk:
ich habe mich schließlich doch dafür entschieden, ihn zu verkaufen. Immerhin habe ich den ehrbaren Versuch unternommen, ihn Greg zurückzugeben, oder vielleicht nicht? Also denke ich, dass ich jetzt auch das Geld nehmen und in irgendetwas investieren kann. Schließlich scheine ich ja nicht allzu bald wieder auszuziehen. Dieser Gedanke ist jetzt übrigens weitaus weniger beängstigend, als er es noch vor ein paar Wochen gewesen wäre.
    Ich bin gerade auf dem Weg in mein Zimmer, als ich mein Handy klingeln höre. Es dauert zwar eine Weile, aber letztendlich finde ich es. Im Bad.
    „Hallo, sexy Lady!“
    Ted. Ich grinse und mache es mir mit überkreuzten Beinen auf dem Bett bequem. „Selber hallo. Was gibt’s?“
    „Nun … kannst du mir einen Gefallen tun?“
    Natürlich stimme ich umgehend zu, ohne zu wissen, worum es geht, denn diese Typen haben mir in den letzten fünf Jahren mindestens eine Million Mal aus der Patsche geholfen, sie haben sogar ihr Leben riskiert, als sie meine Bettcouch fünf Stockwerke über die Treppe nach unten schleppten. Jedenfalls stellt sich raus, dass Randall eine sehr exotische Reise für zwei Personen gewonnen hat und Alyssa eigentlich die Woche bei ihrer Mutter verbringen sollte. Die wiederum hat plötzlich einen Anruf von ihrer Firma bekommen, dass sie für eine Woche nach Europa muss, und deshalb fragt er, ob Alyssa bei mir wohnen könnte.
    „Oh mein Gott, das wäre fantastisch!“ sage ich. „Dann können wir diesen ganzen dummen Mädchenkram zusammen machen.“
    Er atmet erleichtert auf. „Das wird ihr um Längen besser gefallen, als bei ihrer Großmutter zu wohnen.“ Wir vereinbaren, wann er sie vorbeibringt, dann lege ich auf und erzähle meiner Mutter davon. Sie ist genauso begeistert – ja! Endlich wieder jemand, der Zuflucht sucht! – wie meine Großmutter – ja! Noch ein Maul zu stopfen! Nur Geoff scheint das herzlich wenig zu interessieren. Und dann fällt mir ein, dass ich eigentlich morgen Abend mit Greg ausgehen wollte.
    Leider sage ich das auch laut, was offenbar meine Mutter nicht gerade wenig ärgert.
    „Ich wusste nicht, dass du wieder mit ihm ausgehst.“ „Natürlich wusstest du das. Ich hab’s dir erzählt.“
    Sie schaut mich an. „Hast du nicht.“
    Ich denke nach. „Okay, vielleicht nicht. Aber wieso interessiert dich das?“
    Sie fährt sich mit den Händen durchs Haar. „Ich … will nur nicht, dass du wieder verletzt wirst. Ich traue diesem Mann nicht.“
    „Das hast du noch nie.“
    „Mit gutem Grund, wie sich herausgestellt hat.“
    Ich seufze. Mann, das tue ich zur Zeit ganz schön häufig. „Sieh mal, es geht doch nur um ein Abendessen. Ich will zumindest mal seine Sicht der Dinge hören.“
    „Du meinst, um es dann endgültig zu beenden?“
    „Nun …“
    „Ja, das habe ich mir gedacht. Herrgott, Honey, warum in aller Welt willst du das alles wieder aufleben lassen?“
    „Himmel, Nedra, warum denken wir nicht einfach daran, dass jede von uns ihr eigenes Leben leben sollte?“
    Ihre Lippen scheinen schmaler als sonst. „Was soll ich sagen? Ich mache mir eben Sorgen.“
    „Hey.“ Ich stemme eine Hand auf die Hüfte. „Du kannst nicht immer sagen, dass ich mein eigenes Leben leben soll, und dann sofort einen Anfall kriegen, wenn ich es tue. Du willst dieses Kind, ich will herausfinden, was ich am besten tun sollte. Das beinhaltet, dass ich alleine entscheiden muss, was ich mit dem Mann tun werde, mit dem ich einmal den Rest meines Lebens verbringen wollte. Um jemanden aus diesem Raum zu zitieren: ‚Das hat nichts mit dir zu tun.‘“
    Sie schaut mich merkwürdig an, sagt aber kein Wort.
    Ich ziehe graue Caprihosen an und ein passendes Oberteil – praktisch, aber schick –, schlüpfe in Sandaletten, stopfe die Schachtel mit dem Ring in meine Tasche und mache mich dann auf die Suche nach den Gelben Seiten, die ich schließlich im Büro meiner Mutter finde. Zehn Minuten und sechs Telefonate später habe ich den Namen eines Mitarbeiters von Diamond Exchange auf der 47. Straße herausgefunden, den ich auf die Rückseite der Visitenkarte kritzle und ebenfalls in meiner Tasche verstaue. Eine halbe Stunde später bin ich dort angekommen. Zwanzig Minuten später habe ich einen dicken fetten Scheck in der Tasche … und diese Visitenkarte. Bei der es sich, wie sie schon vermutet haben, um die handelt, die Manny Ortiz meiner Mutter gegeben hat.
    Ich stehe also auf der Fifth Avenue und starre auf die Karte …
    Nein, das kann ich nicht

Weitere Kostenlose Bücher