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Männer und der ganz normale Wahnsinn

Männer und der ganz normale Wahnsinn

Titel: Männer und der ganz normale Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Templeton
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Handtasche von der Kommode und wühlt darin herum, ohne die Zigaretten zu finden, die natürlich nicht da sind, weil sie vor einem Jahr aufgehört hat zu rauchen. Also knallt sie die Tasche wieder auf die Kommode und dreht sich mit in die Hüften gestemmten Händen zu mir um.
    „Was dieser Mann dir angetan hat, ist nicht zu verzeihen. Oder zu kitten. Ich meine, komm schon – er entschuldigt sich bei dir am Telefon?“
    Shelby beginnt zu lachen. Wir wenden uns ihr zu. „Natürlich“, sagt sie, „ er ist schließlich ein Mann.“
    „Auf jeden Fall nicht die Sorte Mann, mit der ich mich gerne umgebe, das ist verdammt noch mal sicher. Davon abgesehen, wird keine von uns jemals diese Ketten der männlichen Vorherrschaft sprengen, wenn wir nicht endlich unsere Denkmuster ändern …“
    „Oh, komm runter von deinem hohen Ross, Terrie“, ruft Shelby und hat eine niedliche kleine Falte zwischen ihren Brauen. „Frauen sind es nun mal, die Frieden stiften. Das war schon immer so. Das ist eine soziologische und vor allem biologische Tatsache.“
    „Und vermutlich meinst du, wir müssten uns ihren Vorstellungen noch immer beugen?“
    „Nein, natürlich nicht. Aber was bringt es, wenn man sie in die Ecke drängt?“
    „Sie zur Verantwortung zu ziehen heißt nicht, sie in die Ecke zu drängen.“
    Shelby wird auf einmal sehr still, dann sagt sie leise: „Sagt die Frau, die zwei kaputte Ehen hinter sich hat.“
    Oje.
    Ich stehe auf und hebe meine Hände. „Hey, Leute? Eigentlich sollte es hier nur um mich gehen, wisst ihr …“
    „Halt die Klappe, Ginger“, sagen die beiden gleichzeitig, und dann wendet sich Terrie an Shelby: „Was soll das heißen?“
    Zwei rote Flecken brennen auf den Wangen meiner Cousine, aber mir ist klar, dass sie nicht nachgeben wird. „Dass ich dich mit deinen Freunden beobachtet habe, mit deinen Ehemännern, und gesehen habe, dass jede deiner Beziehungen nichts anderes war als ein mentaler Kampf. Weil deine fixe Idee, dass ein Mann dich niemals … kontrollieren darf, oder was auch immer es ist, wovor du so viel Angst hast, immer wichtiger war als die Beziehung selbst. Kein Wunder, dass du keinen Mann halten kannst, Terrie – du kastrierst doch jedes männliche Wesen, das in deine Nähe kommt.“
    Terrie weicht tatsächlich zurück, als ob man sie geohrfeigt hätte. Eine Sekunde später jedoch hat sie ihre Sprache wieder gefunden: „Du bist ja so von dir überzeugt.“
    „Ach ja?“ gibt Shelby leise zurück. „Wie kommt es dann, dass ich die Einzige in diesem Zimmer bin, die weiß, mit wem sie heute Nacht das Bett teilen wird?“
    Heiliger Bimbam.
    Terrie starrt meine Cousine sekundenlang an, packt ihre Tasche und rennt zur Tür. „Wenn du mit mir reden möchtest, Ginger, ruf mich an“, ruft sie über die Schulter, reißt dann die Tür auf und knallt sie hinter sich zu.
    Eine volle Minute lang hallt ihre Wut in dem Raum wider. Ganz ehrlich, ich bin nicht gerade begeistert davon, einfach hier zu sitzen, aber ich weiß nicht so recht, was ich tun soll. Oder gar sagen.
    Shelby erhebt sich und beginnt, den Tisch abzuräumen, die Mundwinkel weit nach unten gezogen. „Ich schätze, das ist etwas außer Kontrolle geraten.“
    Ich stehe auf und helfe ihr. „Ich dachte immer, der Grund für die Treffen sei, uns über andere Leute aufzuregen, nicht über uns selbst.“
    Seufzend bringt Shelby die Teller in die Küche. „Ich weiß. Aber mal ehrlich, Ginge … Terries Einstellung zu Männern nervt. Und schau mich nicht so an, du weißt, dass ich Recht habe.“
    Ich schweige.
    Shelby dreht das Wasser auf und beginnt die Teller, bevor sie sie in die Spülmaschine stellt, abzuwaschen. Diese Küche sieht nicht wie eine typische Manhattan-Küche aus der Vorkriegszeit aus. Diese Küche mit Granitplatten auf der Theke und aluminiumverzierten Vorrichtungen wirkt sehr futuristisch – fast schon erwarte ich, dass jeden Moment ein Roboter ins Zimmer gesaust kommt.
    Ich verschränke die Arme vor der Brust und lehne mich gegen die Küchentheke. „Sie hat ein Recht auf ihre eigene Meinung, Honey.“
    „Und wenn diese Meinung sie glücklich machen würde“, antwortet Shelby, „würde ich auch gar nichts dagegen sagen.“ Sie knallt die Spülmaschine zu und schaut mich an. „Aber so ist es nicht. Sie will, dass jeder die Welt so sieht wie sie, und da das nicht geschehen wird, wird sie von Tag zu Tag bitterer und zynischer.“
    Ich schnaufe. „Terrie wurde schon zynisch geboren.“
    Ein kleines

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