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Männer und der ganz normale Wahnsinn

Männer und der ganz normale Wahnsinn

Titel: Männer und der ganz normale Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Templeton
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dass ihnen immer wieder Frauen die Tür einrennen, war dieser Typ echt ein Schock für mich. Er war vermutlich ganz nett, aber irrsinnig nervig. Ich weiß nicht, warum er und Brice sich getrennt haben und noch weniger, warum Brice ihm den Hund hinterlassen hat. Was im Moment sowieso nur reine Theorie ist, nachdem der Anwalt bisher noch nicht in der Lage war, Curtiss ausfindig zu machen.
    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich mich freuen soll, dass ich Geoff bald los bin. Auf der einen Seite stellt dieses Tier Forderungen wie ein schlecht erzogener Dreijähriger. Auf der anderen Seite ist er aber ein guter Zuhörer. Und es hat schon seine Vorteile, wenn es jemandem egal ist, beim Nachhausekommen als Erstes angemeckert zu werden. Zudem quält er mich nie mit gut gemeinten Ratschlägen.
    Natürlich liegt das wohl daran, dass ich Geoff ziemlich egal bin. Er hört zwar zu, aber sein Herz ist nicht wirklich bei der Sache, das spüre ich.
    Warum also hänge ich jetzt schon so an ihm?
    „Und“, fragt Randall, „hast du deiner Mutter schon gesagt, dass du umziehst?“
    Ich stehe auf, gehe zurück zu meinem Karton und betrachte mein gestapeltes Leben, das überall im Apartment herumsteht. Als ich hier eingezogen bin, hatte ich so gut wie gar nichts, und jetzt sehen Sie sich diesen ganzen Kram an. Ted hat Recht. Ich benehme mich wie eine Packratte. „Bist du verrückt?“
    „Sie wird irgendetwas ahnen, wenn sie vorbeikommt und dich nicht antrifft.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass ich es ihr niemals erzählen werde. Obwohl diese Vorstellung wirklich verführerisch ist. Wenn ich erst mal umgezogen bin, werde ich sie informieren. Aber ich gebe ihr keinesfalls die Chance, mich vollzuquatschen, dass ich wieder nach Hause ziehen soll.“
    „Das wäre vielleicht gar keine so schlechte Idee. Ich meine, bis du finanziell wieder auf den Beinen bist.“
    Ich blicke auf und fege mir eine dicke Haarsträhne aus dem Gesicht. „Würdest du wieder bei deiner Mutter einziehen?“
    Er wird tatsächlich blass. „Nicht in diesem Leben.“
    „Dann werde ich vermutlich genauso wenig bei meiner Mutter einziehen, wie du deiner sagst, dass du schwul bist.“
    Randall schaut mich böse an wie der kleine Junge, der er einmal war.
    „Wo wir gerade dabei sind“, fahre ich fort, weil ich keine Lust mehr habe, über mich zu sprechen, „wann kommt denn dein Bruder?“
    „Freitagabend.“
    „Und was haben wir beschlossen, wie wir … uns benehmen wollen?“
    „Ganz altmodisch, indem wir durch zusammengebissene Zähne hindurch lügen.“
    Ich strecke mich und stemme die Hände in die Hüften. „Und wenn das nicht die dümmste Idee ist, die ich je gehört habe, weiß ich auch nicht.“
    „Nun, dich hat aber keiner gefragt, oder?“ ruft er. „Sieh mal, Ginge, es handelt sich doch nur um eine Woche. Al wird bei ihrer Mutter bleiben. Ted schläft in ihrem Zimmer, ich in unserem, Davis bekommt das Sofa im Wohnzimmer. Er wird glauben, dass wir eine Wohngemeinschaft haben.“
    „Einen Teufel wird er tun. Als Zimmer sieht aus, wie das Zimmer einer Zwölfjährigen eben aussieht. Und das ist sicher nicht der Eindruck, den dein Bruder bekommen soll, oder? Was ich immer noch für eine blöde Idee halte.“
    „Das sagtest du bereits.“
    „Es ist es wert, wiederholt zu werden.“
    Randall seufzt. „Wir sind nicht blöd, Ginge. Wir werden den ganzen Mädchenkram wegpacken.“
    „Ran – die Wände sind rosa.“
    „Dann lassen wir eben die verdammte Tür zu. Schließlich hat er keinen Grund, in Teds Zimmer zu gehen, oder?“
    „Habe ich schon erwähnt, dass ich das für eine blöde Idee halte? Wie auch immer“, fahre ich fort in der Meinung, dass ich es ihm jetzt genauso gut sagen kann wie später, „es geht mich nicht nur nichts an …“
    „Danke schön.“
    „… ich hoffe sogar, dass dein Bruder, wenn er schon mal da ist, euch beiden helfen wird, mir beim Umzug zu helfen.“ Randall kneift die Augen zusammen. „Was sagst du da?“ „Ich habe schon alles geplant. Ich miete einen Wagen, weißt du, und ich vermute mal, wenn du und Ted die großen Teile tragt, dann können Terrie, Shelby und ich die Kartons und den Rest schleppen. Ich meine, wie lange kann es schon dauern, ein Studioapartment leer zu räumen? Und wenn dein Bruder mithilft, geht es noch schneller.“ Ich schenke ihm ein gewinnendes Lächeln. „Einer von euch kann doch fahren, oder?“
    „Äh, ja, klar, aber …“
    „Großartig. Ich werde alles an Essen und Trinken

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