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Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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mich nicht getraut, etwas zu tun, hab noch immer gehofft, dass ich mich täusche. Dann hat er mich gepackt und zu küssen versucht.“
    „Das macht er nie!“, schreit die Verlegerin.
    „Küssen?“, frage ich.
    „Sich jemandem aufdrängen! Er kann sie alle haben! Alle! Sie stehen Schlange! Warum sollte er sich die Kleine nehmen wollen?“
    „Ich hab gesagt: Nein, das möchte ich nicht. Und er hat gesagt, dass ich den besten Sex kriegen werde, den ich je im Leben gehabt habe. Ich wieder: Nein. Und er ist halb auf mir drauf gesessen und hat versucht, mich auszuziehen.“
    Ich sehe, wie einige Gestalten vom Eingang her auf uns zueilen. Kollegen.
    „Ich muss das fragen: Er hat Sie vergewaltigt?“ Ich sehe der Studentin ins Gesicht. Sie schließt die Augen.
    „Er hat es versucht. Er hat es mit allem Drum und Dran versucht. Ich hab mich gewehrt. So gut es gegangen ist. Wir haben gekämpft … ich hab mich befreien können … bin hinaus …“
    „Und Sie glauben wirklich, dass dieses Püppchen Thomas Pauer gewachsen gewesen wäre, wenn er wirklich etwas von ihr gewollt hätte?“ Ich habe den Eindruck, dass Farah Seifried demnächst kollabiert. Sie ist hochrot im Gesicht. Nichts ist geblieben von der kühlen Erfolgsfrau.
    Jetzt haben auch die Polizeibeamten die neuen Medienleute entdeckt.
    „Aus! Ende der Vorstellung! Keine sagt mehr etwas, alle Beteiligten kommen mit, die anderen gehen am besten heim. Es wird mit Sicherheit morgen eine Presseerklärung geben.“ Der Kriminalbeamte wirkt nicht, als würde er Widerspruch dulden. Nicole beginnt wieder zu weinen. Mehr Blitzlicht. Fotograf vom „Blatt“ und Regina. Wer hat sie verständigt? Auch Maggy Körmer? Mit der muss ich mich später beschäftigen …
    Ich gehe zu Farah Seifried. „Lassen Sie mich mit Thomas Pauer reden. Oder wollen Sie, dass ich bloß die Version der einen Seite kenne?“
    Sie schüttelt zweifelnd den Kopf. „Ich fürchte, er ist nicht in der Verfassung.“
    „Sie können nicht mit ihm reden, er ist in Gewahrsam“, ergänzt der Kriminalbeamte.
    „Festgenommen?“
    „In Gewahrsam für weitere Aussagen.“
    Die Polizistin in Zivil legt einen Arm um die Studentin. Ohne Widerrede lässt sie sich mitnehmen. Dahinter die Beamten in Uniform. Sie schirmen Nicole Moser, so gut es geht, von den Medienleuten ab.
    „Ich muss zu Thomas Pauer“, sagt seine Verlegerin.
    „Sie kommen besser mit aufs Kommissariat, wir brauchen eine offizielle Aussage“, antwortet der Kriminalbeamte.
    „Das alles hat ein Nachspiel!“, ruft sie. Es ist wie ein letztes Aufbäumen. Dann bewegt auch sie sich zum Ausgang. Der Kriminalbeamte geht Richtung Lift. Die Journalisten bestürmen ihn. „Was war los? Wir haben gehört, Pauer soll jemanden vergewaltigt haben? War das die Frau in der Decke? Wer ist sie?“
    „Es wird ermittelt. Ich kann momentan absolut nichts bestätigen. Es wird morgen eine offizielle Stellungnahme geben, das kann ich versprechen.“
    Die schlanke Frau mit dem Tattoo sagt mit lauter Stimme: „Sie hat erzählt, dass er versucht hat, sie zu vergewaltigen. Er ist über sie hergefallen.“
    „Und wer sind jetzt Sie?“, fragt ein Reporter, den ich nicht kenne.
    „Eine Kollegin.“
    Sie ist nicht eben unauffällig. Ich habe sie noch nie gesehen. Den anderen Journalisten scheint es genauso zu gehen. Dann zähle ich zwei und zwei zusammen: Maggy Körmer. Kriegt was mit, verständigt zuerst Frauen von einem feministischen Blatt, dann mich. – Dann die anderen? Die können auch über eine undichte Stelle bei der Polizei gekommen sein. Würde erklären, warum sie ein paar Minuten später dran waren.
    „Von welcher Zeitung seid ihr?“, flüstere ich der üppigen Fotografin zu.
    „Von keiner. Wir arbeiten freiberuflich. Für alle möglichen Zeitschriften.“
    „Feministische?“
    „Ja klar.“
    Der Kriminalbeamte hat unterdessen telefoniert, zwei weitere Polizisten in Uniform tauchen auf. Der Reporter vom „Blatt“ holt den Lift. Der Kriminalbeamte sprintet hin und hat ihn rechtzeitig am Ärmel.
    „Das ist Behinderung der freien Presse.“
    „Das da ist unbefugtes Eindringen in ein Gebäude. Oder haben Sie etwa ein Zimmer?“
    „Dann nehme ich eben eines.“
    „Dann gehen Sie am besten zuerst zur Rezeption.“ An uns alle gewandt fügt er hinzu: „Sie haben verstanden? Einer meiner Kollegen bleibt hier. Nur falls jemand versucht, zum Zimmer von Pauer zu kommen.“
    „Ewig können Sie ihn hier aber nicht festhalten“, mault der vom

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