Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
Vom Netzwerk:
meldet sich immer wieder, sie ist ganz begeistert, auch von der Stimmung. Egal, ob das Motto etwas zu allgemein war oder nicht: schon gut, wenn viele gegen Gewalt an Frauen auf die Straße gehen.
    Die Berichte, die mir Zen von unterwegs über ihr iPad schickt, sind etwas zu euphorisch. Aber das kriege ich schon hin. Und Regina hat auch bereits angerufen. Sie ist auf dem Weg zurück, hat genug Fotos, unter anderem eines von einem Transparent, auf dem „No Pauer, dirty Man!“ steht. „Echt gut“, sagt Regina. „Es sind eine Menge junger Mädchen rundherum, richtig bunt und gut drauf.“
    Eine halbe Stunde später weiß ich, dass ich dieses Foto groß nehme. Egal, ob es unserem Bestsellerautor eine direkte oder indirekte Bühne gibt: Es ist lebendig, deutlich und hat Witz. Ich glaube, das gefällt auch Jana.
    Wenn ich gehofft habe, den nächsten Tag ungestört mit Kochen verbringen zu können, dann habe ich mich getäuscht. Das „Magazin“ hat eine Vorabmeldung rausgegeben: Wir haben das große Interview mit Nicole!
    Ich bin gerade beim Karmelitermarkt, als ich einen Anruf von Chefinspektor Salcher kriege. Wo denn Nicole Moser sei? Ich wisse es nicht, antworte ich wahrheitsgemäß.
    „Ich gehe davon aus, dass Sie mit ihr tatsächlich ein Interview geführt haben. Also müssen Sie sie getroffen haben“, stellt der Ermittlungsleiter fest.
    „Wird sie gesucht?“
    „Wir reden nicht über Einzelheiten unserer Erhebungen.“
    „Das ist keine Einzelheit.“
    „Also gut. Sie ist nicht zur Fahndung ausgeschrieben. Ich wollte nur mit ihr reden. Wir sind davon ausgegangen, dass sie uns zur Verfügung steht. Sie möchte ja schließlich, dass Pauer angeklagt wird.“
    „Haben Sie mitbekommen, wie sie von gewissen Medien behandelt wird?“ Ich schlendere an den Ständen mit Früchten und Gemüse vorbei. Wunderbar, es gibt Zucchiniblüten mit ganz kleinen Zucchini dran. Diesmal werde ich sie füllen.
    „Hören Sie mir überhaupt zu?“, kommt es aus der Leitung.
    „Ich bin einkaufen“, gebe ich zurück.
    „Sie gehen einfach …“
    „Auch ich hab ein Privatleben. Und Sie werden mitbekommen haben, wie man Nicole behandelt. Kein Wunder, dass sie untergetaucht ist. – Haben Sie versucht, mit ihrer Schwester Kontakt aufzunehmen?“
    „Ja. Aber die ist eine genauso harte Nuss wie Sie.“
    „Oh, danke. Sie können Nicole über ihre Schwester eine E-Mail schicken. In ein paar Tagen ist der gröbste Medienhype hoffentlich vorbei, dann wird Nicole sicher wieder zurückkommen.“
    „Sagen ausgerechnet Sie, wo das ‚Magazin‘ ihre Story hat.“
    „Es wird Wind rausnehmen, wenn endlich die Wahrheit geschrieben wird.“
    Lachen. „Und Sie kennen die Wahrheit? Herzlichen Glückwunsch. Wir kennen sie noch nicht.“
    „Ich glaube Nicole.“
    „Glauben heißt nichts wissen. In diesem Sinne … danke trotzdem. Übrigens: Gar so unmenschlich sind wir gar nicht. Ich verstehe die junge Frau schon. Aber sie soll sich, in ihrem eigenen Interesse, so schnell wie möglich bei uns melden. Richten Sie ihr das aus.“
    „Ich werde es versuchen.“ Jetzt aber wirklich einkaufen. Als ich beinahe alles beisammen habe, ein Anruf von Klaus.
    „Wir haben Anfragen von allen möglichen Fernsehstationen. Sie wollen Interviews, du sollst über dein Treffen mit Nicole Moser erzählen. Es wird sogar spekuliert, dass ihr in Schweden miteinander geredet habt. Ich weiß nicht, wie die auf Schweden kommen, aber vielleicht wegen Hochburg der Gleichstellung von Frauen und so.“
    „Ich koche heute ein großes Menü.“
    „Das, was du mir gestern versehentlich geschickt hast?“
    „Exakt. Dafür brauche ich Zeit. Sie sollen bringen, was im ‚Magazin‘ steht.“
    „Es wäre eine gute Werbung für uns, wenn du mit ihnen redest.“
    „Ich will Nicole nicht zusätzlich an die Öffentlichkeit zerren.“
    „Das haben wir schon gemacht.“
    Ich seufze. „Okay. Ich muss noch zum Fleischhauer. Sag allen, dass ich nicht weiß, wo Nicole ist. Und wenn, dann erzähle ich davon, wie belastend der Medienrummel für das Opfer ist. Mein Auto steht in der Karmelitergarage. In einer Stunde bin ich weg. Wer vorher kommt, kriegt ein kurzes Interview. Man muss mich eben anrufen, dann kann ich sagen, wo ich genau bin. – Und vergiss nicht: Ich schaff das nur auf Deutsch und Englisch.“
    „Kannst du nicht auch Italienisch?“
    „Ja, Essen bestellen.“
    Klaus lacht. „Ist jedenfalls eine Bombengeschichte. Die ersten Hefte sind jetzt gerade im

Weitere Kostenlose Bücher