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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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gut«, meint Kate im Flüsterton.
    » Was erwartet er denn? Dass ich zu Hause sitze und stricke?«, ruft Bloomie empört. » Ich habe einen Job!«
    » Das weiß er«, gebe ich zurück. » Aber du kannst doch sicher seinen Standpunkt nachvollziehen, oder nicht…?«
    » Ich weiß nicht…«, antwortet sie und macht ein weinerliches Gesicht. » Er hat gesagt, er möchte von mir hören, dass die Arbeit nicht automatisch an erster Stelle steht. Allerdings habe ich mich geweigert und erwidert, wie er es wagen kann, mir zu sagen, was ich zu tun habe. Woraufhin er meinte, das wäre kein Befehl gewesen, sondern eine Bitte… Dann bin ich aufgestanden und gegangen. Er hat mir seitdem nicht mal eine SMS geschickt.«
    » Möchtest du nach Hause, Süße?«, fragt Kate.
    » Ja«, entgegnet Bloomie seufzend. » Ja, bitte. Ich werde ihn anrufen. Ich habe es total vermasselt.«
    Ich gehe noch einmal kurz hinein, um unsere Jacken zu holen und mich von den Amerikanern zu verabschieden. Die plaudern bereits mit ein paar anderen Frauen an der Theke und scheinen nicht besonders traurig über unsere Abwesenheit zu sein.
    » Ich weiß, es hat keinen Sinn, nach deiner Nummer zu fragen«, sagt Rob grinsend. » Deshalb… bis irgendwann mal.«
    » Ja, bis irgendwann mal«, erwidere ich lächelnd. Wirklich ein netter Kerl. Vielleicht doch kein Scheißkerl. Ich gehe wieder nach draußen, wo ein Taxi wartet.
    » Willst du wieder bei uns übernachten?«, bietet mir Kate an. » Du bist mehr als willkommen. Ich bin morgen mit Immie verabredet, aber du kannst so lange bleiben, wie du möchtest.«
    » Nein, ich sollte nach Hause«, sage ich. » Mein Zimmer weiß schon gar nicht mehr, wie ich aussehe.«
    Die beiden stecken mich in das Taxi und halten das nächste an.
    Als ich zu Hause ankomme, bin ich ziemlich erledigt. Ich schlurfe durch mein Zimmer, wasche mir das Gesicht, putze mir die Zähne und schlüpfe in ein altes dunkelblaues T-Shirt und Boxershorts, während die Musik im Lonsdale noch leise in meinen Ohren klingelt. Ich klettere ins Bett und stoße dabei einen tiefen Seufzer aus. Ich habe keine Regeln gebrochen. Gut, ich habe das Flirtverbot aufgeweicht, aber nur ein bisschen. Und wenigstens, geht mir durch den Kopf, während ich langsam einnicke, bin ich nicht Jake über den Weg gelaufen.

Kapitel 23
    Der Sonntag gehört mir alleine. Und offen gestanden ist das perfekt. An den ersten paar Wochenenden in meiner männerfreien Zeit kam ich mir ein wenig verloren vor und litt stark an Sonntags-Blues (-Paranoia, -Psychose, -Depri oder wie immer man das nennen will). Aber heute freue ich mich über meine eigene Gesellschaft und habe nicht mehr das Bedürfnis, mich abzulenken, um den Tag rumzukriegen. Ich habe auch nicht mehr das Bedürfnis, über meine Männerpause oder über Jake oder über die Ins und Outs beim Daten nachzudenken. Ich habe nicht einmal– man staune– das Bedürfnis, shoppen zu gehen.
    Draußen scheint die Sonne, also schlüpfe ich in meine heißgeliebte alte abgeschnittene Jeans und mein altes graues Schlabber-T-Shirt und gehe zu dem italienischen Café in der Nachbarschaft, wo ich einen Latte und ein Ciabatta mit Parmaschinken mitnehme, um danach im Kiosk an der Ecke die Sonntagszeitungen zu holen. Gerade als ich zu Hause ankomme, beginnt es stark zu regnen. Hurra. Jetzt kann ich mich wieder ohne schlechtes Gewissen ins Bett verkrümeln.
    Ich beschließe, beide Zeitungen von vorne bis hinten durchzulesen– sogar den Auto- und Immobilienteil, nur um zu sehen, ob ich das kann– und im Bett zu frühstücken. Sieht so aus, als wäre Kates Firma in ernsthaften Schwierigkeiten. Und Bloomies Bank drohen weitere gravierende Einschnitte. Gegen elf Uhr rufe ich sie an.
    » Moshi moshi…«
    » Bist du okay, Blümchen?«
    » Ja…«, antwortet Bloomie in gedämpftem Ton. » Bleib mal kurz dran, Darling, ich liege noch im Bett…« Ein paar Sekunden und Türschließgeräusche später fährt sie fort: » Ich habe ihn gleich angerufen, als wir zu Hause waren, und ihn gebeten herzukommen, und wir haben darüber geredet und… uns wieder versöhnt.«
    » Super!«, meine ich. Das klingt positiv.
    » Mhm…« Ich weiß, dass sie sich gerade die Augen reibt. Das macht sie, wenn sie gestresst ist.
    » Ist bei dir wirklich alles okay?«, frage ich. Ich weiß nicht genau, was ich sagen soll. Es ist seltsam, aber ich kann Eugenes Standpunkt verstehen, was Bloomies Einstellung betrifft, dass die Arbeit immer zuerst kommt. Bisher war es nämlich

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