Männerfrei: Roman (German Edition)
Cricket-Spieltag gestern. Leider habe ich die Ergebnisse verpasst…« Was für eine Schauspielerin. Wenn wir gerade von Teamleistung sprechen…
» Ja, gerne!«, gibt Harriet glücklich zurück. » Neil, wir bleiben hier«, fügt sie hinzu, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Der arme gequälte Neil nickt.
» Auwei«, sagt eine klare Stimme. » Haben wir das Frühstück verpasst?« Es ist Tara mit ihrem nicht mehr so kleinen Bruder Perry. Tara sieht umwerfend hübsch aus. Ihre dunkelblonden Haare fallen in glänzenden Wellen über die Schulter, sodass ihr schwarzes Tanktop und die schwarze Jeans tausendmal edler wirken, als sie tatsächlich sind.
» Natürlich nicht!«, entgegnet Mitch schnell und springt vom anderen Tischende auf. » Ich mache dir ein Bacon-Sandwich, wenn du magst.«
Sie nickt und lächelt. » Hi, Mitch.«
Plötzlich herrscht eine Anspannung in der Luft. Interessant.
» Ich nehme zwei davon, Alter. Danke«, sagt Perry grinsend, während er die Küche betritt. Mitch und er begrüßen sich mit einem männlichen Handschlag/Schulterklopfen und einem » Schön, dich zu sehen!«. Ich drehe den Kopf zu Kate und bemerke, dass sie Perry mit unverhohlener Lust anstarrt. Ich muss unbeabsichtigt losprusten. Der ganze Tisch sieht mich an, Jake inbegriffen, also täusche ich schnell einen Hustenanfall vor.
» Sorry…«, entschuldige ich mich und klopfe gegen meine Brust.
» Dieser verflixte Heuschnupfen«, schimpft Jake. Daraufhin ziehe ich die Augenbrauen hoch, während Tara ihren Bruder Perry der Runde vorstellt.
» Wir wollen in die Stadt fahren, um Essen und Getränke für heute Abend zu besorgen. Falls ihr Lust habt mitzukommen…«, meint Kate zu Perry und Tara. (Hauptsächlich zu Perry.)
» Klingt gut«, antwortet er und schenkt ihr ein freundliches Lächeln. Taras Aufmerksamkeit wird von Mitch beansprucht, der wissen will, wie sie ihren Speck haben möchte. Perry setzt sich zu uns an den Tisch, und wir kommen ins Plaudern. Es stellt sich heraus, dass er vor kurzem sein Juraexamen bestanden hat und in ein paar Monaten ein Anwaltspraktikum in einer Londoner Kanzlei beginnt.
» Du Glückspilz. Und, hast du Pläne für den Sommer?«, fragt Sam.
» Ich fahre nach Florenz«, erwidert Perry.
» Ohmeingottichhabedorteinjahrgelebt«, ruft Kate aufgeregt, bevor sie sich zusammenreißt und hinzufügt: » Das war, äh, eine sehr schöne Zeit. Du wirst die Stadt lieben. Ich meine, sie wird dir bestimmt gefallen… Ist echt schön da.«
Ich kämpfe gegen das Bedürfnis, wieder loszuprusten, aber ich glaube, Jake beobachtet mich, also runzele ich stattdessen die Stirn und mache ein » Wie faszinierend, erzähl weiter«-Gesicht. Hinter mir kann ich Mitch hören, der sich mit Tara unterhält.
» Und, äh, wie hast du letzte Nacht geschlafen? Du hast eins von den Zimmern unter dem Dach, richtig?«
Hm. Ich habe noch nie erlebt, dass Mitch aufmerksamen Smalltalk macht, noch nie. Am anderen Tischende zeigt Bloomie ihre Version von einem » Wie faszinierend, erzähl weiter«-Gesicht, während sie Harriet zuhört, die wieder einmal über Cricket spricht.
Jake räuspert sich. » Okay, es macht keinen Sinn, hier rumzusitzen«, erklärt er. » Lasst uns losfahren und sehen, was Banbury zu bieten hat. Irgendjemand sollte eine Einkaufsliste schreiben. Ich mach das. Okay, Vorschläge, bitte.«
» Warum kochen wir nicht einfach Spaghetti Bolognese?«, schlägt Eddie vor. » Das ist einfach, und mein Rezept ist der Hammer.«
» Nein«, sagen Jake und ich gleichzeitig.
» Ich verwende nämlich sonnengereiftes Tomatenmark! Und Cashew-Nüsse. Und eine kleine Prise Zimt.«
» Nein«, wiederholen wir. Ich fange Jakes Blick auf und grinse. Ich frage mich, ob er Spaghetti Bolognese genauso hasst wie ich.
Gleich darauf werden Vorschläge für den Abend durcheinandergerufen. Es herrscht allgemeine Einigkeit darüber, dass wir draußen grillen– angekündigt ist mildes, vereinzelt sonniges Wetter, Regenschauer nicht ausgeschlossen (also im Prinzip die übliche Vorhersage für England von Mai bis September)–, was bedeutet, wir brauchen Fleisch, Fisch, Salate, Brot, Alkohol und Zutaten für das Frühstück morgen. Jake notiert alles.
» Wie viele Leute kommen eigentlich?«, erkundige ich mich.
Eddie beginnt, an den Fingern abzuzählen und reihum auf die Leute am Tisch zu zeigen. » Du, ich, Kate, Mitch, Jake, Sam, Bloomie, Harriet, Neil, Tara, Perry… Eugene und sein französischer Kumpel Benoit. Die sind schon auf
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