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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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mir Bloomie und nickt. » Definitiv. Er ist in New York. Mit einer anderen Frau.«
    » Tja… wow«, ist alles, was mir dazu einfällt.
    Wir lehnen uns wieder zurück und starren wortlos nach vorne.
    Ich habe dir gesagt, dass du ihn vermisst.
    Sei still. Ich denke gerade nach.
    Nun, es ist ganz allein deine Schuld. Du hast ihn in die Wüste geschickt. Jetzt hat er sich eine andere gesucht.
    Ich sagte, sei still.
    Die restliche Fahrt verläuft in absolutem Schweigen. Wir sind alle geschafft, was uns sowieso leise werden lässt, aber da ich mich die ganze Woche geweigert habe, über Jake zu sprechen, wissen die beiden wahrscheinlich nicht, was sie sagen sollen. Bin ich gekränkt? Oder ist es mir egal? Sie wissen es nicht. Ich weiß es selbst nicht.
    » Ich brauche einen Drink«, meine ich, als das Taxi hält. Gegenüber dem Hotel ist eine schmuddelig aussehende Kneipe, mit vielen bunten Aufklebern auf der Fassade und dem Neonschriftzug » Hogs & Heifers« im Schaufenster. » Lasst uns da drüben reingehen.«
    » Oh nein«, wehrt Kate in besorgtem Ton ab. » Das ist eine von diesen billigen Kneipen, wo die Gäste vom Personal übel beschimpft werden, doch das ist alles nur Show.«
    » Ist mir völlig egal«, antworte ich. » Ich brauche jetzt einen Drink.«
    Wir überqueren die Straße, quetschen uns an ein paar Rauchern vorbei und betreten das Lokal. Die Kneipe ist gerammelt voll mit Betrunkenen, die zu AC/DC mitgrölen und zwei Kellnerinnen zuschauen, die auf der Theke in Jeans und Büstenhalter tanzen. Echte Schlampen. Die Einrichtung ist billig, die Wände sind mit Fotos, Aufklebern und allem möglichen vermeintlich szenigen Schnickschnack zugekleistert, und über der Theke baumeln ungefähr fünftausend BHs wie Tierhäute, die zum Trocknen aufgehängt wurden.
    » OhmeinGott«, höre ich Kate hinter mir sagen.
    Eine der Thekenschlampen sieht zu uns herüber und schnappt sich ein großes Megafon hinter der Theke.
    » Hey, Modetussiiiii!«, brüllt sie. » Wenn du schon meine verdammte Kneipe betrittst, dann zieh gefälligst deinen verdammten Mantel aus, Motherfuckaaahhh. Das ist hier eine modische Sünde, du Bitch!«
    Ich bin baff. Die meint mich. Alle in der Kneipe drehen sich zu uns um und lächeln uns an, teils aus Mitleid, weil sie wahrscheinlich ähnliche Beschimpfungen über sich ergehen lassen mussten, teils aus Belustigung. Im Bruchteil einer Sekunde wird mir bewusst, dass ich zwei Möglichkeiten habe: weglaufen oder bleiben und der Thekenschlampe Paroli bieten. Ich habe den Eindruck, sie schikaniert nur Leute, die entweder vor ihr Angst oder zu wenig Respekt haben. Egal, ich habe andere Sorgen, und alles, was ich will, ist ein Drink.
    Ich streife meinen Trenchcoat ab und gehe zur Theke. Bloomie und Kate folgen mir.
    » Wir müssen hier nicht bleiben«, höre ich Kate sagen.
    Ich gehe schnurstracks weiter an die Bar, und die Thekenschlampe hüpft herunter und baut sich vor mir auf, mit hochgezogenen aufgemalten Augenbrauen.
    » Heute gibt’s nur Kurze, Bitches«, erklärt sie. » Was wollt ihr saufen?«
    Ich sehe auf die Bar und lese laut von der ersten Flasche ab, die mir ins Auge fällt. » Makers Mark.«
    » Das ist mein Standardgetränk, Modetussi!«, ruft sie laut. » Du bist in Ordnung. Hey, Enid, Regina, schwingt eure Ärsche an die Theke und stoßt mit eurer Freundin Elizabeth an.«
    » Ich wollte immer eine Jessica sein«, sage ich. Die Thekenschlampe sieht mich an und lacht.
    » Scheiße! Sechs Kurze!«, schreit sie und bemerkt gleich darauf einen Kerl, der sie hoffnungsvoll ansieht. » Was zur Hölle willst du von mir, Motherfuckaaahhh?«
    » Äh, einen Drink?«, erwidert er optimistisch.
    Sie beginnt, ihn durch das Megafon zu beschimpfen. Ich drehe mich zu Bloomie und Kate, und wir kippen wortlos unsere Gläser.
    » Wie kommen wir hier wieder lebend raus?«, murmelt Bloomie verstohlen aus dem Mundwinkel. Ich habe sie noch nie eingeschüchtert gesehen. » Ich hasse solche Läden.«
    » Könnt ihr fassen, dass wir gerade Jake gesehen haben?«, entgegne ich.
    Beide schütteln den Kopf, und wir trinken die zweite Runde.
    » Ich kann nicht glauben, dass du keine Angst vor dieser… Frau hast«, meint Kate.
    Ich sehe zu der Thekenschlampe hinüber, die irgendeinem armen Kerl hinterherbrüllt, der zur Toilette geht. Der Bourbon macht mich unheimlich ruhig. » Sie ist okay, wirklich. Ich frage mich, was Jake in New York macht.«
    » Können wir bitte gehen?«, sagt Kate flehentlich.
    » Ja, ich bin auch

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