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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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antwortet Kate geistesabwesend.
    Mensch, was für ein lustiger Haufen.
    Bloomies Blackberry klingelt, und ihr Gesichtsausdruck wechselt so schnell von glücklich zu ernst, dass es aussieht, als würde sie eine lachende/weinende Theatermaske aufsetzen und abnehmen. Sie drückt Eugene wortlos ihr Glas in die Hand, nimmt das Gespräch an und bellt in ihr Blackberry » Susan Bloomingdale!«, während sie sich von uns entfernt.
    » Es ist Freitagnacht, elf Uhr«, sagt Eugene, halb zu sich selbst.
    » Wahrscheinlich ein Anruf aus den Staaten«, vermute ich. » Sie hat doch häufig mit der Niederlassung in San Francisco zu tun, nicht wahr? Machst du nicht so was Ähnliches in deinem Job?«
    Eugene zuckt mit den Achseln auf eine lässige gallische Art und sieht uns sonderbar an. Nun, mich jedenfalls. Kate scheint sich geistig völlig ausgeklinkt zu haben und ist nur noch körperlich anwesend. » Ich bin Finanzanalyst. Aber ich bin nicht davon besessen.«
    » Bloomie genauso wenig«, verteidige ich sie, obwohl es nicht ganz der Wahrheit entspricht. » Sie gibt eben immer hundert Prozent, das ist alles.«
    Eugene nickt. » Schön, ihr entschuldigt mich kurz. Ich will mir in der Küche was zu trinken holen. Soll ich euch was mitbringen?«
    » Danke, ich habe noch«, antworte ich und sehe zu Kate, die nach wie vor stumm ist. » Sie ist auch versorgt.«
    Ich stehe ungefähr dreißig Sekunden lang schweigend da und warte, dass Kate den Mund aufmacht.
    » Kate«, sage ich schließlich und ziehe an meiner Zigarette. Kate reagiert nicht. » Ich bin schwanger.«
    Sie ist in Trance. Ich seufze und lasse den Blick durch den Garten schweifen. Es wird laut gelacht und wild durcheinandergetrunken. Der Lärmpegel auf der Party scheint jetzt doppelt so hoch zu sein. Aus der Anlage dröhnen The Killers, und aus dem Wohnzimmer dringt lautes Johlen, was wahrscheinlich bedeutet, dass Mitch gerade den Wurm über den Teppich macht. Die erste Hausparty in meiner männerfreien Zeit, es ist elf Uhr, und ich weiß nicht, was ich mit mir anfangen soll. Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob ich Spaß habe. Alles war gut, bis ich Jake begegnet bin.
    » Hallo, Ärger«, sagt eine Stimme hinter mir. Ich drehe mich um. Oh mein Gott.
    Es ist Rugby Robbie. Mein Ex. Trennung Nr. 2 . Scheiße, den habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Ich dachte, er wäre ins australische Brisbane gezogen, um dort mit der Frau zu leben, die er in Thailand kennengelernt hat. Die, wegen der er mich verlassen hat.
    » Robbie!« Ich schenke ihm ein Lächeln und gebe ihm ein Küsschen auf die Wange. Ich kann nicht so tun, als wäre ich noch immer sauer, fünf Jahre später. Vor allem nicht, wenn ich es gar nicht bin.
    » Du siehst fantastisch aus!«, meint Rugby Robbie und mustert mich sehr genau von oben bis unten. » Wie geht es dir?«
    » Danke«, erwidere ich. » Es geht mir super.« Er dagegen sieht nicht fantastisch aus, darum kann ich sein Kompliment nicht erwidern. Aus dem fitten Sportler ist ein fetter Kerl geworden. Sein Gesicht sieht aus, als wäre es mit Luft aufgepumpt.
    » Und, Sass, was treibst du so in letzter Zeit?«, fragt er in herzlichem Ton und starrt auf meine Brüste. Wie abstoßend. » Wohnst du noch in London?«
    » Ja«, gebe ich zurück. » Und du, machst du gerade Urlaub hier?«
    » Urlaub wovon– Brisvegas?«, entgegnet er. Gott, Leute, die » Brisvegas« sagen, nerven. » Nö. Ich bin schon seit einem halben Jahr wieder zurück.«
    » Zusammen mit Kerry?«, frage ich höflich. So hieß sie.
    » Oh nein«, antwortet er und erwidert meinen Blick. » Wir haben uns getrennt. Ich wohne wieder bei Riggsy und Martin, nahe der Fulham Palace Road. Wie in alten Zeiten!«
    » Lustig.« Ich lächle. Ich frage mich, ob er noch immer an die Vorhänge pinkelt. » Ja, war schön, dich mal wiederzusehen. Ich muss dringend zu Mitch. Er braucht vielleicht meine Hilfe bei, äh, irgendwas.« Ich blicke zu Kate, die nach wie vor in einer Art Wachkoma zu sein scheint. Was zum Teufel ist los mit ihr?
    » Hey, äh, kann ich deine Nummer haben?«, fragt Rugby Robbie. » Ich würde dich gerne mal zum Essen einladen. Wir haben uns viel zu erzählen.«
    » Haben wir das?«, sage ich spitz, bevor ich mir einen Ruck gebe und ihm ein süßes Lächeln schenke. » Tut mir leid, aber das geht nicht, Robbie. Pass auf dich auf. Komm, Katie.« Bevor einer der beiden etwas sagen kann, schnappe ich mir Kates Hand, und wir marschieren entschlossen zurück zum Haus.
    » Boa, Thelma

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