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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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einem unsichtbaren Reifen zeigt, steigen über Mitch hinweg, der leidenschaftlich mit dem Mädchen in der weißen Jeans herumknutscht, und verlassen das Haus.

Kapitel 9
    Zum ersten Mal seit– realistisch betrachtet– Jahren werde ich am nächsten Morgen nach einer Party nicht wach und denke automatisch an den Kerl, der mich gestern Abend zu einem Date eingeladen hat, an den Kerl, der mich verlassen hat, oder an den Kerl, der neben mir liegt. Ich mache mich nicht verrückt, weil ich sehnsüchtig auf eine SMS oder auf den ersten Kuss warte. Ich überlege nicht, was ich anziehen soll, falls er, wer auch immer er sein mag, mich zum Essen einlädt, und ich kümmere mich nicht um einen Kerl mit einem schlimmen Kater.
    Ich liege einfach da, ganz alleine, mitten in meinem Bett, Arme und Beine in alle vier Richtungen ausgestreckt wie ein Seestern, und räkele mich mit wohligem Stöhnen.
    Ich wäge ab, ob es sich lohnt, mir Tee und Toast zu machen und im Bett zu frühstücken, und beschließe, dass die Mühe sich lohnt. Ich habe nur einen leicht trockenen Mund und fühle mich auch ganz fit. Mit acht Stunden Schlaf kann man alles kurieren, ernsthaft. Nach wenigen Minuten liege ich bereits wieder faul im Bett und kaue genüsslich.
    Das ist toll.
    Natürlich kann ich nicht lügen. Nach ein paar Minuten glücklichen Wohlbehagens wandern meine Gedanken automatisch zu Jake. Ich denke an die Schmetterlinge in meinem Bauch, als ich neben ihm in der Küche stand.
    Wissen Sie, es läuft auf Folgendes hinaus: Jake ist wahrscheinlich der schönste Mann, der mir je begegnet ist. Ich meine das ernst. Und vielleicht ist das alles Kates Schuld, weil sie von meinem Traummann angefangen hat. Ich habe mich seit Jahren nicht mehr so stark zu einem Mann hingezogen gefühlt. Vielleicht noch nie. Normalerweise nehme ich die Attraktivität eines Mannes ziemlich sachlich wahr, wie schöne Haare, breite Schultern, gute Zähne etc. Aber gestern Abend war das anders. Ich reagierte auf Jake wie eine Chemikalie auf, äh, eine andere Chemikalie. (Denken Sie sich was aus. Mir fällt gerade nichts ein.) Ich spürte ein echtes Kribbeln, immer wenn er in meiner Nähe war. Ich spüre auch jetzt ein leichtes Kribbeln, nur weil ich an ihn denke.
    Mein Handy piept.
    Frühstück im Stammcafé um 11 ?
    Eine SMS von Bloomie. Hurra, sie muss an diesem Samstag zur Abwechslung mal nicht arbeiten. Ich antworte:
    Bis später.
    Ich frage mich, ob Jake mich am Ende des Abends wegen meiner Männerpause auf die Probe stellen wollte.
    Aber– und das ist das Beste– ich frage mich nicht, ob er sich meldet. Kann er gar nicht, da er meine Nummer nicht hat. Das ist auch gut so, denn schließlich weiß ich genau, dass es böse enden würde und ich am Schluss wieder die Dumme wäre, die leidet. Ich kann meine männerfreie Zeit nicht beenden, schon gar nicht für einen Kerl wie Jake. Er ist zu arrogant, um nett zu sein, und zu smart, um kein Scheißkerl zu sein. Während ich mir das alles überlege, huscht Jake genauso schnell aus meinem Kopf, wie er hineingehuscht ist, und ich fühle mich wieder wohl und als Herrin der Lage. Ich lächle selbstgefällig. Ich habe den ersten Stolperstein in meiner männerfreien Zeit überwunden. Glückwunsch an mich.
    Meine Gedanken schweifen ab zum Wochenende, das vor mir liegt. Ich habe einige Pläne für heute: Frühstück mit Kate und Bloomie, danach ein Bummel über den Markt auf der Portobello Road, dann ein Spaziergang durch den Hyde Park, ein oder zwei Kaffees zwischendurch und eine ausgiebige Inspektion von H&M und Zara in Knightsbridge. Damit sollten wir ein paar Stunden beschäftigt sein. (Gehen Sie samstags nie in den Topshop in Knightsbridge– nur die Filiale am Oxford Circus ist zu empfehlen–, denn dann ist der Laden bevölkert von schrecklichen Teenagerhorden.)
    Duschen, einseifen, rasieren, schrubben, abtrocknen, eincremen… Ich fühle mich gut und bin zufrieden mit mir, weshalb ich beschließe, mich heute von den schicken Müttern in Manhattan inspirieren zu lassen. Ich ziehe eine weiße Jeans an, einen goldenen Gürtel, ein weißes Unterhemd, eine karamellfarbene Weste und karamellfarbene Stoffballerinas mit Steppmuster. (Ist es nicht seltsam, dass mein Outfit am Mittwoch perfekt war, aber heute völlig unpassend wäre?) Ich binde einen seidigen (Polyester-)Schal an meine gelbe Glückshandtasche, um sie ein bisschen aufzupeppen. Meine Haare sind frisch gewaschen und glatt. Meine Brauen tun genau das, was ich ihnen sage. Mein

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