Männerfrei: Roman (German Edition)
Partys ganz schön die Sau raus. Dann erzähle ich kurz von meinem Gespräch mit Jake gestern Abend, lasse aber den Teil mit dem Kribbeln im Bauch weg und füge sicherheitshalber hinzu, dass ich nicht im Geringsten an ihm interessiert bin dank meiner herrlichen, großartigen Auszeit und dass ich heute Morgen völlig glücklich war, alleine in meinem Bett aufzuwachen. Ich erzähle auch von den SMS, die ich vorhin erhalten habe. Wie auf Stichwort piept mein Handy.
Von einer unbekannten Nummer:
Hier ist Robbie! Hoffe, es ist nicht schlimm, dass Mitch mir deine Nummer gegeben hat. Hast du Lust auf einen Drink Dienstagabend? Wir haben viel zu bequachen. Ich vermiese dein Lachen!
Bah. Dieser beknackte Mitch gibt einfach meine Nummer heraus an meine beknackten Exfreunde. Außerdem ist Robbies Rechtschreibung grauenhaft. Ich zeige den beiden anderen die SMS und lösche sie anschließend, ohne zu antworten. Danach lasse ich Bloomie und Kate die SMS von Ant lesen.
» Ich habe mich kaum mit ihm unterhalten«, sage ich verwundert. » Ich glaube, er ist ein Arsch.«
Ich tippe einen kurzen Text an Mitch:
Ich habe dir verboten, meine Nummer weiterzugeben! Jetzt habe ich den Vorhangpisser am Hals!
Von Mitch:
Er ist gerade bei mir. Hat deine Nummer ohne meine Erlaubnis gezockt. Und er hat deine letzte SMS gelesen, Mensch.
Kate und Bloomie brechen laut prustend zusammen.
» Scheiß auf Robbie«, schimpfe ich. » Er hat mir vor fünf Jahren den Laufpass gegeben.«
» Richtig so, Schwester«, meint Bloomie aufmunternd. » Aber er war damals ohnehin nur ein Zeitvertreib für dich…«
» War er das?«, entgegne ich. Ich kann mich nicht daran erinnern.
» Du hast seine Anrufe ignoriert, wenn du mit uns aus warst, weißt du nicht mehr? Vielleicht irre ich mich. Doch ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass du viel für ihn übrig hast.«
» Hm«, sage ich. Interessant, ich weiß es wirklich nicht mehr. Nichtsdestotrotz hat er mich damals abserviert, per SMS. Außerdem ist er längst nicht mehr so süß wie früher. Und ich bin auf Männerdiät und ohnehin nicht interessiert. » Aber warum zum Teufel will ausgerechnet Ant, dieser Schluffi, mit mir ausgehen? Außerdem will irgendein Billy meine Nummer haben…«
» Die Rechnung ist ganz einfach«, erklärt Kate, die Wirtschaftsprüferin. » Es geht um Angebot und Nachfrage. Da du derzeit auf dem Markt nicht zur Verfügung stehst, steigt die Nachfrage nach dir.«
» Ach was. Das liegt allein an ihren Pheromonen. Sass strahlt so eine abgefahrene › Hey, großer Junge, nur gucken, nicht anfassen ‹ -Aura aus. Das ist der Grund«, widerspricht Bloomie.
» Bist du noch betrunken?«, frage ich sie.
» Wahrscheinlich«, antwortet sie und nippt an ihrem Espresso. » Übrigens, ich finde Jake toll. Das ist ein Mann, der gut zu dir passen würde.«
Ich werde diese Bemerkung ignorieren. Bloomie ist manchmal ein bisschen zu direkt. » Wie kommt es, dass du ihn kanntest und ich nicht?«, erkundige ich mich.
Bloomie überlegt. » Ich glaube, ich kenne ihn aus unserem Skiurlaub letzten März, als du nicht mitkonntest, weil du arbeiten musstest. Und er war auf der Party bei Fraser, die du gecancelt hast, da Rick kurz vorher mit dir Schluss gemacht hat und du nicht mehr aus dem Bett kamst.«
Ich werde auch darauf nicht eingehen.
» Jake ist vor ungefähr einem Monat nach London gezogen.«
» Wo hat er vorher gelebt?«
» Edinburgh? Keine Ahnung.«
» Er hat aber keinen schottischen Akzent«, grüble ich laut. Ich ertappe Bloomie dabei, wie sie Kate einen vielsagenden Blick zuwirft.
» Warum fragst du ihn nicht selbst? Mitch kann sicher ein Treffen arrangieren«, bemerkt Bloomie grinsend.
» Tja, leider habe ich gerade Männerpause und bin daher nicht interessiert«, erwidere ich leichthin.
» Jammerschade!«, meint Bloomie, noch immer mit einem Grinsen, das sich plötzlich in ein Gähnen verwandelt. » Ich bin ABSOLUT im Arsch.« Das ist eine Imitation von Posh Mark. Bloomie hat seinen Akzent geliebt. » ABSOLUT.«
» Du sollst in meiner männerfreien Zeit nicht meine Exfreunde nachahmen«, weise ich sie bestimmt zurecht.
» Das steht nicht in den Regeln«, kontert Bloomie. » Absolut tragisch.«
Kate tunkt ihr BLT-Sandwich in den englischen Senf und sagt leise: » Ich muss euch was sagen, Leute.«
» Ich schwöre bei Gott, meine Süßen, ich bekomme neben dem Monk kein Auge zu. Er ist so verdammt sexy, dass ich ihn die ganze Nacht vernaschen könnte. Und jetzt bin ich
Weitere Kostenlose Bücher