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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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Überhaupt nichts. Ich habe das Gefühl, als wäre das nicht mein Leben…«
    Ach herrje, sie steigert sich hinein. Ich kenne das Gefühl. Wenn einem nichts Nettes einfällt und man darum an den ganzen Mist in seinem Leben denkt, wird man immer deprimierter.
    » Kate, Süße, du darfst dich da nicht reinsteigern«, rate ich ihr.
    » Huch!«, sagt Kate.
    » Hast du dich nicht neulich mit einer Prostituierten verglichen? Weil Leute wie du immer Arbeit finden?«
    » Das versuche ich mir auch die ganze Zeit einzureden…« Sie schüttelt verzweifelt den Kopf.
    » Mensch, Leute, was habt ihr nur für Gesprächsthemen? Katie, wegen deinem Job kannst du dir später noch Gedanken machen«, meint Bloomie in bestimmtem Ton. » Zuerst musst du das mit Tray klären.«
    » Ja, schon, ich meine, eigentlich sollte ich mich von ihm trennen und ausziehen, bevor ich noch mehr Zeit verschwende…« Wieder beginnt sie zu weinen. » Wisst ihr, ich habe das Gefühl, ich sitze in einer Falle. Ich kann nicht bei ihm bleiben, aber ich will ihn auch nicht verletzen. Außerdem… wo soll ich wohnen?«
    » Du brauchst das nicht heute zu entscheiden«, werfe ich ein.
    » Du kannst bei mir wohnen!«, ruft Bloomie. » Sara zieht aus.«
    » Wirklich? Wann denn? Ich könnte vorerst bei meiner Schwester für ein paar Wochen unterkommen…«, überlegt Kate laut, dann geht ein Ruck durch sie. » Nein, nein, warte. Ich kann nicht jetzt schon Pläne für die Zeit danach schmieden– falls ich ihn überhaupt verlasse. Das finde ich irgendwie herzlos.« Sie schnäuzt sich ungefähr viermal. » Ich werde mich heute nicht mehr mit dem Thema auseinandersetzen. Bevor ich nicht weiß, was ich will, macht das keinen Sinn. Okay. Was unternehmen wir als Nächstes?«
    Gott, sie hat sich unheimlich unter Kontrolle.
    » Bist du sicher? Ist auch wirklich alles okay mit dir?«, frage ich.
    » Alles bestens!«, erwidert sie und überprüft kurz ihr Aussehen in dem Spiegel neben unserem Tisch.
    » Ernsthaft? Oder möchtest du lieber noch ein bisschen weiterquatschen?«, hakt Bloomie nach.
    » Nein!«, antwortet Kate schroff. » Das reicht. Tut mir leid, dass ich euch mit meinem Scheiß belästigt habe. Lasst uns shoppen gehen.«
    Kate wirkt wieder entspannt. Keine Spur von den Tränen, die sie noch vor dreißig Sekunden vergossen hat. Bloomie zuckt kaum wahrnehmbar mit den Achseln. Kate wird mehr offenbaren, wenn sie dazu bereit ist, schätze ich.

Kapitel 10
    Die Heilkräfte einer guten Boutique sollten nie unterschätzt werden. Ich weiß, das klingt oberflächlich, aber es ist wahr. Die nächsten paar Stunden verstreichen in einem angenehmen Sich-treiben-Lassen mit bummeln, shoppen, Kaffee trinken, Zigaretten rauchen, Schokolade naschen (als Energielieferant) und jede Menge Klamotten anprobieren. Bis um zwei Uhr habe ich ein kurzes schwarzes Kleid erworben (ja, ich habe bereits vier davon, na und?), einen schrägen, aber niedlichen Blazer aus gekochter Wolle, ein weißes Muscle-Shirt mit perfektem Halsausschnitt (Sie wissen ja, wie schwer die zu finden sind) und eine neue Jeans. Sie ist hauteng, und ich dachte eigentlich, ich hätte diese Phase hinter mir. Offenbar nicht, wie sich zeigt. Ein Hoch auf mich, und ein Hoch auf günstige Mode. Ich habe nicht einmal mein ganzes Geld ausgegeben. So bleibt was übrig für Taxis und Wodka, denke ich fröhlich, während ich die Zahlen in meiner Tabellenkalkulation– na schön, seien wir ehrlich, es ist ein Rechenschieber– in meinem Kopf aktualisiere.
    Um halb drei bekomme ich die nächste SMS von Rugby Robbie:
    Spielst du die Unnereichbare?
    Ba. Löschen. Wie kann man » Unerreichbare« nur so falsch schreiben?
    Kate scheint es gut zu gehen, auch wenn sie ein wenig abwesend wirkt. Ich wette, sie bereut es, dass sie uns ihr Herz ausgeschüttet hat. Ich glaube, es ist ihr peinlich, über ihre Gefühle zu reden. Wie retro.
    » Alles okay, Darling?«, frage ich sie, als wir den H&M in Knightsbridge verlassen.
    » Ja! Ja. Ehrlich. Alles okay.«
    » Kopf hoch«, sage ich.
    Kate lacht. » Ja, danke für, äh, das Gespräch.«
    » Jederzeit, das weißt du.«
    Bloomie räuspert sich. » Sara zieht übrigens in drei Wochen aus…« Kate nickt und sieht weg. Bloomie wechselt das Thema. » Ich bin total im Eimer, ihr Süßen. Ich muss noch ein paar Stunden arbeiten. Danach lege ich mich kurz aufs Ohr, um heute Abend fit zu sein. Ein französischer Cousin vom Monk spendiert heute › Au revoir‹-Drinks irgendwo in Notting Hill. Möchtet

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