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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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sitzen gelassen werde. Das hat sich sechsmal nacheinander gezeigt. Meine Männerpause ist kein soziales Experiment, sondern reiner Selbstschutz.« Ich stoße den Rauch aus und bemühe mich dabei– völlig lächerlich–, Ringe zu blasen.
    » Was würdest du sagen, wenn jemand dich zu einem Date einlädt?«, fragt Kate. » Übrigens, hübsche Rauchringe.«
    » Danke. Ich versuche, jede Anmache von vornherein abzuwürgen, damit es erst gar nicht so weit kommt. Wisst ihr, das ist so anstrengend…« Bloomie runzelt die Stirn und sieht mich verwundert an. Ich frage mich, ob sie ahnt, wie sehr mich die Begegnung mit Rick aufgewühlt hat. Ich will nicht, dass sie es bemerkt– nach allem, was die beiden über ihn gesagt haben, würden sie mich für meschugge halten. Was ich vermutlich bin. Schnell ablenken. » Möchtet ihr wissen, wie die Standardreaktionen auf meine Männerabstinenz lauten?«
    » Ja, bitte«, erwidert Kate.
    Ich zähle an den Fingern ab, während ich die Beispiele herunterleiere. » Bist du lesbisch? Hast du schlechte Erfahrungen gemacht? Ganz schön arrogant, sich einzubilden, du brauchst eine Männerpause, um nicht mehr zu einem Date eingeladen zu werden. Ein Drink ist nicht gleich ein Date. Dann lass uns doch einfach nur Sex haben.«
    Bloomie und Kate lachen.
    » Leute, es hängt mir zum Hals raus. Und ich bin nicht ein einziges Mal in Versuchung geraten.«
    Kate spielt mit ihrem Strohhalm. » Hat mir denn irgendeiner da drinnen nachgeschaut?«, fragt sie und macht einen traurigen Schmollmund, der wahrscheinlich nur halb scherzhaft gemeint ist.
    » Bestimmt…«, antwortet Bloomie. » Aber bei dir ist das was anderes. Du strahlst wahrscheinlich noch immer so eine › Ich bin vergeben ‹ -Aura aus.«
    » Was? Wie werde ich die bloß los?« Kate unterbricht sich und zuckt zusammen. » Oh Gott, ich habe ein schlechtes Gewissen wegen Tray… Jetzt ist es wieder weg.«
    » Probier doch auch mal eine Männerpause aus«, schlage ich vor. » Das ist anscheinend wie Katzenminze.«
    » Das kann ich nicht. Ich hatte ja nicht mal ein Date bisher. Was für Möglichkeiten habe ich noch?«
    » Flirten«, sagen Bloomie und ich gleichzeitig.
    » Aber wie, wenn ich mich nicht mit ihnen unterhalte?«, fragt Kate.
    Bloomie rollt mit den Augen. » Man kann auch ohne Worte flirten, Darling.«
    » Soso?«, meint Kate.
    » Du weißt schon…«, versuche ich zu erklären. » Zuerst stellst du Blickkontakt her, einmal, zweimal, bis du dir sicher bist. Dann gehst du innerhalb der nächsten Viertelstunde an die Theke. Er wird nachkommen, wenn er was von dir will. Garantiert.«
    » Das ist wie ein Paarungstanz«, fügt Bloomie hinzu und nickt.
    » Wirklich?« Kate macht einen zutiefst verwirrten Eindruck. » Und was passiert dann? Lädt er mich zum Essen ein?«
    » Nein!«, widersprechen wir ihr, wieder gleichzeitig.
    » Du stehst also an der Theke und siehst dich lässig um. Du kannst ihn entweder ignorieren– das zieht vor allem bei den Gutaussehenden, das stachelt sie nämlich erst richtig an– oder, wenn er normal aussieht, schenkst du ihm ein Lächeln…«
    » Mit geschlossenen Lippen! Lächeln, nicht grinsen!«, fällt Bloomie dazwischen.
    » Und dann drehst du dich wieder zur Bar. Er wird dich ansprechen. Er gibt bestimmt einen Kommentar zu deiner Bestellung oder über die Wartezeit an der Theke ab…«
    » Du ziehst die Augenbrauen hoch, lächelst und sagst etwas wie… Nun, das hängt davon ab, was er zu dir gesagt hat. Aber du erwiderst etwas Geistreiches.«
    » Ja, etwas Geistreiches.«
    Kate schüttelt den Kopf. » Habe ich das mal alles gewusst?«
    » Ich bin mir nicht sicher«, entgegne ich. » Es hat Jahre gedauert, um das zu perfektionieren. Und in dieser Zeit warst du in einer glücklichen, vorehelichen Zweierbeziehung.«
    » Ich habe die ganzen Abfuhren und den Liebeskummer und die Scheißkerle verpasst…«, meint Kate traurig. » Also gut, ich versuch’s. Irgendwann.«
    » Hm, okay«, sage ich. » Damit möchte ich mich verabschieden. Das mit Rick war… zu viel.«
    Ich gebe den beiden Küsschen auf die Wange, schnappe mir meine gelbe Glückshandtasche und drehe mich zur Straße, um ein Taxi anzuhalten. Ich muss nach Hause und über die Begegnung mit Rick nachdenken sowie über die Tatsache, dass ich Jake in weniger als drei Wochen wiedersehen werde. Nein, das werde ich nicht tun. Schließlich habe ich Männerpause, rufe ich mir ins Gedächtnis.
    Zwei Typen auf dem Bürgersteig mustern mich, und einer hebt

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