Männerfrei: Roman (German Edition)
Gestalt steht draußen vor dem Botanist, auf der anderen Seite als der, wo Rick und ich saßen, in Begleitung von zwei anderen Männern, die sich vor Lachen ausschütten. Der Mann wirkt wie hypnotisiert von meinem Taxi, das den Sloane Square umkurvt. Er ist nah genug, dass ich glaube, ihn zu erkennen, aber ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, was zum Teil daran liegt, dass ich doppelt sehe.
Als wir wieder am Botanist zur Sloane Avenue in Richtung Knightsbridge vorbeifahren, kann ich einen besseren Blick auf ihn werfen. Er ist groß, hat braune Haare, trägt einen dunkelgrauen Anzug und starrt nach wie vor zu meinem Taxi. Zu mir.
Er ist es. Jake.
Kapitel 19
Während das Taxi die Sloane Street entlangfährt, versuche ich, mich zu sammeln.
Wissen Sie, ich bin nicht für Konfrontationen gemacht. Ich kann nicht verhindern, dass mir die Tränen kommen, wenn ich wütend bin. Ich denke, das liegt daran, dass meine Emotionen überlaufen und in den » Tränenspeicher« in meinem Kopf fließen. Und obwohl es mir gelungen ist, die Tränen zurückzuhalten, als ich Rick die Meinung gesagt habe, spüre ich jetzt, wie meine Augenwinkel feucht werden.
Ich versuche, meine Atmung zu kontrollieren, die stoßweise kommt.
Ruhig. Gaaanz ruhig.
Oh Gott, das war grauenhaft. Ich fühle mich schmutzig, nur weil ich Rick gesehen habe. Was zum Teufel ist mein Problem? Die Männerpause soll mich eigentlich vor so einer Scheiße bewahren, aber stattdessen hat sie mich praktisch direkt in die Arme des King of Shit getrieben.
Brr. Ich kann nicht glauben, dass ich tatsächlich einmal in seinen Armen lag.
Meine Versuche, meine Atmung zu kontrollieren, scheitern. Als wir auf die Knightsbridge biegen und am Hyde Park entlangfahren, habe ich das Gefühl, dass ich hyperventiliere. Ich stecke den Kopf zwischen meine Beine und bemühe mich, so tief wie möglich ein- und auszuatmen. Das Taxi bremst plötzlich scharf vor einer Ampel, die auf Rot umspringt, wodurch mein Kopf gegen den Vordersitz nach vorne geschleudert wird und ich mich schließlich im Fußraum wiederfinde.
» Au«, sage ich. Es ist überraschend bequem hier unten.
» Alles in Ordnung, Engelchen?«, ruft der Fahrer nach hinten.
» Ja!«, rufe ich zurück. » Alles bestens!« Wenigstens hat der Aufprall meine Tränen versiegen lassen.
Ich klettere wieder hoch und lege mich quer auf die Rückbank. Mein Kopf braucht Ruhe. Mir doch egal, dass eine Million Leute hier gesessen und hineingefurzt haben. Im Moment ist der Rücksitz dieses Taxis ein Ort der Ruhe und Erholung. Ich lege meinen Kopf auf meine gelbe Glückshandtasche und schließe die Augen. In meinem Kopf dreht sich alles, und ich glaube, der Wein hat soeben mein Nervensystem erreicht.
Das Nächste, was ich weiß, ist, dass das Fahrzeug scharf bremst, sodass ich fast wieder vom Sitz gerollt wäre.
» Chepstow Villas, Engelchen!«, meint der Fahrer. Ich setze mich rasch auf. Wahrscheinlich bin ich eingenickt/ohnmächtig geworden.
» Sorry! Mensch, das ging aber schnell!«, gebe ich mit hoher Stimme zurück und bezahle das Fahrgeld. Bloomies Haus ist direkt auf der anderen Straßenseite. Ich gehe hinüber– leicht wacklig, wie ich feststelle, diese blöden hohen Hacken– und klingle. Es scheint eine Ewigkeit zu dauern, bis Bloomie an die Tür kommt, also lehne ich mich gegen den Rahmen und gönne meinen Augen kurz Entspannung.
» Oh, um Gottes willen, Darling, was ist denn mit dir passiert?« Sie muss die Tür geöffnet haben. Ich habe es nicht gehört.
» War einen trinken. Mit Superarsch. Rick.« Plötzlich fallen mir ganze Sätze unheimlich schwer. Der Wein, der Wodka und der Gin Tonic feiern eine Kennenlernparty in meinem Körper. Und sie mögen sich nicht.
» Du hast WAS?«, ruft sie aus. » Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«
» Schimpf nicht mit mir«, kontere ich und beuge mich in die offene Tür. Ich höre, dass ich lalle. Ich glaube, der Gin Tonic und der Wein prügeln sich gerade. » Ich hatte meine Lektion bereits. Es war grauenhaft. Ich habe ihm Wein ins Gesicht geschüttet.«
» Du hast Rick Wein ins Gesicht geschüttet?«
» Ja, mitten in die Fresse.« Irgendwie bin ich die Treppe hochgekommen und stehe jetzt im Wohnzimmer, wo ich Kate, Eugene und Eddie entdecke, die am Esstisch sitzen und Karten spielen. Sie starren mich alle an. Ich hasse es, so zu sein. Ich bin sonst nie so. Nun, jedenfalls nicht mehr seit den Wochen unmittelbar nach der Trennung von Rick. Da war ich oft so.
» Hallo,
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