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Männerkrankheiten

Männerkrankheiten

Titel: Männerkrankheiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Dietz
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das
    Das Pimmelfechten ist das männliche Äquivalent zur Stutenbissigkeit. Es bezeichnet idiotische Auseinandersetzungen unter Männern zu irgendeinem idiotischen Thema, bei der jeder die Oberhand gewinnen möchte, nur um zu zeigen, dass er der Größte ist (und damit auch – zumindest theoretisch – den Größten hat).
    Poesie-Aversion, die
    Die Poesie-Aversion gehört zu den Symptomen des → Romantik-Syndroms und bezeichnet eine starke Abneigung gegen Poesie im Allgemeinen und Lyrik im Speziellen. Dies führt dazu, dass der Betroffene bei jedem Vortrag, der ein bestimmtes Versmaß oder eine Reimform aufweist, anfängt, rumzuzappeln und lächerliche Gesten und/oder Bemerkungen zu machen. Bei stark Betroffenen reichen manchmal einzelne Schlüsselwörter, um eine kindische Reaktion auszulösen. Dazu gehören: Blätterrau schen, Mondschein, Kerzenschimmer und so weiter. Darü ­ber hinaus verhindert die Poesie-Aversion jegliche romantische Liebeserklärung.
    Sichere Anzeichen für Poesie-Aversion:
    Wenn er seine Liebe mit einem der folgenden Sätze erklärt, ist er eindeutig betroffen:
    »Wenn dich ein Bus platt fahren würde, wäre ich echt scheiße drauf.«
    »Ein Blick von dir ist so intensiv! Wie der von diesem Zombie in dem Film letztens, der all diese Typen gefressen hat.«
    »Ich liebe dich mehr als mein iPhone, und das will echt was heißen.«
    »Du hast so weiche Haut. Wenn du ein Tier wärst, würde ich mir einen Pelzmantel aus dir machen.«
    Sie sagt: »Du bist so ein wunderbarer Mann. Ich liebe dich über alles.«
    Er antwortet: »Dito.«
    Popelzwang, der
    Auch genannt Chronisches Popelfinger-Syndrom oder Zwanghaftes Nasebohren .
    Eine bei Männern weit verbreitete Verhaltensstörung ist der Popelzwang. Dieser äußert sich im wiederholten, teils minutenlangen Verharren des Zeigefingers in einem der beiden Nasenlöcher. Leichte Grabbewegungen sind dabei typisch, ebenfalls das regelmäßige Herausziehen des Fingers zur visuellen Überprüfung des Ergebnisses. Da zumindest der weibliche Teil der Gesellschaft dieses Benehmen ächtet, kommt es besonders in den Momenten, in denen der Betroffene sich unbeobachtet fühlt, zu Popel-Exzessen.

    ACHTUNG: WICHTIGER HINWEIS!
    An dieser Stelle muss einmal gesagt werden: Autoscheiben bieten keine geeignete Deckung.
    Hallo, Männer mit Popelzwang! Natürlich kann euch jeder an der roten Ampel sehen, wenn ihr euren Nasengold-Grabungen nachgeht!
    Betroffene mit einer leichten Form des Popelzwangs ziehen, wenn sie ertappt werden, verschämt den Finger aus dem Nasenloch, wenden sich ab oder verlassen den Raum, um unbehelligt ihrer Zwangsstörung nachzugehen. Männer mit ausgeprägtem Popelzwang lassen sich nicht einmal durch irritierte Blicke von Fremden oder der eigenen Partnerin stören. Sie pulen mit stetigem Engagement weiter und schrecken auch nicht davor zurück, bei einem besonders ergreifenden Fund vor Stolz zu lachen oder der Partnerin die Trophäe gar zu zeigen.
    Das Thema Popelentsorgung ist dabei ein Fall für sich. Denn begleitend zum Popelzwang tritt häufig eine Taschentuch-Aversion auf. Dies führt dazu, dass der Fund nicht etwa ordnungsgemäß und den allgemeinen (sprich weiblichen) Vorstellungen von Hygiene entsprechend in ein Papiertaschentuch oder unter fließendem Wasser entsorgt, sondern einfach weggeschnippt oder auf gerade erreichbare Möbel und Textilien geschmiert wird. Diese Aktion führt der Betroffene meist so unauffällig aus, dass die Partnerin nur das Ergebnis zu Gesicht bekommt: Stalagmiten und Stalaktiten aus getrocknetem Nasensekret auf seinen Hosen oder Schuhen, auf Stuhllehnen, unter der Tischplatte, aber besonders häufig auf dem Bett­pfosten oder Bettrand und am Boden seiner Bettseite.
    Denn diese heimliche Entledigung von Nasensekret wird am liebsten im Schutze der nächtlichen Dunkelheit getätigt, damit die Partnerin keinen hysterischen Anfall bekommt. Abhilfe schafft hier nur ein Bewegungsmelder, der mit einer Sirene mit hoher Frequenz verbunden ist und jedes Mal Alarm schlägt, wenn der Mann nachts seinen Arm Richtung Bettkante ausstreckt. Den inneren Drang zum Popeln erklären Psychologen mit den männlichen Jagdgelüsten, die seit der Einführung von Supermärkten und Fast-Food-Ketten unbefriedigt bleiben. So bleibt nur die Hatz nach dem getrockneten Nasensekret, um erfolgreich etwas zur Strecke zu bringen. Andere Psychologen sehen die Ursache des Popelzwangs darin, dass Männer einfach gerne irgendwas irgendwo

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