Männerkrankheiten
beziehungsweise Ausdruck von Verliebtheit sind. Nichtbetroffene werden der Partnerin auch nach dem Aufwachen noch Komplimente machen. Betroffene der Präkoitalen Liebenswürdigkeit aber legen nach dem Beischlaf ein verletzendes Verhalten an den Tag, das von »beziehungsgestört« bis zu »totales Arschloch« alles beinhalten kann.
Siehe auch → Postkoitaler Fluchtreflex .
Profilneurose, die
Siehe → Angeberei .
Pseudoheldenmut, der
Auch genannt Vorgetäuschte Furchtlosigkeit.
Der Mann bibbert und zittert, sobald das Wort Zahnarzt fällt oder der Arzt eine Spritze auch nur anguckt. Aber natürlich würde der Mann niemals zugeben, dass er Schiss hat, selbst wenn er drauf und dran ist, in Ohnmacht zu fallen. Egal, ob die Begegnung mit einem großen Hund oder einer kleinen Spinne – dem Betroffenen kann der Angstschweiß auf der Stirn stehen, aber niemals würde er gestehen, dass er sich fast in die Hosen macht vor Angst. Zum Glück sieht die Partnerin ihm das an und kann subtile Gegenmaßnahmen ergreifen und ihn ablenken/mit Alkohol betäuben/die Spinne entfernen.
SPEZIAL
Reviermarkierung, die
Die Reviermarkierung ist eine genetisch bedingte, urmännliche Verhaltensweise, die ursprünglich der Verteidigung des eigenen Territoriums vor Artgenossen diente, sich aber in vielen Fällen verselbständigt und zu e iner nervtötenden Krankheit entwickelt hat. Die Revier markierung äußert sich dabei in unterschiedlichsten Formen.
Akustische Reviermarkierung, die
Auch genannt Akustische Inkontinenz.
Bei der Akustischen Reviermarkierung zeigt der Mann durch fortwährende Lautgebung an, dass er der Herr im Haus ist. Die Quelle des Schalls ist dabei stets der männliche Körper. Mit anderen Worten: Er gibt ständig irgendwelche Geräusche von sich, die seine Partnerin lieber nicht hören würde. Neben permanentem Pfeifen oder Summen oder Selbstgesprächen gibt es eine Vielzahl von noch unangenehmeren Lautproduktionen. Er schnauft auch im Sitzen, schnarcht im Bett, schmatzt beim Essen, zelebriert jeden Rülpser, furzt knatternd, zieht lautstark den Rotz hoch, isst Chips und anderes knuspriges Zeug mit ohrenbetäubendem Krachen, räuspert sich ständig und stöhnt in einem fort. Sein Pinkelstrahl dröhnt selbst durch dicke Hauswände, und wenn er nachts einen Schluck trinken muss, macht er ein Heidenspektakel. All diese Geräusche dienen eigentlich dazu, Artgenossen abzuschrecken. Das Einzige, was ihm gelingt, ist aber, seine Partnerin zu verschrecken.
Hämatomale Reviermarkierung, die
Auch genannt → Knutschflecken-Seuche .
Wenn der Mann an dem Hals seiner Partnerin saugt, als wolle er eine Blutprobe entnehmen, dann liegt das nicht am allgemeinen Vampirtrend, sondern daran, dass er mit einem geschickt platzierten Hämatom die se Frau als seinen Besitz deklariert.
Krumenale Reviermarkierung, die
Vom Begriff Krumen abgeleitete Form der Reviermarkierung, auch Hänsel-und-Gretel-Krankheit genannt, bei der durch Verstreuen von Brotkrumen und anderen essbaren Kleinstpartikeln das eigene Territorium markiert wird.
Siehe → Krümelmonster-Syndrom .
Psychosomatische Reviermarkierung, die
Auch genannt Hempels-Sofa-Krankheit oder Faule- Ausrede-Syndrom .
Manche Männer wollen ihren Partnerinnen weismachen, dass das Herumliegenlassen von qualmenden Socken, leeren Flaschen, dreckigen Unterhosen und anderem Kram auf den genetisch bedingten Reflex der Reviermarkierung zurückzuführen sei, für den sie absolut nichts könnten. In Wirklichkeit aber ist es nichts weiter als eine Ausrede für ihre → Faulheit . Bitte nicht durchgehen lassen!
Sekretionale Reviermarkierung, die
Auch genannt Spuckzwang.
Bei der Sekretionalen Reviermarkierung kommt es zum Markieren des Streifgebiets durch das körpereigene S peichelsekret. Spucken ist also eine ambulante Revier markierung, bei der besonders der junge Mann seinen Weg mit Speichelklumpen kennzeichnet. Das Gesabber ist unhygienisch, unattraktiv und widerlich, aber leider auch unheilbar, solange ihm nicht mit drastischen Strafen gedroht wird wie zum Beispiel in Singapur, wo öffentliches Spucken mit 500 Dollar geahndet wird.
Urinale Reviermarkierung, die
Der Klassiker unter den Symptomen der Reviermarkierung ist das Versprühen von Urin an unterschiedlichsten Orten. Bei Betroffenen am beliebtesten ist dabei das häusliche Sprühpinkeln, bei dem versucht wird, möglichst große Bereiche der Kloschüssel und der unmittelbaren Umgebung zu besprenkeln. Aber vor allem das
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