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Männerlügen - warum Frauen immer die Wahrheit wissen wollen und Männer behaupten, dass es die gar nicht gibt

Männerlügen - warum Frauen immer die Wahrheit wissen wollen und Männer behaupten, dass es die gar nicht gibt

Titel: Männerlügen - warum Frauen immer die Wahrheit wissen wollen und Männer behaupten, dass es die gar nicht gibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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mit dem Clinton-Quatsch von wegen »Ich hatte keinen Sex mit dieser Frau«, weil Clinton den Blowjob nicht als Sex definierte!
    Th: Weshalb so heftig?
    P: Wo sind wir denn hier? In einem Abendkurs für gutes Benehmen nach Freiherr von Knigge? Wo soll’s denn sonst raus, wenn nicht beim Shrink?
    C: Bravo! Weiter so. Da muss sie dir beim Entkleiden deiner Seele gar nicht nachhelfen.
    P: Wenn das Entkleiden DEINER Seele so aufreizend ist wie das Entkleiden deines Körpers, dann ist der einzige Reiz, den du dabei auslöst, der Gähnreiz.
    Th: Mich würde Ihre Argumentation in Sachen Wahrheit interessieren.
    P: Ganz einfaches Beispiel: Welche Form hat unsere Erde? Kugel, klar. Also haben die Menschen des Mittelalters gelogen, als sie behaupteten, die Erde sei eine Scheibe? Nein, denn zum Lügen gehört Vorsatz, sie wussten es aber nicht anders. Und doch haben sie, obwohl sie nicht logen, nicht die Wahrheit gesagt. Auch unsere Definition, die Erde sei eine Kugel, stimmt nicht, denn sie ist oben und unten an den beiden Polen abgeflacht, sieht also eher aus wie ein Hokkaido-Kürbis ohne Stengel. Was natürlich auch nicht die Wahrheit ist. Welche Form hat also unsere Erde? Die einzig wahre Antwort lautet: Die Erde hat die Form der Erde. Die gültige, unumstößliche, alleinige Wahrheit ist also die Tautologie. Und damit weist sie nicht über sich selbst hinaus. Will ich bei der reinen Wahrheit bleiben, kann ich von dir nur sagen, dass du du bist, jede andere Aussage erhielte schon Beimischungen von Lüge.
    C: Du bist ein Lügner und Betrüger und das ist die Wahrheit ganz ohne Beimischung von Lüge!
    P: So idiotisch bin ich nicht, dies zu bestreiten, denn dann würde ich es ja in deinen Augen nur bestätigen.
    Th: Also scheint Ihnen ja doch noch daran gelegen zu sein, in ihren Augen …
    C: … und wenn man’s genau nimmt, ja, dann bist du auch ein Hokkaido-Kürbis, oben und unten abgeflacht. Aber so was von!
    Weiter unten bringt P. dann frei sprechend das Zitat von Nietzsche.
    »Verrückt, Jenny. Aber was stimmt daran nicht?«
    »Es stimmt alles, wenn man davon ausgeht, dass es ein Schauspiel ist.«
    »Wie das denn?«
    »Das kennst du doch vom Theater oder vom Fernsehen: Wenn sie ihren Text zu Ende gesprochen haben, erstarren Schauspieler gern in einer Pose, einer Geste, weil sie vom Stück oder vom Drehbuch her wissen, dass nun jemand anderer mit Text dran ist. Nur die wirklich Guten beherrschen das Spiel ohne Ball.«
    »Richtig. Und die Rampensäue unter ihnen geben nach ihrem Text mit vorgeschobenem Kopf noch Laute wie ›mhm‹ oder ›ah‹ und ›eh‹ ab, um sich die Akustikhoheit zu sichern.«
    »Und genau das macht P. auch. Deshalb ist da was nicht echt. Beide sind außerdem völlig unflexibel bei der Terminierung der Stunden. Freitagmittag 12 Uhr. Was anderes geht bei denen nicht. Deshalb nenne ich sie auch Stullenpaar, weil mir freitags ohne Mittagspause nur eine Stulle zum Essen bleibt.«
    Sie sieht auf die Uhr. »Zurück in die Pütt.«
    »So schlimm?«
    »So dunkel. Verglichen mit manchen Seelengängen sind Bergwerkstollen das reine Feuerwerk.« Jenny kommt aus Erkenschwick. »Weißt du, was bei mir zuhause die Kumpel als Lebensphilosophie hatten? ›Vor der Hacke ist es duster‹.«
    Im Kino auch.

  BOTH SIDES NOW

    A lie is just a great story that someone ruined with the truth.

How I Met Your Mother
    Arno liebte die Nachmittagsvorstellungen unter der Woche, das leicht stickige Flair des Müßiggangs, das den Kinosaal durchzog, die Diskretion der wenigen Besucher, die sich im Saal verteilten. An jenem sommerlichen Nachmittag, an dem es begann, spielte man ›Tatsächlich … Liebe‹, eine britische Komödie, in der sich acht verschiedene Liebesgeschichten während der Vorweihnachtszeit ineinander verweben. Die Anfangstitel liefen gerade, ein gealterter Popsänger versuchte, in einem Studio den Hit der Troggs aus den 60ern
Love is all around me
in
Christmas is all around me
zu covern, als eine Frau in Arnos ansonsten leere Reihe rutschte und sich neben ihn setzte. Von draußen geblendet und noch nicht an die Dunkelheit adaptiert, hatte die Frau Arno beim Reinkommen übersehen, war fast über ihn gestolpert, dann, sich entschuldigend, zwei Schritte zurückgegangen, um sich in den übernächsten Sessel neben ihm fallen zu lassen. Mit einem der Flyer, die an der Kasse herumlagen, fächelte sie sich frische Luft zu und schien Arno nicht weiter zu beachten. Er tauchte in den Film ein.
    Emma Thompson beobachtet

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