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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Rieck
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Telefon für den weitgereisten Geschäftsmann. Das von der Werbung versprochene Aufrichten der Barthaare durch das Brummen scheint jedenfalls nicht stattzufinden, wie ein amerikanisches Gericht im Jahr 2005 offiziell aufgrund einer Klage von Wilkinson feststellte (bevor Wilkinson den eigenen Brumm eingeführt hatte).
     
    Allerdings hat das Vibrieren dennoch eine Wirkung: Selbst wenn man mit uneingeweichtem Bart an die Sache herangeht, krallen sich die vielen Klingen nicht in die Barthaare, und man kann sich weitgehend uneingeseift und uneingeweicht rasieren. Ich habe es direkt nach dem Kauf in der S-Bahn (allerdings mit dem Fusion Power, siehe weiter unten) ausprobiert, und es ging tatsächlich. Was gut für die Hersteller ist, denn bei dieser Behandlung dürften die teuren Klingen noch allenfalls drei Tage halten. Und es ist eine interessante Variante des Elektrorasierens. Denn dort war bisher immer das Problem, dass eine Folie zwischen Messer und Bart ist. Mit auswechselbaren Feilenköpfen kann man dieses Problem beseitigen. Daher kann man sich endlich auch mit einem trockenen Nassrasierer im Auto auf dem Weg zum Meeting rasieren. Wie hoch der Marktanteil der Klingenvibratoren im Intimbereich ist, darüber liegen noch keine Untersuchungen vor.
     
    Nicht, dass es so aussieht, als wolle ich hier einseitig berichten: Es gibt einige Männer, die das Vibrieren auf der Haut als angenehm empfinden und die moderne Rasiermaschine daher als Wellness-Lösung mit Massageeffekt einsetzen. Ich mag lieber Menthol, aber die Geschmäcker sind eben verschieden.
     
    Der Mach3 war ein echtes Problem für Wilkinson , denn wichtige Teile der Dreiklingen-Technik waren patentiert. Sie bauten daher unter Zuhilfenahme einiger Workarounds zunächst einen anderen Dreiklingenrasierer namens Xtreme3, der aber nie wirklich mit dem Mach3 mithalten konnte. Dann machten sie jedoch etwas sehr Geschicktes, woran Gillette erstaunlicherweise in seiner vermeintlich wasserdichten Patentschrift nicht im Entferntesten gedacht hatte: Wilkinson fügte eine vierte Klinge hinzu. Die Ankündigung dazu erfolgte im August 2003. Nur wenige Stunden danach versuchte Gillette, zu retten, was zu retten ist, indem sie die vierte Klinge nachträglich unter den Geltungsbereich des eigenen Patents zu reklamieren versuchten. Damit unterlagen sie aber weltweit vor den Patentgerichten. Es wäre geschickter gewesen, das Patent der Dreiklingen-Technik etwas weiter zu fassen, aber offenbar war man sich bei Gillette zum Zeitpunkt der Patentschrift völlig sicher, mit drei Klingen eine (rasier-) technisch bedingte Grenze erreicht zu haben. So kann man sich irren.
     
    Der Wilkinson Quattro ist ein ziemlich erfolgreicher Rasierer geworden, und zwar bis heute. Neben einem etwas grobschlächtigeren Aufbau des Kopfes hat er noch die Wilkinson-typischen Drähtchen über den Klingen, die verhindern sollen, dass man sich schneidet. Es handelt sich dabei um ganz feine Drähte, die von oben nach unten in Abständen von einigen Millimetern vor den Schneideflächen der Klingen verlaufen. Viele denken, dass diese Drähte die Gründlichkeit verringern müssten, weil sie einen Abstand zwischen Klinge und Haut herstellen. Das ist aber ziemlich sicher nicht der Fall, denn im Gegensatz zu den Scherfolien der Elektrorasierer liegt ja immer noch der größte Teil der Klingen direkt auf der Haut auf. Allerdings wird es durch die Drähte etwas schwieriger, die Schrägschnitttechnik   einzusetzen.
     
    Später bohrte Wilkinson ihren Quattro zum Quattro Titanium   auf, der so gut schneiden soll wie der normale Quattro, aber sanfter und mit länger haltenden Klingen. Erreicht werden sollte das unter anderem durch eine Titan-Carbon-Beschichtung   der Schneide, was diesem Rasierkopf den Namen gegeben hat. Zusätzlich hat der Kopf eine Trimm-Klinge auf der Oberseite erhalten. Weil diese ein wenig versteckt liegt, zeigt an den Stirnseiten der Kartusche eine Art Pfeil nach oben, die auf diese zusätzliche Klinge hinweisen soll.
     
    Deutlich nach dem Quattro Titanium führte Wilkinson noch den Hydro3   ein, der wiederum ein Dreiklingen-Rasierer ist, aber zwei wesentliche Unterschiede zum Quattro hat: Der Hydro hat auf der Oberseite des Kopfes ein wesentlich größeres Gelreservoir (was ihm den Namen gibt) und es fehlen ihm die Schutzdrähte. Eine ausführlichere Beschreibung folgt noch beim Hydro5.
     
Drei und vier Klingen in der Praxis
     
    Wie sind die Drei- und Vierklingen-Systeme denn nun in der

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