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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Rieck
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Produktionsprozess ist fast identisch, davon abgesehen, dass anders veredelte Klingen eingesetzt werden. Allerdings ist bei den Frauenrasierern der Gleitstreifen und die Gummileiste dicker, was zu einem größeren Abstand der Klinge zur Haut führen könnte und daher bei einigen Testpersonen den Eindruck verstärkt hat, Männerklingen seien schärfer.
     
    Folglich geben auch annähernd 100% derjenigen Frauen und Männer an, einen Unterschied im Rasierverhalten zu bemerken, die beide Rasierertypen unter kontrollierten Bedingungen ausprobiert haben. Einige Frauen bemängeln bei Männerrasierern den Winkel, in dem man den Griff halten muss.
     
    Alles in allem gibt es offenbar folgende Hauptunterschiede: Den Griff, die Veredelung, die Farbe – und den Preis. Frauenrasierer sind teurer, wobei die Unterschiede für einen Klingenkopf schon einmal fast 100% betragen können, wie eine kleine Markterhebung ergeben hat.
     
    Im Nebenbei kam auch heraus, dass 70% der Frauen schon einmal einen Männerrasierer, aber nur 15% der Männer jemals einen Frauenrasierer ausprobiert haben, allerdings jeweils nur, weil der eigene Rasierer nicht zur Hand war. Aber jetzt kommt es: 70% der Frauen bezeichneten den Frauenrasierer als besser, 100% der Männer den Männerrasierer. Ganz gute Werte für 100% Preisunterschied und 10% Kopfunterschied, oder?
     
Einwegrasierer
     
    Einwegrasierer sind diejenigen "Systeme", bei denen man nicht nur den Kopf, sondern gleich den ganzen Griff mit wegwirft.
     
    Ich habe einige dieser Teile ausprobiert, aber beileibe nicht alle, und ich wünsche niemandem, dass er das tun muss. Das vielleicht originellste Modell war ein faltbarer Einwegrasierer, dessen einzelne Klinge bei der Rasur Wellen geschlagen hat und der das Angstgefühl des guten alten Gillette Techmatic   wiederbeleben konnte. Allen Einwegrasierern war gemeinsam, dass sie eher die Haut abschaben als den Bart zu rasieren. Wenn man ohne Schnittverletzungen davonkommt, dann ist man ähnlich rasiert wie mit einem alten Braun sixtant, meist aber so gut wie mit einem sixtant mit Loch im Scherblatt. Und was daran "praktisch" sein soll, dass man den Griff gleich mit wegwirft, erschließt sich mir bis heute nicht, außer dass man dadurch diese Beleidigung der Haptik endlich los wird.
     
    Meine Vermutung ist, dass diese Teile vielfach an Frauen verkauft werden, denen es zu peinlich ist, sich einen "echten" Rasierer zuzulegen. An den dünneren Haaren der Beine mit der festeren Haut mag das angehen, im Gesicht mit Männerbarthaaren ist das allenfalls für einen fünfzehnjährigen Flaumhaarträger eine Alternative, die sich deutlich von Körperverletzung unterscheidet.
     
    Alle anderen sollten sich das nicht antun. Selbst auf Reisen kann man ein ähnliches Rasierlebnis herbeiführen, wenn man sich mit einer traditionellen Klinge ganz ohne jeden Rasierer rasiert.
     
    Allerdings ist hier eine kleine Einschränkung erforderlich, die ich schweren Herzens mache: Nach dem Aufkommen der Fünfklingen-Rasierer haben Gillette und Wilkinson ihre darunterliegenden Modelle für die Einwegvarianten freigegeben. Das hatten sie vorher nicht gemacht, damit sich die Topmodelle in der Wahrnehmung der Kunden nicht mit den Billigrasierern vermischen.
     
    Es gibt also auch so hervorragende Modelle wie den Wilkinson Quattro Titanium, den Gillette Mach3 und den Sensor 3 als Einwegvarianten, deren hauptsächliches Problem darin besteht, dass sie leichte Plastikgriffe haben und sich daher billig anfühlen und durch das fehlende Gewicht schlechter auf der Straße liegen. Von der Rasur her sind sie natürlich trotzdem in Ordnung – aber wer sie den Originalmodellen vorzieht, das weiß ich nicht. Denn sie verbrauchen mehr Platz und sind genauso schwierig aus der Verpackung zu ziehen wie ein Rasierkopf aus seiner Aufbewahrungsbox. Allerdings sind sie tatsächlich sehr leicht, und sie haben immer einen aufschiebbaren Klingenschutz, durch den man sie gut auf Reisen mitnehmen kann. Vielleicht braucht sie jemand, der überstürzt packt und/oder Angst hat, seinen tollen Metallgriff unterwegs zu verlieren (wobei wir hier dezent auf die Frage noch dem Wieso und Wohin des Ausflugs verzichten).
     
    Fazit: Organisierte Bartstoppelmisshandlung.
     
Elektrische Nassrasierer [6]
     
    Eine amüsante Variante des Nassrasierens sind die wasserdichten Elektrorasierer. Jahrelang haben wir gelernt, dass man sich elektrisch am besten vor der Dusche rasiert (eben trocken), weil die aufquellenden Poren

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