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Maennerschlussverkauf - Roman

Maennerschlussverkauf - Roman

Titel: Maennerschlussverkauf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Sagorski
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Dasein als schmucke Anwaltsgattin und Schmalspur-Juristin fristen, und auf einmal bin ich Fernsehmoderatorin? Und schon wieder unglücklich verliebt, schießt es mir im selben Moment durch den Kopf, doch ich versuche die Stimme ganz schnell auszublenden. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um zu trauern, stattdessen sollte ich mich mit meiner besten Freundin freuen, die gerade befördert worden ist. Leonie sieht so glücklich aus.
    » WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHH !«, schreit sie laut, rennt um den Tisch herum, stürmt auf mich zu, greift nach meinen Armen, und kurz darauf hüpfen wir wie zwei verrückte Cheerleader auf Speed im Kreis.
    »Du siehst fabelhaft aus!«, ruft Leonie begeistert und mustert mich eingehend, nachdem wir uns beruhigt haben.
    Ich muss kurz daran denken, dass Louisa von meiner kleinen Hüpfattacke weniger begeistert sein dürfte, denn nun sitzen die Locken etwas wilder, als ursprünglich beabsichtigt, aber ich bin sicher, dass die begnadete Stylingfee das in weniger als zwei Minuten ausgebügelt haben wird.
    »Na, dann Gratulation, Anna, auch noch mal von mir. Das war wirklich eine tolle Show am Wochenende«, ertönt es plötzlich vom zweiten Schreibtisch, den ich vorher gar nicht bemerkt habe.
    Als mir klar wird, wessen Stimme das gerade war, bin ich erst mal platt. Leonie grinst bis über beide knallrot angelaufenen Ohren.
    »Torben!«, rufe ich, »sorry, ich habe dich gar nicht gesehen, ich war ein wenig durch Leonie abgelenkt«, entschuldige ich mich und schäme mich sofort ein bisschen, weil ich ihn nicht bemerkt habe.
    »Ist mir nicht entgangen«, entgegnet er mit einem verschmitzten Lächeln und drückt auf einen Knopf neben seinem Schreibtisch, woraufhin die Jalousien zur Redaktion wieder hochfahren.
    Die hatte er während Leonies und meinem kleinen Freudenausbruch diskreterweise heruntergelassen, damit nicht jeder im Großraumbüro die neue Chefin vom Dienst und die neue Moderatorin von Flash! beim Abspasten beobachten kann. Guter Mann, muss ich schon sagen. So einen, schießt es mir – Zack! – wieder durch den Kopf, hattest du auch!!! Und jetzt ist er weg.
    »Na, dann lass uns zur Abwechslung mal tatsächlich etwas arbeiten!«, fordert mich Leonie in dem Moment auf und lenkt mich damit glücklicherweise von meinem Liebeskummer ab.
    Zum Trübsalblasen bleibt mir in den nächsten anderthalb Stunden ohnehin keine Zeit. Stattdessen raucht mir bald darauf der Kopf. Gemeinsam mit Leonie, Torben und ausnahmsweise auch Manuel gehen wir jeden einzelnen Moderationstext für alle Beiträge der Sendung durch und arbeiten sie um. Normalerweise schickt der Redakteur, der den jeweiligen Beitrag gedreht und geschnitten hat, auch einen Moderationsvorschlag an seinen CvD oder den Moderator. Dieser kann je nach Redakteur sehr gut oder weniger gut sein und wird natürlich noch an den Stil des Moderators angepasst.
    In Zukunft werde ich das größtenteils allein machen und das Ergebnis nur kurz besprechen, aber heute bin ich sehr froh über die Hilfe. Zwar musste ich als Redakteurin ebenso wie als Assistentin von Tom bei der Fashion Week auch schon solche Texte formulieren, aber es ist doch noch mal etwas anderes, wenn man weiß, dass man den Text später selbst sprechen wird. Und dass einem dabei Millionen Menschen zuschauen … Einen richtigen Moderationsstil habe ich ja auch noch nicht. Es sei denn, man betrachtet chaotisch, spontan und planlos als eine Stilrichtung – und das tun wohl die wenigsten. Umso besser ist es, dass mit Leonie und Manuel zwei gute Freunde von mir am Tisch sitzen, die mich kennen und mir dabei helfen können, herauszufinden, welche Art von Moderation am ehesten zu mir passt. Auch Torben hat einige gute Ideen, die, als wir sie ausprobieren, indem ich trocken moderiere und die Texte vorlese, richtig gut passen! Ich werde immer sicherer, und als ich später mit Leonie und Torben, die heute für die Sendung verantwortlich sind, nach unten ins Studio gehe, fühle ich mich fast gut. Von dem Kniezittern einmal abgesehen sogar richtig gut.
    Unten wartet bereits Louisa mit einem mobilen Kosmetikköfferchen auf mich. Als sie meine Haare sieht, legt sie die Stirn in Falten und beginnt sofort an mir herumzuzupfen. Schuldbewusst lasse ich sie gewähren (auch wenn es ziemlich heftig ziept), während ich versuche, mich auf meine Moderationskarten zu konzentrieren und im Kopf noch mal alle Sätze durchzugehen. Weil heute mein erster Tag ist, darf ich erst mal eine Art Generalprobe

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