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Maennerschlussverkauf - Roman

Maennerschlussverkauf - Roman

Titel: Maennerschlussverkauf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Sagorski
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Frauen um uns herum, die mir erst jetzt auffallen, sind mit Sicherheit auch ein Indiz für die Echtheit des Bayernstars. Na gut, also auf in den Kampf, sage ich mir, setze mein bezauberndstes Lächeln auf und stoße mein Glas elegant gegen das von Marco. »Anna«, hauche ich verführerisch und zwinkere ihm ebenfalls zu.
    Kann ja nichts schaden, ein bisschen nett zu ihm zu sein. Erstens sieht er verdammt gut aus und ist ein netter Kerl, und zweitens klingt Leonies Idee mit dem Interview gar nicht so dämlich. Ich sehe Verenas finsteres Gesicht regelrecht vor mir. Außerdem – aber diesen dritten Grund wage ich nur in meinem Unterbewusstsein laut auszusprechen – ist Marcel ein riesiger Bayernfan und fände es bestimmt gar nicht lustig, wenn er wüsste, dass ich mich von einem seiner heiß verehrten Spieler zu Champagner und Flirtversuchen einladen lasse. Aber genau das tue ich dann.
    Es wird eine ziemlich lange Nacht. Marco stiefelt noch recht oft zur Bar, um Nachschub zu bestellen (würde ich hier auch nur annähernd so viele Wasserflaschen kaufen wie er Champagnerflaschen, wäre mein Gehalt bereits um Mitternacht aufgebraucht – im nächsten Leben werde ich auch Fußballstar!), und ich packe alle meine Flirtkenntnisse, die ich in den Jahren mit Marcel sträflich vernachlässigt habe, wieder aus und sprühe regelrecht vor Charme.
    Ich weiß nicht, ob es daran, an meinem halb entblößten Hintern oder an der Tatsache liegt, dass Marco total besoffen ist (ich dagegen habe an meinem Fauxpas Geschmack gefunden und kippe inzwischen jedes zweite Glas unauffällig auf die Tanzfläche), aber als ich ihn frage, ob er mir nicht mal ein Interview für mein Magazin geben könne, holt er sein Handy aus der Tasche, ruft seinen offenbar rund um die Uhr erreichbaren Manager an und kräht in gebrochenem Deutsch ins Telefon, dass die blonde Anna von Flash! alles bekommen solle, was sie will. Dann reicht er mir den Hörer weiter, und ich vereinbare mit dem sehr netten und anscheinend unerschütterlichen Manager einen Termin zum Interview im Bayerischen Hof. Gerade als ich mich zu fragen beginne, ob das nicht zu viel Glück auf einmal ist und was Herr Tossi wohl als Gegenleistung für so viel mediale Offenheit erwartet (hoffentlich keine nonverbale Offenheit von mir!), küsst er mir noch einmal die Hand, dreht sich auf dem Absatz um und plumpst der Länge nach auf den Boden. Vielleicht hätte er das eine oder andere Glas auch mal auf den selbigen schütten sollen.
    Jedenfalls sind plötzlich wie von Zauberhand tausende helfende Hände zur Stelle, Männer in Anzügen stützen den wankenden Stürmer, und irgendjemand reicht mir im Gehen eine Visitenkarte mit der Aufschrift »Sportlights Management«. Dann ist die ganze Aufregung so schnell vorbei, wie sie begonnen hat, und Marco Tossi weg. Ich komme mir ein bisschen vor wie Cinderella, nachdem sich ihre Pferde wieder in Mäuse und ihre Kutsche sich wieder in einen Kürbis verwandelt haben, nur dass Cinderella vermutlich keinen halb nackten Hintern gehabt und außerdem ihren Traumprinzen kennengelernt und nicht nur ein Boulevardinterview an Land gezogen hat. Aber meinem Herzklopfen in der letzten Zeit nach zu urteilen, habe ich meinen neuen Traumprinzen sowieso schon in Tom gefunden, auch wenn der davon ungefähr so viel weiß, wie ich noch vor ein paar Stunden von Marcos wahrer Identität.
    »Haaa!!!!«, schreit es plötzlich hinter mit.
    »Waaahh!!!«, antworte ich erschrocken, bis eben noch tief in meine Gedanken versunken.
    »Haben wir dich gefunden! Und, hast du dein Interview???«, brüllt mir Leonie durch die laute Musik ins Ohr und schleift den völlig verschwitzten Manuel hinter sich her.
    »Was’n für’n Interview?«, fragt er völlig irritiert und schaut mich aus seinen kleinen, trüben Augen verwirrt an.
    »Ich habe morgen ein Exklusivinterview mit Marco Tossi, dem Bayernstürmer und sexiest man alive!«, verkünde ich stolz und wedele zum Beweis mit der Karte seines Managements vor Leonies Gesicht rum.
    »Oh, das ist super, Süße!«, kreischt sie daraufhin und umarmt mich stürmisch.
    Als wir endlich ins Taxi steigen, ist es halb fünf Uhr morgens, aber ich fühle mich kein bisschen müde, sondern einfach nur gut. Jobtechnisch hätte es für mich diese Nacht nicht besser laufen können, ich habe den sexiest man alive kennengelernt, meinen ersten Besuch in einer Promi-Disko (fast) gänzlich mit Bravour gemeistert und werde morgen in der Frühkonferenz sowohl Vanessa eins

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