Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maennerschlussverkauf - Roman

Maennerschlussverkauf - Roman

Titel: Maennerschlussverkauf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Sagorski
Vom Netzwerk:
baden würde.
    »Na ja, wir … ich … also wir müssen dann mal wieder. Ich hoffe, eure Dreh-Location-Besichtigung war gut? Ihr könnt ja morgen davon erzählen. Hat mich gefreut, noch einen schönen Abend den Damen«, unterbricht Torben das betretene Schweigen und räuspert sich.
    »Jetzt schon? Na gut, dann müssen die Ladys eben ohne meine werte Anwesenheit weitertrinken. Macht euch nichts draus, Babes, morgen früh sehen wir uns ja wieder!«, schmalzt Sebastian, steht auf, zwinkert mir noch einmal zu und läuft seinem Chef hinterher.
    Leonie und ich schauen uns nur an, warten noch zehn Anstandssekunden und brechen dann in schallendes Gelächter aus. Als wir uns endlich wieder beruhigt, noch einmal in Ruhe angestoßen und schnell überlegt haben, von welcher angeblichen Besichtigung wir morgen erzählen könnten (Dessousabteilung als Kulisse für die Vorstellung der neuen Wonderbra-Trends mit ein paar Playboy -Models – kommt immer gut …), freue ich mich noch mehr auf Freitag. Ich habe ein unglaublich tolles Date auf einem unglaublich tollen Event und – das ist das Wichtigste – mit einem unglaublich tollen Mann! So viele gibt es von denen ja nun auch wieder nicht, das habe ich schließlich am eigenen Leib erfahren dürfen. Umso glücklicher darf ich mich schätzen, was ich dann auch tue und den schönen Abend mit Leonie, Veuve Cliquot und meiner neuen Bauchweg-Hose genieße, dank derer ich bis Freitag so viel essen kann, wie ich will, und trotzdem fabelhaft aussehen werde!
    Ja, kann die Welt denn schöner sein?

Knoblauch, Teppich, Kuss!
    Shoppingbeutetagebuch:
    Milchtüten fettarm: 30
    Kaugummipackungen mit extra Minzfrische: 10
    Mundwasserflaschen, extrascharf mit Frischeeffekt: 3
    Flaschen meines Lieblingsparfüms, in der Hoffnung, dass der edle Duft meine Knoblauchfahne irgendwie überdecken wird: 1
    Manchmal hasse ich Manuel! Welcher wirklich gute Freund würde seiner Mitbewohnerin einen Tag vor ihrem großen Date mit dem Traummann inklusive Rotem-Teppich-Auftritt und Galaabend schon Ratatouille mit einer extra Portion frischem Knoblauch servieren? Das Tückische an diesem Eintopf ist ja, dass man als relativ ungeübte Köchin nicht einmal schmeckt, ob da – geschweige denn wie viel – Knoblauch drin ist. Da ich in dem Wissen, dass mein magisches Bauch-weg-Höschen sicher in meinem Schrank verstaut liegt, sage und schreibe drei Teller von dem Gemüseeintopf verputzt habe, rieche ich jetzt nicht mehr wie eine sinnliche französische gourmande , sondern eher wie eine ganze Knoblauchfabrik nach einer Doppelschicht!!!
    Das hat zumindest Leonie behauptet, nachdem sie gestern später nach Hause kam und so Manuels Date-Manipulation mittels Knoblauchangriff entkommen war. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich habe seit heute Morgen insgesamt fünfzehn Gläser kalte Milch getrunken und renne alle Viertelstunde von meinem Schreibtisch zur Damentoilette, um mit Mundwasser nachzuspülen und mir anschließend drei frische Kaugummis in den Mund zu stopfen. Aber laut Leonie stinke ich immer noch. Wenigstens muss ich heute keine Angst vor Vampirella-Wutanfällen haben, denn die traut sich dank meiner Ausdünstungen sicher nicht in meine Nähe. Nur leider hilft mir das für das große Date heute Abend auch nicht viel …
    Dabei lief es die letzten Tage über so gut! Tom und ich haben mittlerweile täglich Meetings zusammen, in denen wir die große Livesendung planen und alles Organisatorische regeln. Gerade gestern hat Tom vor der kompletten Runde (wir sitzen bei den Planungen im Sender immer mit furchtbar vielen furchtbar wichtigen Menschen, die alle jeden Tag mehrmals die Welt retten (zumindest tun sie so), in Glaskasten-Konferenzräumen zusammen), verkündet, wie sehr er meinen unkonventionellen Blick auf die Sachfragen schätzt, da ich zahlreiche neue Aspekte mit einbringe. Zum Beispiel fand er es unheimlich toll, als ich vorschlug, eine eigene Modenschau zu veranstalten, auf der kein Model größer als 1,69 Meter sein darf, um auch die durchschnittliche, nicht giraffenartige Kundin oder vielmehr Zuschauerin zu repräsentieren. Zufälligerweise saßen in genau diesem Meeting zwei Vertreter eines Klamottenkonzerns, der gerade seine erste eigene Petite-Linie für weniger große Frauen auf den Markt gebracht hatte, und die wollen jetzt genau so eine Modenschau veranstalten!
    Das Beste kommt aber noch: Sie wollen mich als Model über den Catwalk laufen lassen. Ich bin quasi als rasende (oder eher modelnde) Live-Reporterin

Weitere Kostenlose Bücher