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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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Herr Möller den Laden betritt. »Herr Möller, das ist aber schön, dass ich Sie heute sehe!«, rufe ich ihm lächelnd zu. Das trifft sich doch wunderbar, dann kann ich direkt fragen, woher er Charlotte kennt und was er und Pia gestern bei ihr gemacht haben.
    »Guten Morgen«, sagt er knapp. Ich blicke in ein todernstes Gesicht. Oje, was ist dem denn über die Leber gelaufen?
    Wortlos knallt er mir die DVD, die er sich gestern wohl ausgeliehen hat, auf den Tresen. Ich bin kurz davor, einen Rülpser anzudeuten, um ihn zum Lachen zu bewegen. »Geht es Ihnen gut?«, frage ich stattdessen.
    »Geht so.«
    Meine Güte, Herr Möller ist doch sonst immer so gesprächig. Ich komme mir vor wie im falschen Film.
    »Äh … ja. Und sonst so? Möchten Sie heute einen neuen Film mitnehmen?«, frage ich und hebe ein Bild von John Travolta hoch. »Vielleicht Staying alive? Kann ich sehr empfehlen.«
    »Nein danke, ich hätte nur gerne drei Tafeln Schokolade. Einmal Vollmilch, einmal Noisette und einmal Sahnecreme.«
    Das hat er ja noch nie gemacht! »Schokolade? Sie?«
    »Ja, wie jetzt: ich? Steht da etwa drauf Für Männer verboten, oder wie?«, pflaumt er mich an.
    Ich lache über diesen Witz, aber als ich feststelle, dass Herr Möller immer noch ernst dreinschaut, vergeht auch mir das Lachen. Irgendwas stimmt nicht mit dem. Und das liegt sicher nicht daran, dass er heute ein ausgesprochen schönes, blaukariertes Hemd trägt. Überhaupt sieht der ganze Herr Möller besser aus als sonst. Wenn man mal von seinem miesepetrigen Gesichtsausdruck absieht. »Das steht Ihnen aber wirklich gut«, sage ich und deute auf das Hemd.
    »Na wie schön«, ätzt er.
    Auweia. Ich hole schnell die Tafeln aus dem Regal und tippe die Preise in die Kasse ein. Herr Möller legt mir wortlos einen Fünf-Euro-Schein auf den Tisch. Ich gebe ihm ebenso schweigend das Wechselgeld.
    »Was machen Sie denn heute noch so?«, frage ich ihn schließlich.
    »Das interessiert Sie doch gar nicht«, faucht Herr Möller mich an, »also können wir uns diese Floskeln sparen, oder?« Er dreht sich um, verlässt den Laden und lässt mich sprachlos zurück. Der tut ja gerade so, als hätte ich ihm etwas getan! Haben Männer eigentlich auch PMS?

    Als ich nach Hause komme, treffe ich Charlotte im Hausflur.
    »Isa, meine Liebe, geht es dir wieder besser?« Sie lächelt mich an. Nein, stimmt nicht. Sie lächelt nicht, sondern sie strahlt über das ganze Gesicht.
    »Ja, es geht wieder. Ich habe mich wieder einigermaßen bekrabbelt«, gebe ich freundlich zurück.
    Charlotte nimmt mich schwungvoll in den Arm. »Siehst du, auf Regen folgt Sonnenschein. Das war schon immer so, und daran wird sich wohl auch nie etwas ändern, solange sich diese wunderschöne Erde dreht.« Dann drückt sie mir noch einen Kuss auf die Wange und widmet sich wieder ihrer Wohnungstür, die sie putzt, als würde sie sie streicheln. Dabei singt sie leise »Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben«.
    Während ich mich auf mein Bett werfe, um die Mailbox zu checken, bekomme ich diesen Ohrwurm nicht mehr aus dem Kopf. Toll. Ich habe weder eine alte Liebe noch eine neue. Aber dafür läuft das Männertaxi auf Hochtouren – nachdem ich ein paar Telefonate geführt und Buchungen bestätigt habe, sind die letzten freien Termine, die Simon, Sven und Harald in den nächsten drei Wochen haben, komplett ausgebucht. »Ich sach mal so, das ist echt super, jawoll ja!«, freut sich Simon, als ich ihm Bescheid gebe. Besser könnte ich es nicht ausdrücken. Vermutlich sollte ich doch noch ein paar Männer mehr auf die Karte setzen lassen – und vielleicht auch endlich bei Wolf kündigen, um mich voll und ganz auf mein eigenes Unternehmen konzentrieren zu können? Ich stehe auf, strecke mich und beschließe, unter die Dusche zu springen.
    »Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben, na, na-na-na, naaaa!«, singe ich ausgelassen, während das warme Wasser auf mich niederprasselt. »Heute fängt ein neues Leben an, deine Liebe, die ist schuld daran. Alles ist so wunderbar, dass man es kaum verstehen kann …«
    Was ich tatsächlich nicht verstehe, ist, dass ausgerechnet jetzt jemand bei mir an der Haustür klingelt. Will Charlotte womöglich ein Duett mit mir anstimmen? Grinsend wickle ich mich in ein Handtuch und laufe schnell zur Tür, obwohl ich fröhlich vor mich hintropfe. Ich öffne schwungvoll.
    »Na, das ist ja ein Empfang!« Vor mir steht Phil und strahlt mich an.
    »Äh, ja, hallo«, sage ich. Wir sehen uns

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