Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)
na-na-na, naaaaa!
Er nickt mir freundlich lächelnd zu und geht dann zurück zum Thekenbereich.
Beschwingt laufe ich zu meinem Auto. Dabei fällt mir ein, dass ich nicht mal weiß, wie mein neuer Verehrer heißt. Aber wenn er einen Anrufbeantworter hat, lässt sich das ja ändern. Ich hole mein Handy heraus, tippe die Nummer ein und warte gespannt.
»Guten Tag« , meldet sich eine sonore Männerstimme, die mir augenblicklich Vertrauen einflößt, »Sie haben die Nummer der Suchtberatung Münster gewählt. Bitte haben Sie einen Moment Geduld, bis Sie mit einem unserer Berater verbunden werden …«
Das ist nicht wahr, oder?
Obwohl ich fassungslos bin, muss ich grinsen. Und dann fange ich an zu glucksen, erst leise, dann immer lauter, und schließlich lache ich so schallend, dass ich vermutlich die ganze Nachbarschaft aus ihren Fernsehsesseln aufschrecke, und muss mich an einer Laterne festhalten, um nicht umzukippen.
»Kann ich Ihnen helfen?«, fragt ein älterer Herr von der Seite.
Noch einer, denke ich und brülle nun regelrecht vor Lachen, so dass er eilig das Weite sucht, was mich natürlich erneut johlen lässt.
Nach einer halben Ewigkeit habe ich mich so weit unter Kontrolle, dass ich zu meinem Auto gehen kann. Alles tut mir weh: mein Gesicht, mein Zwerchfell, der Bauch. Und es fühlt sich wunderbar an!
Charlotte hat recht: Auf Regen folgt Sonnenschein. Und zwar immer! Nur manchmal anders, als wir es erwarten …
Kapitel 27
G ibt es eigentlich wasserdichte Handys? Wenn ja, dann muss ich mir dringend eins besorgen, denn ein paar Abende später klingelt mein Mobiltelefon schon wieder, als ich unter der Dusche stehe. Mist! Warum rufen die Leute eigentlich immer dann an, wenn es gerade ungünstig ist, das Gespräch entgegenzunehmen? Mir ist das in den letzten Monaten drei- oder viermal passiert. Vielleicht sollte ich mir eine Freisprechanlage, wie es sie für Autos gibt, in mein Badezimmer einbauen lassen? Dann müsste ich nicht wie jetzt splitterfasernackt und vor allem nass aus der Dusche springen, über die Fliesen des Bades und über das Laminat des Flurs bis hin zum PVC in der Küche schlittern, um dann endlich den grünen Knopf an meinem Handy drücken zu können. »Isa Schwärzenbach hier!«, keuche ich etwas außer Atem in den Hörer. »Isa?« Ich höre eine männliche Flüsterstimme und im Hintergrund irgendwelchen Lärm.
»Ja, was ist denn?«, flüstere ich zurück. Was natürlich vollkommen bescheuert ist, ich bin ja schließlich in meiner Wohnung.
»Isa, du musst mir helfen!«, flüstert die Stimme. Sie ist wirklich schwer zu verstehen.
»Wer ist denn da überhaupt?«
»Hier ist Lars, Isa!«
»Und warum flüsterst du?«
»Ich habe mich im Bad eingeschlossen!« Ah ja. So was in der Art hatten wir doch schon mal. Musste er wieder vor seiner Mutter flüchten, oder steht er ganz einfach auf gekachelte Nasszellen. Vielleicht ein neuer Fetisch?
»Aha. Und weiter?« »Du musst mich hier rausholen!«
Ich bin kein Star, hol mich hier trotzdem raus, oder was? Ich kapiere kein Wort von dem, was er sagt. »Lars, ich verstehe nicht …«
»Ich kann aber nicht lauter reden!«, zischt er mir zu wie eine asthmatische Schlange. Was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann, denn im Hintergrund bumpert und wumpert es so laut, als habe er seine Musikanlage auf maximale Lautstärke gedreht.
»Nee, ich verstehe dich zwar, aber ich verstehe dich nicht!«
»Hä?«
Okay, dann noch einmal langsam und zum Mitschreiben. »Warum hast du dich in deinem Bad eingeschlossen, und warum soll ich dich da rausholen?«, frage ich so geduldig wie möglich. »Und warum flüsterst du, um Gottes willen?« Ich setze mich hin. Nasser Po auf kaltem Holzstuhl fühlt sich übrigens irgendwie ekelig an.
»Ich bin nicht zu Hause, sondern bei einer Dame, die mich für heute engagiert hat«, flüstert er weiter.
Gerade will ich fragen, ob es sich diesmal vielleicht um seine Oma handelt, aber dann schaue ich lieber in den Kalender und entdecke den Termin. Lars wurde von einer Kathi Reimann bestellt und direkt nach Hause geordert.
»Und warum musst du dich auf dem Klo verstecken?«
»Nein, viel schlimmer! Als ich hierhin kam, wartete nicht nur Kathi auf mich, sondern eine ganze Horde wild gewordener Weiber!«
»Warum das denn?«
»Die feiern hier einen Junggesellinnenabschied!« Okay, das erklärt die laute Musik im Hintergrund. Ich meine, jetzt gerade die Weather Girls zu hören.
»Aber das ist doch kein Grund, gleich
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