Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)
kommen lassen.
Phil. Ach, Phil … er ist schon ein umwerfend schöner Mann, aber ich trauere ihm nicht hinterher. Manchmal kommt er mir fast wie eine Statue im Museum vor: Es ist schön, sie anzusehen, aber man möchte sie nicht unbedingt mit nach Hause nehmen. Während ich mit Simon, Sven und Lars inzwischen richtig gut befreundet bin, haben Phil und ich ein freundliches, aber distanziertes Arbeitsverhältnis miteinander. Aber das ist auch okay so. Zumal ich mir an diesem Mann tatsächlich eine goldene Nase verdiene!
Lars hat seinen Eltern immer noch nicht gesagt, dass er schwul ist. Wenn er wüsste, dass er das gar nicht tun muss – Margit hat mich neulich angerufen, um mir zu erzählen, dass sie ihn »mit einem stattlichen jungen Mann« in der Stadt gesehen hat. Ich habe ihr nicht verraten, dass es sich bei diesem um Lars’ ersten Freund handelt, Björn. Ich habe die beiden einander vorgestellt. An mir ist doch wirklich eine Kupplerin verlorengegangen, oder? Ich bin ziemlich stolz auf mich.
Björn ist übrigens Feuerwehrmann – da habe ich ihn auch kennengelernt, bei einem Fest, auf das ich Herrn Möller begleitet habe. Ja, Herr Möller. Den gibt es natürlich immer noch. Und jeden Tag ein bisschen mehr.
Gestern haben wir einen tollen Nachmittag im Park verbracht und Enten gefüttert. Das habe ich schon als Kind geliebt, aber nie einen Mann gefunden, der dies mit mir machen wollte. Alle fanden das immer langweilig. Herr Möller aber hat sogar das Toastbrot gekauft, das wir dann an die Enten verfüttert haben.
Außerdem hilft Herr Möller Pia und mir beim Ausbau des Männertaxis und unterstützt mich auch sonst, wo er nur kann. Er hat mein Leben so sehr bereichert … Ups, nun kullert doch tatsächlich eine Träne über meine Wange! Aber die weine ich nicht, weil ich unglücklich bin, sondern ganz im Gegenteil: Ich weine, weil das Glück Einzug in mein Leben genommen hat.
Mein Handy piept. Auf dem Display sehe ich, dass es eine SMS von Herrn Möller ist
Habe ich dir heute schon gesagt, dass du mich so verdammt glücklich machst?
Ich drücke das Handy an mein Herz und kann jedem dieser einzelnen Worte nickend zustimmen. Wie sagte Sascha noch? Nur ein Herz kann mehr geben als ein Körper. Ja, genau so ist es. Auch wenn ich auf Herrn Möllers Körper nichts kommen lasse. Außer mich, sozusagen.
Meine Gedanken wandern zurück zu jenem 26. Juli, der sich so tief in meinem Herzen verankert hat. Der Tag, den Herr Möller und ich nun an als unseren Jahrestag in den Kalender eingetragen haben.
Es war ein Abend, an dem Herr Möller mich zunächst ins Restaurant ausführte und wir später dann noch in meiner Wohnung zusammensaßen. Wir redeten, lachten, aber irgendwann wurden wir beide stiller und verstummten schließlich ganz. Er schaute mir lange in die Augen. Es fühlte sich an, als würden Stunden vergehen, bis sich unsere Lippen näherten. Ganz zaghaft, Millimeter für Millimeter tasteten wir uns aneinander heran. Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen, und es dauerte noch einen langen Moment, bis sich unsere Lippen endlich trafen.
Nach dem Kuss schaute Herr Möller mich an und grinste. »Und jetzt hörst du endlich mit dem möllern auf. Nenn mich bitte Robin!«
Ich lachte und küsste ihn noch mal. Und noch mal und noch mal und noch mal. Wir konnten gar nicht mehr aufhören, uns zu küssen.
»Vergiss es einfach, Herr Möller!«, flüsterte ich ihm dabei ins Ohr.
»Robin, Isa, Robin!« Er lachte.
»Du bleibst mein Herr Möller, ob du willst oder nicht. Für immer und ewig.«
»Für immer und ewig? Glaubst du denn, dass wir es so lange miteinander aushalten?«
»Vielleicht!«, sagte ich. Mit einem sehr entschiedenen Ausrufezeichen.
»Bestimmt!«, konterte er.
Und dann küsste er so viele schöne Gefühle in mich hinein, dass sie für ein ganzes, gemeinsames Leben reichen werden. Da bin ich mir ganz, ganz sicher.
Ich schaue nach draußen, lächle und schicke dann eine SMS mit dem Satz, den ich an diesem 26. Juli zum ersten Mal ausgesprochen habe und der mich glücklicher macht, als ich es je für möglich gehalten hätte:
Ich liebe dich, Herr Möller!
Danksagung
M anchmal stimmt es wohl doch, dass man zur rechten Zeit am rechten Ort sein muss, damit sich ein Leben schlagartig ändert. Hätte Daniel Biester (www.literatina.de) meinem Lektor nicht von mir erzählt, wäre dieser Roman vielleicht nie entstanden. Danke dafür, Daniel!
Mein allerallerallerallergrößtes Dankeschön gilt
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