Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)
zu knistern beginnt. Ich kann all das immer noch nicht so recht fassen: Ich bin wirklich auf dem besten Wege, mich in Herrn Möller zu verlieben! Und zwar so richtig, richtig, richtig, richtig.
Nach unserer durchredeten Nacht stehe ich am Küchenfenster und schaue ihm nach. Ich weiß, dass er wiederkommen wird. Und das fühlt sich verdammt gut an. So warm, innen drin.
Wenn ich Pia von uns erzählen werde, wird sie natürlich sofort fragen, wie er im Bett ist. Dabei haben wir uns heute nicht einmal geküsst. Also, zum Abschied schon, aber wir haben nicht geknutscht. Nicht, dass ich nicht gewollt hätte, aber irgendwie finde ich es auch schön, wenn wir damit noch ein bisschen warten, bis wir uns besser kennen. Ich sehe ihn nicht als Sexobjekt, wie ich es mit allen anderen Männern seit Tom gemacht habe. Ich sehe ihn als … männlichen Menschen. Als Mann, der mir ein Zuhause geben wird. Und damit meine ich nicht eine schicke Wohnung oder ein Reihenhäuschen am Stadtrand. Sondern einen Ort, von dem ich weiß, dass ich endlich angekommen bin.
Epilog
I nzwischen sind drei Monate vergangen. Ich sitze an meinem neuen Schreibtisch im Wohnzimmer, schaue aus dem Fenster und lasse die letzten Wochen Revue passieren.
Ich habe im Snack & See gekündigt, um mich ganz auf das Männertaxi konzentrieren zu können. Manchmal muss man eben etwas wagen! Wolf war geknickt, aber ich habe ihm erzählt, dass ich mir ein zweites Standbein aufgebaut habe, und das fand er beeindruckend. Allerdings habe ich ihm nicht gebeichtet, dass es sich dabei um das Männertaxi handelt, das seine Ehe in Gefahr gebracht hat.
In ebendieser Ehe läuft es inzwischen wieder deutlich besser. Wolf hat sich meinen Rat zu Herzen genommen: Er sieht inzwischen ganz nett aus, so ohne den Bart, mit einem modischen Kurzhaarschnitt, der ihn irgendwie männlich macht, und seinen neuen Klamotten. Außerdem hat er sich mit Gaby ausgesprochen; wenn ich an die beiden Choleriker denke, nehme ich an, dass es dabei ziemlich laut zugegangen ist. Aber was zählt: Sie haben sich wieder zusammengerauft und wollen einen Neuanfang starten. Wolf ist der beste Beweis dafür, dass man alles erreichen kann, wenn man sich seiner Gefühle für einen anderen Menschen sicher ist. Man darf nur nie aufhören, daran zu glauben.
Charlotte und Ernst sind ein richtig schönes Paar geworden. Sie unternehmen viel, gehen ins Theater, planen diverse Städtereisen und genießen ihren Lebensabend. Sie überlegen sogar, ob sie sich eine gemeinsame Wohnung suchen sollen. »Also: Er überlegt sich das«, vertraute mir Charlotte an. »Ich brauchte das gar nicht. Es ist doch fast schon eine Dummheit, unsere beiden schönen Wohnungen aufzugeben. Andererseits, Isa, was soll ich dir sagen: Für Dummheiten ist man zum Glück nie zu alt!«
Sven trifft sich immer noch mit Jessica. Ihre Blutwerte haben sich in den letzten Wochen stark verbessert. Vielleicht spielt das seelische Wohlbefinden bei Krankheiten doch eine größere Rolle, als man meint? Wie vielleicht nicht anders zu erwarten war, hat sich Sven inzwischen sehr in sie verliebt. Jessica hält ihn aber ein bisschen auf Abstand, was ihn regelmäßig dazu motiviert, sich bei mir und Simon auszuweinen. Ich rede ihm dann immer gut zu: »Bei manchen Frauen musst du einfach Geduld haben, weißt du?« Ich weiß schließlich, wovon ich rede.
Harald hat das Männertaxi inzwischen verlassen. »Das war eine tolle Erfahrung, wirklich«, sagte er zu mir, »aber …«
»… du liebst deine Frau und hast begriffen, dass das wirklich nicht zusammengeht: Männertaxi und Ehe«, vollendete ich seinen Satz.
Er nickte. »Genauso ist es. Hättest du mir das nicht von Anfang an sagen können?«
Ja, das hätte ich wahrscheinlich. Aber manche Sachen musste ich auch erst einmal lernen. Eine der neuen Richtlinien für die Bewerbersuche ist: keine verheirateten Männer.
Das Testen der Männer habe ich natürlich aufgegeben. Dafür ist nun Pia zuständig, die ich offiziell als Mitarbeiterin eingestellt habe. Neben Simon, den wir zu unserer Nummer 1 gemacht haben, arbeiten nun insgesamt fünfzehn Männer für uns. Und damit nicht genug! Pia und ich haben große Pläne – wir wollen Rundum-Sorglos-Pakete für schöne Tage anbieten, Feste organisieren und das Männertaxi auch in andere Städte bringen. Vor drei Wochen hatten wir tatsächlich eine erste Buchung aus Nürnberg – eine Dame hatte durch eine Freundin von Phil gehört und wollte ihn unbedingt … äh …
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